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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Sie
kennen die Fakten und können ihr davon die wichtigsten Dinge mitteilen. Aber es
wäre für sie bestimmt nicht angenehm, die ganze Diskussion mit anhören zu
müssen. Schließlich handelt es sich ja doch um ihren Mann.«
    David hatte zugestimmt, und sie
waren beide zusammen fortgegangen. Verity hatte glücklicher und lebhafter
gewirkt als je zuvor. Aus Davids Gesicht war die Anspannung gewichen, und es sah sehr zufrieden aus. Wright konnte
den Grund für die Erleichterung, die aus diesen beiden jungen Gesichtern
sprach, leicht erraten, denn er hatte am Morgen mit Holders Rechtsanwalt eine
Unterredung gehabt, wobei dieser sich sehr klar und deutlich ausgedrückt hatte.
    »Ein sehr großer Besitz — mit
Nutznießung für die Ehefrau auf Lebenszeit. Sie wird trotz der Erbschaftssteuer
eine reiche Frau sein«, und dann legte er eine gewichtige Pause ein, »es sei
denn, daß sie wieder heiratet. Dann geht das Ganze an verschiedene Verwandte
über, mit denen allen Holder Streitereien gehabt hat. Aber nicht an
gemeinnützige Institutionen — nein —, dafür hat Holder noch nie etwas übrig
gehabt. Aber, wie ich schon sagte, Mrs. Holder wird
sehr wohlhabend sein, es sei denn...«, und darauf erlaubte er sich ein kleines
schelmisches Lächeln. Wright war klar, daß die Mühlen unterdessen gemahlen
hatten und daß niemand in der ganzen Gemeinde erwartete, daß Verity hierbleiben
würde. Jeder einzelne war froh, sie endlich glücklich zu wissen.
    Kein Wunder, dachte der
Inspektor, daß Verity und David den Eindruck erweckten, ein Vermögen gewonnen anstatt
verloren zu haben.
    Der Heiler war auch nicht
anwesend. »Er sollte natürlich erscheinen«, sagte Wright etwas verärgert zu Ada
Morton. »Er ist ein dummer, alter Narr, der die Dinge äußerst schwierig
gestaltete und mir dann eine Menge unnützer Arbeit gemacht hat. Jetzt sollte er
dafür wenigstens geradestehen. Zum Teufel noch einmal, übertriebene Eitelkeit
ist schließlich kein Verbrechen, obwohl er mich damit sehr ermüdete und
verwirrte. Eigentlich müßte ich auf seinem Erscheinen bestehen.«
    »Tun Sie das nicht«, beschwor
sie ihn, wobei sich ihre Augen beinahe mit Tränen füllten. »Lassen Sie dem
armen, alten Mann doch seinen Dünkel. Wie Sie richtig sagen, er war ein Narr —
und das weiß er jetzt auch. Sie haben ihm ja bereits Ihre Meinung gesagt, was
ich Ihnen auch nicht verdenken kann. Aber sein Gewissen ist auf jeden Fall
rein, und das sollte Ihnen doch genügen. Sie müssen daran denken, daß er anders
als andere Menschen ist. Es wäre wirklich grausam für ihn, wenn er vor diesen
jungen Leuten hier zugeben müßte, daß er es einfach nicht ertragen konnte, daß
ihm jemand auf seine Schliche kam. Lassen Sie ihn in Ruhe. Die gerichtliche
Untersuchung wird ihm noch peinlich genug sein.«
    Wright hatte genickt und
verzichtet. Er hatte auch die Taylors nicht in die Angelegenheit hineingezogen.
Schließlich hatten sie auch nichts damit zu tun gehabt, und ihr Geheimnis ging
niemanden etwas an. Sie würden ohnehin alles erfahren, denn die Zeitungen
würden bald mit dieser Nachricht herausplatzen; er hatte bereits einigen besonders
neugierigen Reportern ein Interview gewähren müssen.
    Aber Pauline war anwesend. Sie
saß — sehr blaß und aufrecht — auf einem harten Stuhl, vermutlich deshalb, so
dachte Wright, weil Anthony versucht hatte, ihr einen bequemen Sessel
einzureden. Sie sah immer noch ziemlich angegriffen aus, und die Platzwunde auf
der Stirn war schwarz und häßlich. Doch sie schien sich von ihrem Schock erholt
zu haben und Anthonys Besorgnis als wohltuend zu empfinden.
    Anthony selbst, so überlegte
der Inspektor grimmig, schien ebenfalls seine alte Form wiedergefunden zu
haben. Jim hatte recht gehabt; eine dauerhafte charakterliche Veränderung war
wohl bei ihm nicht möglich. Er hatte sehr munter Wright gegenüber Platz
genommen und gebeten, sich einige Notizen machen zu dürfen, »für die
beliebteste Radioserie des Jahres. Außerdem hoffe ich, Inspektor, daß Sie ein
paar Worte über die Klugheit sprechen werden - als Warnung für Verrückte, damit
sie ihre reizenden Nasen nicht in Dinge hineinstecken, die sie nichts angehen,
und daß sie sich in Zukunft durch ihre klugen und vernünftigen Verlobten
beraten lassen sollen«.
    Pauline und Wright lächelten
resignierend einander zu, und das Mädchen sagte: »Sie werden feststellen,
Inspektor, daß unser gescheiter Junge wieder ganz er selbst ist. Voller
witziger Sprüche und Angebereien,
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