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Das bleibt in der Familie: Von Liebe, Loyalität und uralten Lasten (German Edition)

Das bleibt in der Familie: Von Liebe, Loyalität und uralten Lasten (German Edition)

Titel: Das bleibt in der Familie: Von Liebe, Loyalität und uralten Lasten (German Edition)
Autoren: Sandra Konrad
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beispielsweise die Loyalitätsforscher Ivan Boszormenyi-Nagy und Geraldine Sparks, die Pionierin der Genogrammarbeit Monica McGoldrick, die Schweizer Psychoanalytikerin Alice Miller, den psychoanalytischen Familientherapeuten Horst-Eberhard Richter, den psychoanalytisch und systemisch arbeitenden Familientherapeuten Helm Stierlin, die Mutter der Familientherapie Virginia Satir und den Urvater der Psychoanalyse Sigmund Freud.
    Einige Themen sind komprimiert dargestellt, für den/die interessierte/n Leser/-in gibt es im Anhang eine Liste weiterführender Literatur. Zu dieser Literatur zählen auch belletristische Werke, aus denen ich zitiert habe, wenn die Aussagen der Protagonisten etwas beschreiben, was weder Wissenschaft noch ich als Autorin so dicht und ästhetisch hätten formulieren können.
    Alle Fallbeispiele basieren auf wahren Personen und Begebenheiten, sind aber so weit verändert und neu zusammengesetzt, dass die Anonymität der Betroffenen gewahrt bleibt. An dieser Stelle möchte ich mich bei all den Menschen bedanken, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, die ich begleiten durfte auf ihrem Weg der Sinnsuche und des Loslassens von alten, zerstörerischen Haltungen und die mir erlaubt haben, ihre Geschichten hier zu erzählen.
    Mein Wunsch ist, auch Sie als Leser/-in anzuregen, über Ihr Leben im Zusammenhang mit Ihrer Familie nachzudenken. Vielleicht gelingt es Ihnen, positive Übertragungen zu entdecken, wie beispielsweise Mut oder Widerstandsfähigkeit oder die Gabe, das Leben mit Humor zu nehmen. Und vielleicht erkennen Sie auch ein paar schädliche Übertragungen, unter denen Sie oder andere Familienmitglieder leiden und gelitten haben.
    Dieses Buch ersetzt keine Therapie, aber es schafft die Grundlagen für das Verständnis unseres emotionalen Erbes. Denn egal, wie wir mehrgenerationalen Übertragungen auf die Schliche kommen: Je mehr wir über die Vergangenheit unserer Familie wissen und verstehen, in welche alten familiären Geschichten wir verstrickt sind, desto eher können wir uns aus ihnen lösen.
    Ich möchte dieses Vorwort schließen und auf die kommenden Seiten einstimmen mit den Worten des grönländischen Inuit-Schamanen Angaangaq Lyberth:
    »Heilung bedeutet, dass die Ahnen in dir wieder lebendig werden … Vergiss nicht, dass jeder Mensch von Ahnen abstammt, die sowohl gute als auch schlimme Dinge getan haben, und deren Wurzeln tief in die Vergangenheit gehen. Wenn ich einen Menschen vor mir habe, dann sehe ich in ihm nicht nur die Geschichte seiner Eltern. In ihm wohnt auch die Geschichte seiner zwei Großväter und seiner zwei Großmütter … Wenn ich nur vier Generationen zurückgehe, dann sind das schon die ›Spirits‹ von sechsunddreißig verschiedenen Menschen, die in ihm leben und ihn beeinflussen, weil sie ein Teil seiner Geschichte sind …« (aus: Geseko von Lüpke, Altes Wissen für eine neue Zeit ).
    Ich wünsche Ihnen einen klaren und liebevollen Blick auf sich selbst und Ihre Ahnen und natürlich viel Vergnügen beim Lesen.
    Sandra Konrad
    Hamburg, Dezember 2012

Teil 1
    »Es erben sich Gesetz und Rechte
    Wie eine ew’ge Krankheit fort;
    Sie schleppen von Geschlecht sich zu Geschlechte
    Und rücken sacht von Ort zu Ort.
    Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;
    Weh dir, dass du ein Enkel bist!
    Vom Rechte, das mit uns geboren ist,
    Von dem ist, leider! nie die Frage.«
    JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
    Faust I

Die Macht der Familie
    »In der Wahl seiner Eltern kann man
nicht vorsichtig genug sein.«
    PAUL WATZLAWICK
    Wenn wir wollen, können wir unseren Eltern für alles die Schuld geben: für jede dumme Entscheidung, für jeden falschen Schritt, für unser ganzes verkorkstes Leben. Wenn sie nicht wären, wären wir gar nicht auf der Welt!
    Es gibt vieles, worin Menschen sich unterscheiden, aber eines haben wir alle gemeinsam: Wir haben Eltern, Vorfahren, also eine Familie, und mit der müssen wir irgendwie leben. Ein Umtausch ist unmöglich, und selbst wenn wir ans andere Ende der Welt ziehen – die Familie kann man nicht hinter sich lassen. Man trägt sie in seinen Genen und Erinnerungen, in den verinnerlichten Botschaften, wie die Welt ist und wie man selbst sein soll. Man ist durch sie geprägt und durch Liebe und Loyalität an sie gebunden – über Jahrzehnte, Kontinente, Generationen, sogar über Kontaktabbrüche und den Tod hinweg.
    Unsere Familie ist die Schablone, die uns formt, sie bietet den Parcours, in dessen Grenzen unser Leben die ersten Jahre verläuft. Was
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