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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer
Autoren: Vadim Panov
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verständlich.«
    Lord Douglas-Hume!
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Ihnen gern noch einige Fragen stellen«, sagte Bogdan geschäftsmäßig.
    Ein Landgut in England und eine eigene Jacht!
    »Selbstverständlich, Mr. le Sta. Was möchten Sie wissen? «
    Bogdan öffnete seinen Aktenkoffer und nahm ein Formular heraus.
    »Ihr voller Name ist Robert James Douglas-Hume?«
    »Korrekt.«
    »Sie wurden am achten Oktober neunzehnhundertvierundsechzig um neun Uhr morgens in Salt Lake City, Utah, als drittes Kind Ihrer Eltern geboren?«
    »Die genaue Zeit kann ich Ihnen nicht sagen, aber meine Mutter hat davon gesprochen, dass ich am Vormittag auf die Welt kam.«
    »Der exakte Zeitpunkt Ihrer Geburt ist von äußerster Wichtigkeit, Mr. Douglas-Hume.« Der stahlharte Blick des Anwalts bohrte sich in Bobbys Gesicht. »Können Sie entsprechende Dokumente vorlegen?«
    »Wenn nötig – selbstverständlich.«
    »Nun gut.« Bogdan machte ein Häkchen auf seinem Formular und setzte die Befragung fort. »Sie haben ein Muttermal in Form eines vierstrahligen Sterns auf dem linken Unterarm?«
    »Ja.«
    »Bestens.« Der Anwalt legte das Formular in sein Köfferchen zurück. »Und nun benötige ich laut den Bestimmungen des Testaments eine Blutprobe von Ihnen.«
    »Wir müssen also zu einem Arzt?«
    »Nicht nötig, wir können das gleich hier erledigen.«
    »Daraus werde ich nicht schlau«, gestand Bobby und sah seinen Gesprächspartner entgeistert an.
    »Glauben Sie mir, Robert«, entgegnete der Anwalt ein wenig verlegen, »die Situation ist für mich nicht weniger befremdlich als für Sie. Lord Russel hat sich mit okkulten Wissenschaften befasst und in allen Einzelheiten festgelegt, wie sein Nachfolger zu identifizieren sei. Die Blutprobe, die er testamentarisch verlangte, hat nichts mit gewöhnlichen medizinischen Untersuchungen zu tun, ist völlig harmlos und denkbar simpel, doch ohne sie ist es mir nicht möglich festzustellen, ob Sie tatsächlich derjenige sind, den ich suche. Der Lord legte Wert darauf, dass sein Vermögen einer ganz bestimmten Person zukommt, und zur Abwicklung der erforderlichen Formalitäten benötige ich einen Tropfen Blut von Ihnen.«
    Bogdan nahm ein kleines schwarzes Schälchen, ein Fläschchen mit einer durchsichtigen Flüssigkeit und eine goldene Nadel aus seinem Köfferchen.
    »Sind Sie einverstanden, Robert?«
    Anstatt zu antworten, seufzte Bobby, dachte an die vierzig Millionen Pfund Sterling und streckte die rechte Hand vor. Bogdan pikste ihn mit der Nadel in den Ringfinger und drückte einige Tropfen Blut in das Schälchen.
    »Das war’s schon.«
    »Ärzte konnte ich noch nie leiden«, nölte Douglas-Hume und verzog das Gesicht.
    »Ich auch nicht«, versicherte der Anwalt.
    Vorsichtig öffnete Bogdan das Fläschchen und goss die durchsichtige Flüssigkeit in das Schälchen mit dem Blut. Es gab eine leise Verpuffung und eine Dampfwolke stieg in die Luft.
    »Was hat das zu bedeuten?«, staunte Bobby.
    Beide Flüssigkeiten hatten sich aufgelöst und auf dem Grund des schwarzen Schälchens türmte sich ein Häufchen weißen Pulvers.
    »Das ist das Ergebnis des Tests.«
    »Und?«
    »Alles bestens.«
    Ein eigenes Schloss und ein eigenes Gestüt! Bobby fürchtete sich vor Pferden, doch Sarah war der Meinung, dass jeder anständige Aristokrat ein eigenes Gestüt besitzen müsse. Gewiss hätte Sarah nichts dagegen gehabt, einen steinreichen Lord zu ehelichen, andererseits – und dieser Gedanke erfüllte Bobby mit größter Genugtuung – hatte er mit der Erbschaft im Rücken eine beinahe unbegrenzte Auswahl …
    Der Anwalt verstaute das Schälchen und das Fläschchen in seinem Aktenkoffer.
    »Herzlichen Glückwunsch, Robert. Sie haben alle in Lord Russels Testament geforderten Tests bestanden.« Bobby zitterte vor Aufregung. »Nachdem die Formalitäten erledigt sind, können wir zum eigentlichen Zweck unseres Treffens übergehen. Ich habe hier etwas für Sie.«
    Le Sta legte eine kleine rote Schatulle auf den Tisch und klappte den Deckel auf.
    »Der ist für mich?«
    Auf dem Samtkissen in der Schatulle ruhte ein klobiger Ring, der mit einem großen, schwarzen Brillanten verziert war.
    »Der Familienring der Russels. Stecken Sie ihn an den linken kleinen Finger.«
    Andächtig nahm Bobby den Ring und streifte ihn über den kleinen Finger.
    »Ist es so gut?«
    »Vortrefflich.«
    Der Ring schien eine Maßanfertigung zu sein. Er passte wie angegossen und für einen Augenblick hatte Douglas-Hume sogar
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