Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition)

Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition)

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman (German Edition)
Autoren: Nikolas Preil
Vom Netzwerk:
Trommel in der Mitte.
    "Lasst uns rein!“, befahl er. „Da draußen ist die Hölle los.“
    "Okay", antwortete Kathleen widerwillig und trat zur Seite. Die drei gingen in die Eingangshalle. Dabei richtete er weiterhin die Pistole auf Kathleen. Gabriel hatte sich zu Michelle gesellt. Sie hörte sein Atmen und es klang ruhig und gelassen. Als er die Eindringlinge und die Waffe erblickte, trat er in die Eingangshalle.
    "Was ist hier los?", fragte er und schaute abwechselnd auf seine Schwester und den Jungen, der sie bedrohte. Der andere hob ebenfalls seinen freien Arm, eine weitere Waffe wurde auf sie gerichtet. Auf Michelle hatten sie noch nicht geachtet.
    "Wir brauchen Hilfe.“ Der Rechte deutete mit der Pistole kurz auf das Mädchen, das an ihren Händen hing. „Sie wurde von so einem Schattending angegriffen. Es hat ihr in den Nacken gebissen."
    "Und wieso kommt ihr hierher?"
    "Glück", sagte der andere, "dass wir überhaupt noch Überlebende gefunden haben. Können wir sie irgendwo hinlegen? Sie braucht Ruhe."
    "Oben sind Gästezimmer", antwortete Kathleen.
    "Okay", sagte der Junge. "Du", er deutete auf Gabriel, "hilfst mir, sie nach oben zu bringen." Der Junge, der nicht gesprochen hatte, ließ das Mädchen los. Gabriel übernahm das Stützen. Warum er auf einmal so bereitwillig mithalf, war Michelle nicht ganz klar, aber vielleicht war es seine Art, die Situation unter Kontrolle zu kriegen. Nach allem, was sie bisher erfahren hatte, wusste sie, Gabriel ließ sich von Männern mit Pistolen nicht beeindrucken.
    "Lars", sagte der Junge zu seinem Bruder, "du bleibst hier und achtest auf sie."
    "Alles klar."
    Gabriel und der Fremde schritten mit dem Mädchen langsam die Treppe hinauf. Lars richtete seine Pistole weiter auf Kathleen und damit kehrte er Michelle den Rücken zu.
    "Was macht ihr hier?", fragte er.
    "Was denkst du denn?", entgegnete Kathleen.
    "Keine Witze, Kleine. Diese Waffe habe ich heute schon mehrmals benutzt. Ich musste einige Leute töten."
    "Ich auch", sagte Michelle. Lars drehte sich um, blickte sie verwirrt an und richtete schließlich die Pistole auf sie. Seltsam ruhig blieb sie, so ruhig wie Gabriel. Eine Waffe, die sie erschießen konnte. Das schockierte sie nicht mehr.
    "Wie viele sind noch hier?"
    "Zwei", antwortete sie, "im Wohnzimmer."
    Lars ging an ihr vorbei und erblickte Laura und Kevin am Schachtisch. Sie waren so versunken gewesen in ihr Spiel, dass sie nicht auf das Klingeln geachtet hatten. Jetzt schauten sie hoch und Lars nickte kurz, dann ging er wieder in die Eingangshalle. Die beiden nahmen ihre Partie wieder auf. Michelle hätte beinahe gekichert.
    Lars befahl ihnen, in das Wohnzimmer zu gehen.
    "Sind Waffen nötig?", fragte Kathleen, während sie an ihm vorbei ging.
    "Ich traue niemandem mehr", antwortete er und folgte ihr.
    Michelle setzte sich in den Sessel und Kathleen begann, am Schreibtisch einen weiteren Joint zu drehen. Lars hatte sich in die offene Tür gestellt und schaute abwechselnd in den Raum und zur Treppe.
    "Wer ist das?", fragte Kevin leise, während er seinen Läufer bewegte.
    "Keine Ahnung", antwortete Laura.
    "Es sind insgesamt Drei", sagte Kathleen und drehte einen Filter zusammen. "Das Mädchen wurde vergiftet."
    "Was?", sagte Laura. "Von den Yteda?"
    "Ja."
    "Wer sind die Yteda?", warf Michelle ein.
    "Die Schattendinger."
    Lars hatte das Gespräch aufmerksam verfolgt und die Treppe im Eingangsbereich außer Acht gelassen.
    "Ihr kennt euch damit aus?", fragte er.
    "Ein wenig", antwortete Kathleen. Jeder der Vier ging wieder seiner Tätigkeit nach.
    Lars durchbrach die Stille nach wenigen Sekunden.
    "Könnt ihr Natalie helfen?", fragte er.
    "Möglich", sagte Kathleen abwesend.
    Lars ging zu ihr und hielt ihr die Pistole an die Schläfe.
    "Gib gefälligst normale Antworten. Ich habe nichts mehr zu verlieren."
    "Ich auch nicht", sagte sie und drehte den Joint zu Ende.
    "Verdammt, sie ist meine Freundin."
    "Na und", gab sie zurück, "mein Freund hat auch Probleme."
    "Wer? Der Typ?"
    Er deutete mit der Waffe nach draußen.
    "Das ist ihr Bruder", sagte Michelle. Sie mochte ihn nicht, von Anfang an war ihr nur ein Wort eingefallen, als sie die drei Fremden in der Haustür erblickt hatte: Ärger. Lars war offensichtlich nervös und aufgedreht. Wenn sie ihn ansah, sträubten sich ihre Nackenhaare. In ihrem früheren Leben – verdammt, bis gestern – war sie solchen Typen häufiger begegnet, vor allem auf dem Kiez, wenn Christina und sie tanzen gegangen waren.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher