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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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Hajeps gerade reden. Nach dem, was ich in letzter Zeit so alles gehört habe, wird es für unseren Undasubo Gisterupa immer schwieriger, sich gegen die Rehanan-Loteken durchzusetzen! Immerhin sind schon zwei seiner Vorgänger in den letzten fünf Jahren Attentaten zum Opfer gefallen. Da gibt man sich schon gern der Hoffnung hin, irgendjemand aus dem All käme einem endlich zur Hilfe! Aber das hat rein gar nichts mit uns Menschen zu tun, auch nichts mit unseren Weissagungen.“
    Er lehnte sich plötzlich zurück und faltete die Hände über seinem mageren Bauch. „Darum frage ich Sie, meine liebe Irmgard Müller, ob Sie und ihre Familie nicht doch bei uns mitmachen wollen. Es kann ihnen nur besser gehen. Sie würden mir dadurch sehr helfen, da mir Nireneska wahrscheinlich sehr böse sein und mir seinen Offizier Diguindi rüberschicken wird! Nireneska braucht nämlich gerade jetzt Leute mit besonderen Gaben und wenn die dann auch noch freiwillig zu ihm kämen, das würde ihn sicher ein wenig positiver stimmen.”
    „Ich soll also so tun, als ob ich für die Hajeps arbeite und in Wirklichkeit gegen diese, so wie Sie das offensichtlich machen?“
    „Sie haben verstanden!“
    „Robert, wieso sind Sie und ihre Familie gegen die Rebellen eingestellt? Vielleicht haben die ja Gutes vor?“
    „Das haben wir ja auch zunächst gemacht. Einst lebten wir im lotekischen Gebiet und halfen den Rebellen, doch ein paar linientreue Loteken erwischten uns. Also hielten wir es für klüger, ihnen den Vorschlag zu machen, als Maulwürfe für sie zu arbeiten. Das war immer noch besser als hingerichtet zu werden.“
    „Das ist allerdings zu verstehen, aber ich muss mich nicht in solch eine schwierige Lage begeben“, wehrte Margrit ab. „So Leid es mir tut, ich würde Ihnen zwar gerne behilflich sein, weil Sie und ihre Familie mich so liebevoll bei sich aufgenommen haben, aber ich sage mir: lieber hungrig und frei als satt und gefangen!“
    Er nahm die Ellenbogen vom Tisch. „Ach, wir sind doch im Grunde alle Gefangene, merken Sie das nicht?“
    „So lange ich das nicht direkt bemerken kann, fühle ich mich frei!“
    „Aber dieses Gefühl dürfen Sie doch auch weiterhin haben! Glauben Sie mir, es wird Ihnen nur besser gehen. Wir Menschen dürften nach einer nunmehr zweiundzwanzig Jahre währende Diktatur unserer blutrünstigen Eroberer eingesehen haben, dass uns nichts anderes übrigbleibt, als den Außerirdischen zu gehorchen!”
    Margrit lehnte sich nun ihrerseits im Stuhl weit zurück, verschränkte beide Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.
    „Robert, wir sollten nicht aufgeben, noch leben wir!“
    Er seufzte, ließ sich ebenfalls in seinem Stuhl zurückfallen, beide Arme baumelten traurig und erschöpft hinab.
    „Tja, das sagte George auch immer!“ murmelte er sarkastisch. „Ihr beide seid euch ähnlich! Das ist mir schon von Anfang an aufgefallen!“ Dann richtete er sich spontan wieder auf.
    „Aber ihr seid nur Phantasten, weiter nichts! Und ihr werdet erst merken, wie Recht ich gehabt habe, wenn es euch an den eigenen Hals geht.”
    Margrit stützte jetzt wie er ihr Kinn in die Hand und starrte ihn an wie er sie, worüber beide automatisch lachen mussten.
    Nach einer Weile Schweigen errötete er schließlich etwas. „Also gut!“ sagte er rau. „Ich verspreche Ihnen, dass ich nichts von Ihren hervorragenden Ohren und ihrer wirklich guten Beobachtungsgabe weitersagen werde, oder sollten Sie noch andere Gaben haben?“ Er lachte, als er Margrits entsetztes Gesicht sah. „Aber Sie verraten uns auch nicht an die übrigen Menschen, die nach ihrer Meinung noch frei sind, okay?“
    „Klaro!“
    Er strich wieder merkwürdig nervös über den Rand der Tasse.
    „Liebe Irmgard Müller“, sagte er nach einem ganzen Weilchen, „ich mag Sie … Sie und ihre drollige Familie, und darum rate ich ihnen, auch die nächste Stadt, nämlich Bamberg, zu meiden und lieber in Burgebrach, einem kleinen Dörfchen, das dahinter liegt, zu übernachten.“
     
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    Nach diesem Ratschlag wollten sich Margrit und Muttchen dann auch richten. Robert hatte ihnen eine kleine Skizze angefertigt, damit sie sich zurechtfanden, und der Onkel hatte darüber geschimpft. Die Tante war erleichtert gewesen, dass die beiden Frauen mit ihren Kindern endlich das Haus verlassen wollten.
    Nach einem kurzen, innigen Abschied befanden sich unsere vier dann wieder im Wald. Doch nach etwa einer halben Stunde mussten sie umkehren, da die Wunde an
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