Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Schaden, der an der Wogen krieger selbst entstanden ist, schätzt Kapitän Wendele auf eine Summe zwischen fünf- und sechstausend Lukaten.« Er warf die Schriftstücke auf das Pult. »Was das Hafengemäuer anbelangt, so werden die Bauherren eine Woche brauchen, nur um zu errechnen, was das Beheben der Zerstörungen kosten mag, vorausgesetzt allerdings, sie können einen Weg ersinnen, um die Wogenkrieger aus den Trümmern zu entfernen, ohne das gesamte verdammte Bauwerk abzutragen! Willst du hören, mit welchen Verlusten die Händlerzunft rechnet, wenn ihr wichtigster Umschlagplatz für Waren unbenutzbar bleibt?!«
    Während des Sprechens war Hablets Stimme stetig lauter geworden, und zum Schluss schrie er auf Adrina ein. Sie zog den Kopf ein, jedoch weniger aus Furcht vor ihm, sondern aufgrund der verschlimmernden Wirkung, die sein Geschrei auf die Beschwerden ihres Schädels hatte.
    »Aber Papa …«
    »Eine Festlichkeit!«, brüllte Hablet. »›Es ist Kaerlan Fest, Vater, wir möchten ein wenig feiern.‹ Ja, eine Festlich keit habe ich dir gestattet, Adrina. Nicht hingegen habe ich dir erlaubt, mich in den Ruin zu stürzen!«
    Jetzt übertrieb er: Nicht einmal die gewiss beachtlichen Folgekosten ihres nächtlichen Abenteuers konnten Hablets gewaltigen Reichtum in irgendeinem erkennbaren Umfang mindern. »Vater, es kann beileibe keine Rede davon sein, dass ich dich in den Ruin …«
    »Als hätte ich nicht längst Scherereien zur Genüge! Diese schandbaren Hythrier verbünden sich mit Medalon. Meine Verhandlungen mit dem karischen Kronprinzen stecken an einem außerordentlich heiklen Punkt fest …«
    Das ist gelogen , dachte Adrina missgestimmt. Die Karier wünschten Unterstützung durch Hablets Geschütz und durch den ihrem Vater Untertanen Hafen in der Solanndy-Bucht Zugang zum Fardohnjischen Golf. Um zu erlangen, was sie wollten, waren sie zu beträchtlichen Gegenleistungen bereit. In Wahrheit bedeutete Hablets Einlassung, dass er erneut den Preis erhöht hatte.
    Als er die Kunde von dem unvermuteten Bündnis zwischen Hythria und Medalon sowie dem voraussichtlich unabwendbaren Einmarsch der Karier nach Medalon erhalten hatte – wo es den Tod ihres Gesandten zu rächen galt –, hatte hämisch-frohe Bosheit in seinen Augen gefunkelt, denn sofort waren seine Gedanken bei dem nach Möglichkeit daraus zu ziehenden Nutzen gewesen. Das karische Ordensritterheer war riesig, und trotz des Beistands von Seiten des krakandarischen Kriegsherrn befand sich das medalonische Hüter-Heer in jämmerlicher Unterzahl. Fardohnja hatte den Kariern neue Waffen versprochen – indessen bezweifelte Adrina, dass ihr Vater die Absicht hegte, sie ihnen tatsächlich zu liefern –, die sie unbesiegbar machen sollten. Damit boten sich Hablet zwei bislang beispiellose Gelegenheiten: Nicht nur konnte er den Kariern große Mengen an Holz für seine Flotte abverlangen, überdies war Hythria, solange sich Medalon mit dem aussichtlosen
    Widerstand gegen die Karier befasste, im Wesentlichen schutzlos, ermangelte es an der Nordwestgrenze jeder Möglichkeit zur Verteidigung.
    Medalon hatte für Hablet keinerlei Bedeutung, aber die Erwägung, Hythria zu unterwerfen, war eine große Verlockung. Die eigentlichen Ursprünge der Feindschaft zwischen Fardohnja und Hythria lagen längst im Dunkel der fernen Vergangenheit verborgen; in jüngerer Zeit hing sie jedoch vornehmlich mit der Tatsache zusammen, dass der überwiegende Teil der fardohnjischen Flotte sich mit Freibeuterei abgab und ihr bevorzugt wohlhabende hythrische Kauffahrer zum Opfer fielen.
    Adrina vertrat bei sich die Ansicht, dass diese neue, irregeleitete Kumpanei mit den Kariern unweigerlich zum Scheitern verurteilt sein musste. Keine noch so gewaltige Menge von Langholz, Eisenerz, Gold oder irgendetwas anderem, was das an Bodenschätzen reiche Karien bieten konnte, rechtfertigte nach ihrer Meinung einen Pakt mit einem Volk geistloser Fanatiker. Die Hythrier mochten hochnäsig und zänkisch, ihr Großfürst als verworfener Lustgreis verschrien sein, aber zumindest glaubten sie an dieselben Götter wie die Fardohnjer.
    »… und nun fordert dank deiner verantwortungslosen Handlungsweise die Hälfte aller Adeligen Talabars deinen Kopf! Was ist bloß in dich gefahren, dass du dich zu der Vermessenheit verstiegen hast, du könntest mein Flaggschiff steuern?«
    Erschrocken bemerkte Adrina, dass sie ihrem Vater nicht zugehört hatte.
    »Ich habe nicht gedacht …«
    »Oho, das ist ganz und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher