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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Yasmine Galenorn
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vollen Lippen und hätte mich wieder so gern in seine Arme geworfen und seinen Herzschlag an meinem gespürt, doch natürlich tat ich es auch jetzt nicht. Nach einem Augenblick neigte Grieve leicht den Kopf.
    »Also gut. Ich tue, was du sagst.«
    »Die Maschine wird mir nicht guttun, aber ein Weilchen werde ich es aushalten«, sagte Wrath. »Vor uns liegt eine lange Nacht.«
    Doch bevor ich endgültig in den Wagen steigen konnte, klingelte mein Handy, und mit einem wütenden Stöhnen klappte ich es auf. »Ja?«
    »Cicely, kannst du schnell nach Hause kommen?« Rhias Stimme klang panisch. »Und bring Hilfe mit!«
    »Was ist los?«
    »Die Schattenjäger sind durch die Schutzzauber gebrochen und kommen jetzt auf das Haus zu. Wir schaffen es nicht allein.«
    Verflucht! »Wir sind unterwegs. Bei mir sind Wrath, Grieve und Lannan. Sucht euch alle Waffen zusammen, die ihr findet.«
    »Lannan?«
    »Ja, Lannan. Wir erzählen euch alles, sobald Zeit ist. Und jetzt verschwinde vom Telefon und pass verdammt noch mal auf dich auf.«
    Die letzten Meter zum Wagen nahm ich im Laufschritt. »Myst hat es geschafft, durch unsere Schutzzauber zu kommen. Rhia und die anderen sind in Gefahr.« Endlich hörten die Männer auf zu zanken und liefen mir nach. Lannan wollte sich hinters Steuer setzen, aber ich schubste ihn weg. »Ich fahre schneller.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte er, hinderte mich jedoch nicht daran, mich auf den Fahrersitz zu setzen.
    Und dann rasten wir durch die dunklen Straßen, während ich die Minuten zählte. Als wir endlich in die Vyne Street einbogen, schickte ich meine Gedanken in den Windschatten.
    Ulean, bist du da? Kannst du mich hören?
    Ich bin hier. Die Schattenjäger umkreisen das Haus und kommen näher. Sie bewegen sich langsam und vorsichtig. Wahrscheinlich erwarten sie eine Falle.
    Sind drinnen noch alle in Ordnung?
    Bisher ja. Aber hier draußen sind sieben Schattenjäger, und die Energie im Windschatten ist hässlich grau vor Zorn. Myst ist hellwach und auf der Jagd nach Grieve.
    Und ich brachte ihn direkt zu ihr! Ich musste unbedingt ins Haus gelangen – all meine Waffen befanden sich in meinem Zimmer. »Wir müssen fliegen. Grieve, du und Lannan werdet zur Tür rennen müssen, aber Wrath und ich können uns verwandeln und durchs Fenster oben hineinfliegen.« Ich warf Wrath mein Handy zu. »Ruf sie an. Sie sollen oben das Fenster aufmachen und an der Eingangstür warten.«
    Lannan tat es, und was immer er ihnen sagte: Es war knapp und auf den Punkt. Ich hörte nicht wirklich hin. Ich konzentrierte mich ganz auf das, was vor uns lag. Ich hatte zwar meinen Fächer und mein Springmesser, aber das würde wohl kaum reichen.
    »Eisenstäbe – die brauchen wir. Damit kann man etwas gegen Schattenjäger ausrichten.«
    Wrath spähte über die Rücklehne hinaus. »Das Tor dort drüben. Das Nachbarhaus hat ein schmiedeeisernes Tor. Aber weder Grieve noch ich können es anfassen. Du schon, du bist ja nur zur Hälfte Fee, und du scheinst keine Probleme mit Eisen zu haben. Selbst dieser Wagen tut mir weh, aber ich kann es ertragen, weil es sein muss.«
    »Kein Problem, ich kann das machen«, sagte ich. »Und Lannan auch.«
    Lannan beugte sich vor. Es war etwas verstörend, ihn so dicht an meiner Schulter zu haben, aber nichts im Rückspiegel zu sehen. »Seid ihr bereit, euer Leben in meine Hände zu geben? Ich kann die Stäbe aus dem Tor reißen. Cicely und ihr Vater fliegen hinein. Der Prinz wird allein zur Tür stürmen müssen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Bist du sicher, dass du es schaffst, ohne geschnappt zu werden?«
    »Wenn ihr für Ablenkung sorgt, ja. Sobald ihr drin seid, solltet ihr irgendwas unternehmen, was ihre Aufmerksamkeit auf die Hintertür lenkt.«
    Ich holte tief Luft. »Okay, dann versuchen wir’s. Grieve, renn los, sobald deine Füße den Boden berühren, und hör bloß nicht auf. Und ich …« Ich zog eine Grimasse. »Ich muss mich ausziehen, wenn ich mich gleich in eine Eule verwandeln will. Lannan, ich denke, jetzt solltest du das Steuer übernehmen.« Ich bremste scharf, und Lannan und ich spielten heiteres Plätzewechseln, indem ich aus dem Auto sprang und nach hinten lief, während Lannan sich hinters Steuer klemmte.
    Als ich mir die Klamotten vom Leib riss, hatte ich das dumpfe Gefühl, dass Lannan mich im Rückspiegel beobachtete, obwohl ich es nicht sicher sagen konnte, da ich nur seinen Hinterkopf vor mir, aber nicht sein Gesicht im Spiegel sehen konnte. Vampire hatten
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