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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Autoren: Robert Jordan
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Frau, die Macht zu lenken, schwächte, schien dies unmittelbar gegen Aes Sedai gerichtet. Bedauerlich, dass die Nachricht nicht eingetroffen war, bevor Galina fortging. Wenn Spaltwurzel bei Männern genauso gut wirkte wie anscheinend bei Frauen, hätte es ihre Aufgabe erheblich erleichtert.
    Alviarins Unbehagen hielt nur einen kurzen Moment an, dann gewann sie ihre Selbstbeherrschung zurück und wurde erneut so unnachgiebig wie eine Eismauer. »Wie Ihr wünscht, Mutter. Sicherlich werden sie sofort gehorchen, wie es gewiss auch sein sollte.«
    Jäher Zorn ergriff Elaida wie Feuer eine trockene Weide. Das Schicksal der Welt lag in ihren Händen, aber ständig gerieten ihr unwichtige Stolpersteine in den Weg. Schlimm genug, dass sie sich um Aufrührer und widerspenstige Herrscher kümmern musste, aber zudem brüteten und murrten zu viele Sitzende hinter ihrem Rücken, was den anderen Frauen eine gute Grundlage bot. Sie hatte nur sechs Sitzende fest unter Kontrolle, und sie vermutete, dass mindestens ebenso viele Alviarin genau zuhörten, bevor sie abstimmten. Sicherlich wurde vom Saal nichts Wesentliches genehmigt, wenn Alviarin nicht zustimmte. Es ging nicht um offen gezeigte Zustimmung, die bestätigt hätte, dass Alviarin mehr Einfluss oder Macht besaß, als sie eine Bewahrerin der Chroniken besitzen sollte, aber wenn Alviarin gegen etwas war … Zumindest waren sie nicht so weit gegangen, etwas zurückzuweisen, was Elaida ihnen sandte. Sie verzögerten Dinge einfach nur und ließen ihre Wünsche zu oft verkümmern. Sie musste eigentlich noch dankbar sein. Einige Amyrlins waren zu kaum mehr als Marionetten geworden, wenn der Saal erst Geschmack daran gefunden hatte zu verwerfen, was jene vorantrieben.
    Sie rang die Hände, und der Papierstreifen knisterte leise.
    Der Ring wurde dem Bullen durch die Nase gezogen.
    Alviarin wirkte so gefasst wie eine Marmorstatue, aber es kümmerte Elaida nicht mehr. Der Schafhirte war auf dem Weg zu ihr. Die Aufrührer würden zerschlagen, der Saal eingeschüchtert, Alviarin auf die Knie gezwungen und jeder einzelne widerspenstige Regent zur Räson gebracht werden – von Tenobia von Saldaea, die sich vor ihrer Abordnung verbarg, bis zu Mattin Stepaneos von Illian, der sich erneut nicht festlegen wollte, sondern mit ihr und den Weißmänteln und, soweit sie wusste, auch mit al’Thor übereinzustimmen versuchte. Elayne würde auf den Thron in Caemlyn gebracht werden, ohne dass ihr dabei ihr Bruder in den Weg geriet, und sie wäre sich vollkommen bewusst, wer sie dorthin gebracht hatte. Ein wenig erneut in der Burg verbrachte Zeit würde sie zu Wachs in Elaidas Händen werden lassen.
    »Ich will, dass jene Männer vernichtet werden, Alviarin.« Es war nicht nötig zu sagen, wen sie meinte. Die halbe Burg sprach von nichts anderem als von jenen Männern in der Schwarzen Burg, und die andere Hälfte flüsterte heimlich über sie.
    »Es gibt beunruhigende Berichte, Mutter.« Alviarin sah ihre Papiere noch einmal durch, aber Elaida glaubte, dass es nur ihre Unruhe verbergen sollte. Sie zog keine weiteren Blätter hervor, und wenn die Frau auch nichts lange beunruhigte – dieser unselige Misthaufen außerhalb Caemlyns musste es tun.
    »Noch mehr Gerüchte? Glaubt ihr die Geschichten über angeblich Tausende, die als Antwort auf jene garstige Amnestie in Caemlyn zusammenströmen?« Es war nicht al’Thors geringste Tat, aber kaum ein Grund zur Besorgnis. Nur ein Haufen Schmutz, der beseitigt werden musste, bevor Elayne in Caemlyn gekrönt wurde.
    »Natürlich nicht, Mutter, aber …«
    »Toveine soll anführen. Für diese Aufgabe sind die Roten zuständig.« Toveine Gazal war fünfzehn Jahre von der Burg fort gewesen, bis Elaida sie zurückberief. Die beiden anderen Roten Sitzenden, die verzichtet und sich gleichzeitig ›freiwillig‹ zurückgezogen hatten, waren nervöse Frauen, aber anders als Lirene und Tsutama war Toveine in ihrem einsamen Exil nur härter geworden. »Sie soll fünfzig Schwestern zur Verfügung gestellt bekommen.« Elaida hegte keinen Zweifel, dass sich höchstens zwei oder drei Männer in dieser Schwarzen Burg befanden, die tatsächlich die Macht lenken konnten. Fünfzig Schwestern sollten sie leicht überwältigen. Und doch könnten noch andere dort sein, mit denen sie sich beschäftigen müssten. Nachläufer, Zivilisten, die der Truppe nachzogen, Toren voller sinnloser Hoffnungen und unvernünftigem Ehrgeiz. »Und sie soll hundert – nein, zweihundert –
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