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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)
Autoren: Sanna Seven Deers
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der vor ihr ging, und die junge Frau, die ihr folgte. Sie durfte nicht loslassen.
    Plötzlich veränderte sich etwas. Ein leichter Windzug strich Serena über das Gesicht, und ein feiner Hauch von Frische mischte sich in die feuchtkühle Luft des Tunnels. Sie hob überrascht den Kopf und drückte Shanes Hand.
    »Ich habe es auch bemerkt«, sagte er leise. »Halte die Augen offen.«
    Serena hielt die Augen offen, aber Sonia kam allen zuvor.
    »Mira, luz!«, rief sie aufgeregt und wollte sich aus Shanes Armen befreien.
    Serena versuchte, die hastigen Worte des Kindes zu erfassen. Beunruhigt blickte sie in die Richtung, in die es deutete.
    »Licht«, stieß sie gleich darauf erleichtert aus. »Wir haben das Ende des Tunnels erreicht!« Eine schwere Last fiel von ihrem Herzen.
    »Du bleibst schön bei mir«, sagte Shane zu dem Kind. »Vorsicht, Vorsicht. Noch sind wir nicht am Ziel.« Er machte eine erklärende Handbewegung.
    Die Kleine hörte sofort auf zu strampeln und ließ sich geduldig von Shane weitertragen.
    Der helle Punkt wurde schnell größer. Mehr und mehr Tageslicht flutete in den langen dunklen Tunnel.
    Die Menschen in der Kette erwachten zu neuem Leben. Ihre Schritte wurden leichter und eiliger, und ein aufgeregtes Raunen ging durch die Menge.
    Etwas fehlte jedoch. Serena lächelte wehmütig, als sie erkannte, was es war. Die spirit lights waren verschwunden.
    »Danke«, flüsterte sie aus tiefstem Herzen. »Danke, dass ihr uns aus dem Berg geführt habt.«
    In diesem Augenblick donnerte es gewaltig, und ein lautes Poltern ertönte. Der ganze Berg begann zu beben.
    »Nichts wie raus hier!«, rief Shane und zog Serena hinter sich her.
    »Schneller, schneller!«, rief Serena der jungen Frau zu, die ihre andere Hand hielt.
    Sie rannten los. Frische Bergluft strömte ihnen entgegen. Der Stollen weitete sich. Und dann –
    »Der Ausgang ist mit Brettern versperrt!«, schrie Serena entsetzt.
    Shane rüttelte wütend an den Planken. Sie waren so weit gekommen, sie mussten es einfach bis nach draußen schaffen!
    »Die Bretter sind morsch!«, rief er mit einem Mal überrascht auf. »Sie geben nach!« Er drehte sich zu Serena um und übergab ihr Sonia. »Bleibt, wo ihr seid!« Dann holte er aus und trat mit ganzer Kraft wieder und wieder gegen das alte Holz, das den Ausgang verriegelte.
    Endlich gab die Absperrung nach. Sie drängten sich nach draußen und standen kurz darauf im hellen Sonnenlicht.
    Sonia sprang aus Serenas Armen, streckte die Hände zum Himmel und warf den Kopf in den Nacken.
    »Finalmente, sol nuevo!«, rief sie freudig und drehte sich im Kreis.
    »Ja«, lachte Serena. »Sonnenschein! Ist es nicht herrlich?«
    Hinter ihnen strömten die Gefangenen aus dem Dunkel des Berges. Sie lachten und strahlten vor Glück und fielen einander in die Arme.
    Es war ein solch erhebender Anblick, dass Serena dachte, sie müsse ihn einfach per Foto festhalten.
    Aber sie kam nicht dazu.
    »Weiter, weiter!«, drängte Shane. »Noch sind wir nicht in Sicherheit. Wir müssen weiter fort vom Berg!«
    Serena wollte ihm gerade nacheilen, da hallte ein lauter Knall durch die Wildnis.
    »Ein Schuss!«, rief Shane. »Runter, runter!« Er bedeutete den anderen, in Deckung zu gehen.
    Die Menge schrie entsetzt auf. Einige warfen sich auf den Boden. Andere drängten in die Mündung des Tunnels zurück.
    »Nein, nein«, schrie Shane verzweifelt. »Nicht zurück in den Berg!«
    Er sprang auf und rannte den Leuten hinterher. Aber er kam nicht weit. Wieder fielen Schüsse. Und diesmal zischten sie direkt an seinem Ohr vorbei.
    Shane packte Serena und Sonia und zog sie hinter einen großen Felsbrocken.
    »Das müssen Newmans Männer sein!« Shane zog die Pistole aus dem Hosenbund, die Serena unten im Gang aufgehoben hatte. »Erinnerst du dich? Newman sagte, er habe Miller und Sorrento vor dem Höhleneingang postiert.«
    »Aber der Eingang ist doch von hier aus gar nicht zu sehen«, warf Serena ein. »Wie haben sie uns gefunden?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Shane. »Vielleicht wollten sie vor dem Erdbeben Reißaus nehmen und haben uns nur zufällig entdeckt.«
    Weitere Kugeln schlugen um sie herum ein.
    Serena drückte Sonia fest an sich und beugte sich schützend über sie.
    »Schieß doch zurück!«, rief sie ungeduldig. »Wir haben nicht viel Zeit. Die anderen kommen nicht aus dem Berg, bis die Schießerei aufhört.«
    »Ich kann nicht einfach drauflosschießen«, meinte Shane. »Ich habe nur die Munition, die noch in der
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