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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
Autoren: Sylvia Day
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Und die vielen Autos. Himmel. Noch nie hatte ich irgendwo einen so dichten und hektischen Verkehr erlebt.
    Ständig versuchte ein Feuerwehr-, Polizei- oder Krankenwagen mit dem elektronischen Jammern ohrenbetäubender Sirenen den Strom gelber Taxis zu durchbrechen. Ehrfürchtig beobachtete ich die Manöver gigantischer Müllwagen in schmalen Einbahnstraßen und die Fahrer der Lieferwagen, die sich tapfer in den dichten Verkehr stürzten, um allerletzte Termine einzuhalten.
    Echte New Yorker eilten zwischen all dem einfach hindurch. Die geliebte Stadt war ihnen so angenehm und vertraut wie ein Paar Lieblingsschuhe. Den aus den Gullys quellenden Dampf betrachteten sie nicht mit romantischem Entzücken. Und wenn der Boden unter ihren Füßen vibrierte, weil eine U-Bahn darunter entlangraste, zuckten sie noch nicht einmal mit der Wimper, während ich wie eine Idiotin grinste und die Zehen krümmte. Ich war verliebt in diese Stadt. Meine Augen leuchteten, und jeder konnte es sehen.
    Deshalb musste ich mich verdammt anstrengen, um cool zu wirken, als ich die Straße überquerte und auf das Gebäude zuging, in dem ich arbeiten würde. Wenigstens was meinen Job betraf, hatte ich meinen Willen durchgesetzt. Ich wollte meinen Lebensunterhalt selbst verdienen, und das bedeute einen Anfängerposten. Am nächsten Morgen würde ich den Job als Mark Garritys Assistentin bei Waters Field & Leaman, einer der besten Werbeagenturen in den USA, antreten. Mein Stiefvater, der Mega-Finanzier Richard Stanton, war nicht gerade erfreut, als ich den Job annahm, und meinte, wenn ich nicht so verdammt stolz wäre, hätte ich auch für einen seiner Freunde arbeiten und die Früchte seiner fabelhaften Kontakte ernten können.
    »Du bist genauso stur wie dein Vater«, hatte er gesagt. »Er wird noch ewig brauchen, um mit seinem Polizistengehalt dein Studiendarlehen abzubezahlen.«
    Damals war ein erbitterter Streit zwischen den beiden entbrannt. Mein Dad wollte einfach nicht klein beigeben. »Verdammt will ich sein, wenn ein anderer Mann die Ausbildung meiner Tochter finanziert«, erwiderte Victor Ryes auf Stantons Angebot, die Kosten zu übernehmen. Das respektierte ich. Und Stanton wahrscheinlich auch, obwohl er das nie zugegeben hätte. Ich konnte beide Positionen verstehen, denn ich hatte darum gekämpft, das Darlehen selbst zurückzuzahlen – und verloren. Mein Vater hatte nun einmal seinen Stolz. Und auch wenn meine Mutter sich geweigert hatte, ihn zu heiraten, war er immer wild entschlossen, als Vater für mich da zu sein.
    Doch es war sinnlos, mich jetzt über die alten Geschichten zu ärgern, und so konzentrierte ich mich wieder darauf, schnellstmöglich meinen Arbeitsplatz zu erreichen. Ich hatte absichtlich die Rushhour am Montagnachmittag gewählt, um die Zeit zu stoppen, die ich für den kurzen Fußmarsch benötigte. Wie ich jetzt zufrieden feststellte, war ich in einer knappen halben Stunde vor dem Crossfire Building angekommen, in dem Waters Field & Leaman residierte.
    Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte an dem Wolkenkratzer empor, bis ich das schmale Band des blauen Himmels sah. Das Crossfire Building war äußerst beeindruckend, ein eleganter Stachel aus schimmerndem Saphir, der sich bis in die Wolken erhob. Durch meine Bewerbungsgespräche wusste ich, dass jenseits der Drehtür im verzierten Kupferrahmen ein ebenso eindrucksvolles Interieur lag, mit golden geäderten Marmorböden und -wänden und einem Security-Schalter mit Drehkreuzen aus mattem Aluminium.
    Ich nahm meine neue ID-Karte aus der Hosentasche und zeigte sie den zwei Sicherheitsbeamten in schwarzen Business-Anzügen. Trotzdem hielten sie mich auf – zweifellos, weil ich vollkommen underdressed war –, aber schließlich ließen sie mich durch. Jetzt musste ich nur noch mit dem Fahrstuhl in den zwanzigsten Stock fahren, und dann würde ich wissen, wie lange mein Weg von Tür zu Tür dauerte.
    Ich ging gerade auf die Aufzüge zu, als eine schlanke, elegant gekleidete Brünette mit ihrer Handtasche an einem der Drehkreuze hängen blieb. Die Handtasche öffnete sich und ihr Kleingeld ergoss sich auf den Marmorboden. Blitzschnell rollten die Münzen in alle möglichen Richtungen, während ich beobachtete, wie mehrere Leute dem Chaos auswichen und weitereilten, als hätten sie gar nichts bemerkt. Ich ging mitfühlend in die Hocke und half der Frau zusammen mit einem der Security-Männer, das Geld einzusammeln.
    Gequält lächelte sie mich an. »Vielen
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