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Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)
Autoren: Martina André
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Gesindel Ausschau zu halten.“
    Eine Weile später führte die Straße durch einen lichten Tannenwald. Die meisten Bäume entlang der alten Römerstraße nach Trier waren gefällt worden, weil man Räubern und Tagedieben keine Gelegenheit geben wollte, schutzlosen Händlern, die mit ihren Pferdekarren oder zu Fuß unterwegs waren, in einem Versteck aufzulauern. Aber manchmal gab es noch Ausnahmen, und dies war eine solche. Normalerweise hätte sich Gero keine Sorgen gemacht, doch Harko hatte im Schutz von Lissys Mantel unvermittelt zu knurren begonnen.
    „Was hat er nur?“, fragte Lissy und schaute furchtsam in die finstere Umgebung. Auch der Hengst tänzelte unruhig.
    „Das werden wir gleich sehen“, bemerkte Gero und zog sein Schwert. Mit grimmiger Entschlossenheit sah er sich um, während er dem frisch getauften David zu verstehen gab, dass er ruhig eine Gangart zulegen durfte.
    Plötzlich knirschte es im Unterholz, und David machte einen gewagten Satz zur Seite, der seine beiden Reiter gefährlich aus dem Gleichgewicht brachte. Das Geräusch wurde lauter, und Gero war bereits versucht, um sich zu schlagen, als unmittelbar vor ihnen eine Rotte Wildschweine aus dem Wald hervorschoss und den Weg passierte. Harko streckte sein weißes Köpfchen aus dem Mantel und begann wie wild zu kläffen, was die Schweine zumindest dazu anstachelte, sich noch schneller davonzumachen.
    Gero brachte David endgültig zum Stehen, während Lissy versuchte, den Hund zu beruhigen.
    „Herr im Himmel!“, stieß Gero hervor, bemüht, seinen Herzschlag zu beruhigen, bevor er das Schwert wieder in der Halterung verschwinden ließ.
    „Sag nur, du hattest Angst“, neckte Lissy ihn. „Das waren doch nur Wildschweine.“
    „Kleine Klugscheißerin“, gab Gero spöttelnd zurück. „Du hast dich natürlich kein bisschen gefürchtet.“
    „Das ist der Nachteil, wenn man seinen Ehemann aus Kindertagen kennt“, bemerkte sie mit tonloser Stimme. „Er tituliert einen, als ob man ein Spielkamerad wäre.“
    „Bist du das nicht?“, fragte Gero scherzhaft und brachte David in Trab, wobei er Lissy umarmte und sie auf die Wange küsste. „Meine herzallerliebste Gespielin?“
    „Eine Gespielin und ein Kamerad sind wohl etwas Grundverschiedenes“, gab sie zu bedenken.
    „So?“, frotzelte Gero und lenkte das Pferd mit einiger Erleichterung aufs freie Feld hinaus. „Aber nicht bei uns. Du bist meine Gespielin, und ich bin dein Kamerad. Was hältst du davon?“
    „Hauptsache, wir lieben uns“, gestand sie außer Puste, wobei sie an seinem Arm Halt suchte.
    „Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt“, gestand Gero und legte sein Kinn auf ihre Schulter, während David unbeeindruckt mit ihnen vorantrabte. „Und auch wenn es bei der Kälte auf dem Pferd nicht gerade gemütlich ist“, fügte er mit einem schwärmerischen Unterton hinzu, „möchte ich gerade nichts lieber tun, als mit dir durch die Nacht zu reiten.“

Kapitel III

    I n den frühen Morgenstunden erreichten sie endlich Trier, wo sie feststellen mussten, dass die Mosel gänzlich zugefroren war. Was nichts anderes bedeutete, als dass keine Schiffe ablegten und sie den gesamten Weg nach Burg Waldenstein zu Pferd zurücklegen mussten, anstatt sich auf einem Kahn gemütlich einzurichten und sich von einem Treidelgespann die Mosel hochziehen zu lassen. Lissy war inzwischen komplett durchgefroren, und Gero blieb nichts anderes übrig, als gegen Nachmittag in einem Gasthof nahe der lothringischen Grenze Rast zu machen.
    Die Wirtin des Goldenen Hirschen, in dem der sie untergekommen waren, verfolgte sie mit misstrauischen Blicken, als sie ihr Gepäck abluden und ihr prachtvolles Pferd im Stall abstellten. Auch das Schwert, das Gero nun am Gürtel trug, erregte einiges Aufsehen. Von mehreren männlichen Augenpaaren verfolgt, die in der Schankstube gewärmten Wein tranken, nahmen sie schließlich an einem blankgescheuerten Eichenholztisch Platz.
    Lissy hielt Harko immer noch versteckt in ihren Kleidern, doch der Duft nach gebratenem Fleisch ließ den kleinen Hund erneut unruhig werden.
    Als die Schankmagd den dampfenden Haseneintopf servierte, wollte sie natürlich genau wissen, woher ihre offensichtlich betuchten Gäste stammten. Doch Gero ließ sie im Unklaren und erklärte, sie kämen aus dem Hessischen und seien auf der Durchreise nach Franzien.
    „Also ich fühle mich eher wie Maria und Josef auf der Flucht mit dem Jesuskind“, fügte Lissy grummelnd hinzu, als die Frau
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