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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)
Autoren: Robert Jordan
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erlauben, auch nur einen Mann …« Etwas Unsichtbares traf seinen Kopf so hart an der Seite, dass seine Füße den Kontakt mit dem Boden verloren, bevor er zusammenbrach und mit geschlossenen Augen und aus der Nase tropfendem Blut liegen blieb.
    Ein schlanker Mann mit graumeliertem Haar und einem Spitzbart beugte sich hinunter, um dem Gefallenen einen Finger auf den Kopf zu legen. »Er lebt«, verkündete er, als er sich wieder aufrichtete, »aber er hat einen Schädelbruch und einen gebrochenen Kiefer.« Er hätte genauso gut über das Wetter sprechen können. Nicht einer der Männer bot an, ihn zu Heilen. Nicht einer.
    »Ich habe ein paar Fertigkeiten im Heilen«, sagte Melare, schürzte die Röcke und ging auf den gefallenen Mann zu. »Dafür reicht es. Mit Eurer Erlaubnis.«
    Taim schüttelte den Kopf. »Ihr habt meine Erlaubnis nicht. Falls Mishraile bis zum Einbruch der Dunkelheit überlebt, wird er Geheilt werden. Vielleicht wird der Schmerz ihn lehren, seine Zunge zu hüten. Ihr sagt, Ihr wollt den Behüterbund eingehen? Rote? «
    Das letzte Wort enthielt eine Menge Verachtung, die Pevara zu ignorieren beschloss. Tarnas Blick hätte allerdings die Sonne in einen Eiszapfen verwandeln können. Pevara legte ihr vorsichtshalber die Hand auf den Arm. »Rote haben Erfahrung mit Männern, welche die Macht lenken können.« Unter den zusehenden Asha’man erhob sich Gemurmel. Ärgerliches Gemurmel. Das ignorierte sie auch. »Wir haben keine Angst vor ihnen. Bräuche können so schwer zu ändern sein wie Gesetze, manchmal sogar noch schwerer, aber es ist entschieden worden, die unseren zu ändern. Darum dürfen Rote Schwestern sich mit Behütern verbinden, aber nur mit Männern, die die Macht lenken können. Jede Schwester kann sich mit so vielen verbinden, wie sie es will. Betrachtet man beispielsweise die Grünen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass es mehr als drei oder vier sein werden.«
    »Einverstanden.«
    Pevara blinzelte; sie konnte es nicht verhindern. »Einverstanden?« Sie musste ihn missverstanden haben. Er konnte nicht so leicht überzeugt worden sein.
    Taims Blicke schienen sich in ihren Kopf zu bohren. Er breitete die Hände aus, und es war eine spöttische Geste. »Was soll ich denn Eurer Meinung nach sagen? Fair ist fair? Für jeden den gleichen Anteil? Akzeptiert ›einverstanden‹ und fragt, wer mit Euch den Bund eingehen will. Außerdem solltet Ihr das alte Sprichwort bedenken. Lasst den Herrn des Chaos herrschen.« Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus.
    Pevara hatte dieses Sprichwort noch nie gehört. Aber das Gelächter ließ sie frösteln.

GLOSSAR

    VORBEMERKUNG ZUR DATIERUNG
    Der Tomanische Kalender (von Toma dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber die Jahre der Zerstörung und die darauffolgenden Jahre über fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden, dass man sich stritt, in welchem Jahr der alten Zeitrechnung man sich überhaupt befand. Tiam von Gazar schlug die Einführung eines neuen Kalenders vor, der am Ende dieser Kriege einsetzte und die (scheinbare) Erlösung der Welt von der Bedrohung durch Trollocs feierte. In diesem zweiten Kalender erschien jedes Jahr als sogenanntes Freies Jahr (FJ). Innerhalb der zwanzig auf das Kriegsende folgenden Jahre fand der Gazareische Kalender weitgehend Anerkennung. Artur Falkenflügel bemühte sich, einen neuen Kalender durchzusetzen, der auf seiner Reichsgründung basierte (VG = Von der Gründung an), aber dieser Versuch ist heute nur noch den Historikern bekannt. Nach weitreichender Zerstörung, Tod und Aufruhr während des Hundertjährigen Krieges entstand ein vierter Kalender durch Uren din Jubai Fliegende Möwe, einem Gelehrten der Meerleute, und wurde von dem Panarchen Farede von Tarabon weiterverbreitet. Dieser Farede-Kalender zählt die Jahre der Neuen Ära (NÄ) von dem willkürlich angenommenen Ende des Hundertjährigen Krieges an und ist während der geschilderten Ereignisse in Gebrauch.
    Aelfinn: Eine Rasse von Wesen, die größtenteils menschlich aussehen, aber auch schlangenähnliche Züge haben. Sie beantworten drei Fragen wahrheitsgemäß. Wie auch immer die Frage lautet,
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