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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum
Autoren: Robert Ludlum
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beachtet und äußerst geheime Informationen herausgegeben werden und man so das Leben einiger Leute gefährdet, unter anderen meines!«
    »Das ist unerhört, Alex!«, unterbrach einer der beiden Stellvertreter.
    »Völlig unwahr!«, fügte der Zweite hinzu. »Völlig unmöglich, und das weißt du auch.«
    »Ich weiß es nicht, und es ist geschehen, und ich werde euch sagen, was unerhört wahr ist«, sagte Conklin wütend. »Da draußen irgendwo ist ein Mann mit einer Frau und zwei Kindern, ein Mann, dem dieses Land und ein großer Teil der Welt mehr verdanken, als irgendjemand je gutmachen
könnte, und er ist auf der Flucht, er muss sich verstecken, steht Todesängste aus, weil er und seine Familie zu Zielscheiben geworden sind. Wir haben ihm unser Wort gegeben, wir alle, dass kein Teil dieser Berichte jemals ans Licht kommen würde, bevor nicht zweifelsfrei feststände, dass Ilich Ramirez Sanchez, auch als Carlos, der Schakal, bekannt, tot sein würde... Gut, ich habe dieselben Gerüchte wie Sie gehört, wahrscheinlich aus denselben oder sogar aus besseren Quellen, dass der Schakal hier gekillt oder dort hingerichtet worden sei, aber niemand, ich wiederhole, niemand hat eindeutige Beweise vorgelegt... Dennoch sind Informationen durchgesickert, ein sehr wichtiger Teil, und das betrifft mich direkt, weil mein Name dabei ist... meiner und der von Dr. Morris Panov. Wir waren die einzigen, ich wiederhole, die einzigen bekannten Personen, die engstens mit dem unbekannten Mann zusammengearbeitet haben, der den Namen Jason Bourne annahm, der in mehr Bereichen, als wir sie zählen können, als Rivale von Carlos im Tötungsgeschäft galt. Diese Informationen sind hier in Langley unter Verschluss. Wie sind sie herausgekommen? Gemäß den Vereinbarungen sollte jeder, der Zugang zu den Informationen haben wollte - egal, ob das Weiße Haus, das Auswärtige Amt oder der Heilige Generalstab -, sich an das Büro des Direktors und seines Chefanalytikers hier in Langley wenden. Jede Einzelheit eines Gesuchs muss bis ins Detail untersucht werden, und selbst wenn man hinsichtlich der Legitimation zufriedengestellt ist, gibt es eine letzte Hürde: mich. Bevor wer auch immer Zugang erhält, muss mit mir Verbindung aufgenommen werden, und im Fall meines Todes muss Dr. Panov kontaktiert werden. Und jeder von uns beiden ist berechtigt, alles glattweg abzulehnen. So liegen die Dinge nun mal, meine Herren, niemand kennt die Regeln besser als ich, schließlich habe ich sie selbst geschrieben. Und zwar hier in Langley, weil es der Platz war, den ich am besten kannte. Nach achtundzwanzig Jahren in diesem verdammten Geschäft war das meine letzte Handlung - mit der vollen Unterstützung des Präsidenten der Vereinigten Staaten und der Zustimmung des Kongresses, des Parlaments
und des Senats durch ihre Sonderausschüsse zu Geheimdienstfragen.«
    »Das ist schweres Geschütz, Mr. Conklin«, kommentierte der grauhaarige Direktor bewegungslos mit klangloser, neutraler Stimme.
    »Es gibt schwerwiegende Gründe, die Kanonen aufzufahren.«
    »Das nehme ich an. Eine der Kugeln hat mich getroffen.«
    »Das sollte sie auch. Und jetzt zur Frage der Verantwortung: Ich möchte wissen, wie die Information hier rausgekommen ist, und noch wichtiger, wer sie erhalten hat.«
    Die beiden stellvertretenden Direktoren begannen gleichzeitig zu sprechen, ebenso wütend wie Alex, wurden aber vom DCI unterbrochen, der ihre Arme berührte, in der einen Hand eine Pfeife, in der anderen ein Feuerzeug. »Immer mit der Ruhe. Sagen Sie, Mr. Conklin«, meinte der Direktor und zündete seine Pfeife an, »Sie kennen offenbar meine beiden Vertreter, aber Sie und ich, wir sind uns noch nie begegnet, oder?«
    »Nein. Ich habe vor viereinhalb Jahren den Abschied genommen, und Sie wurden ein Jahr danach ernannt.«
    »Wie viele andere - ganz zu Recht, wie ich glaube - hielten Sie es für eine Ernennung auf Grund von Beziehungen.«
    »Das war es ja wohl auch, aber ich habe damit keine Schwierigkeiten gehabt. Sie schienen mir immer qualifiziert zu sein. Meiner Information nach waren Sie ein unpolitischer Admiral in Annapolis mit Geheimdienstaufgaben, der im Vietnamkrieg zufällig mit einem FMF-Marineoberst zusammenarbeitete, der später Präsident wurde. Andere wurden dabei übergangen, aber so etwas passiert. Keine Probleme.«
    »Danke. Aber Sie haben Probleme mit meinen stellvertretenden Direktoren?«
    »Das ist Vergangenheit, doch ich könnte sowieso nicht sagen, dass einer von ihnen
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