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Corum 03 - Das Ende der Götter

Corum 03 - Das Ende der Götter

Titel: Corum 03 - Das Ende der Götter
Autoren: Michael Moorcock
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Waffen, mit denen sie König Lyr und seine Armeen vernichteten! Sie kämpfen, Corum!«
    »Aye«, erwiderte der Vadhagh grimmig. »Sie kämpfen.«
    Eines der beiden Schiffe torkelte plötzlich in der Luft. Dann drehte es sich auf den Rücken. Winzige Gestalten stürzten heraus. Das Schiff richtete sich wieder auf. Es schoß auf das andere über ihm zu und wollte es rammen. Aber dem anderen gelang es gerade noch auszuweichen. Das beschädigte Schiff behielt Kurs und Geschwindigkeit bei und raste höher und höher in den grauen Himmel, bis es nur noch ein Punkt zwischen den dunklen Wolken war.
    Dann wendete es und raste zurück in die Tiefe, geradewegs auf den Feind zu, dessen Heck es traf, ehe es wie ein Stein fiel und im Meer versank. Das am Heck getroffene Schiff begann zu torkeln und zu fallen, aber es konnte sich wieder fangen, ehe es die Meeresoberfläche erreichte. Schwankend nahm es Kurs auf die Burg.
    »Ob es versuchen wird, uns zu rammen?« fragte Jhary.
    Corum zuckte gleichgültig die Schultern. Er empfand Burg Erorn bereits nicht mehr als sein Heim, sondern als unheimliches Gefängnis. Sollte das Schiff wirklich gegen die Türme prallen, wäre es vielleicht eine Erlösung als zerstöre es seinen Schädel und trieb dadurch die schreckliche Wutseuche aus.
    Aber im letzten Augenblick gelang dem Schiff eine Kurskorrektur. Es versuchte auf dem grauen Rasen unterhalb der Burg aufzusetzen. Daraus wurde allerdings eine Bruchlandung. Männer begannen aus dem schwerbeschädigten Schiff zu klettern, von dessen Heck Rauch aufstieg. Zweifellos waren sie Vadhagh hochgewachsene Männer mit wallenden Umhängen und Kettenhemden aus Gold oder Silber, mit konischen Helmen auf den Köpfen und schmalen Schwertern in den Händen. Sie marschierten durch den Schneematsch zum Burgtor.
    Corum erkannte ihren Anführer als erster. »Es ist Bwydyth! Bwydyth-a-Horn! Sicher benötigt er unsere Hilfe. Kommt, laßt ihn uns begrüßen.«
    Jhary zögerte, aber er schwieg, als er Rhalina und Corum zum Tor folgte.
    Bwydyth und seine Männer stiegen bereits den Pfad zum Tor hoch, das Corum selbst öffnete. Er trat hinaus.
    »Seid gegrüßt, Bwydyth!« rief er seinem Freund entgegen. »Willkommen auf Burg Erorn.«
    Aber Bwydyth-a-Horn antwortete nicht, sondern marschierte wortlos weiter den Hügel aufwärts.
    Ein plötzliches Mißtrauen befiel Corum Jhaelen Irsei. Aber er drängte es beiseite. Sicher war es nur die Krankheit in seinem Gehirn. Er lächelte und breitete die Arme aus.
    »Bwydyth! Ich bin es Corum.«
    »Besser, Ihr bereitet Euch darauf vor, Euer Schwert ziehen zu müssen«, brummte Jhary. »Und Ihr Rhalina, kehrt lieber in die Burg zurück.«
    Sie blickte ihn erstaunt an. »Wieso? Es ist doch Bwydyth und nicht ein Feind.«
    Wortlos sah er sie an. Sie senkte den Kopf und tat ein paar Schritte, doch dann blieb sie wieder stehen.
    Corum kämpfte gegen den Grimm in seinem Innern an. Er atmete schwer. »Wenn Bwydyth auf einen Kampf aus ist, dann soll er ihn auch.«
    »Corum!« sagte Jhary beschwörend. »Versucht einen klaren Kopf zu behalten. Es ist möglich, daß wir Bwydyth zur Vernunft bringen können. Ich vermute, daß er unter derselben Besessenheit leidet, die auch uns zu schaffen macht.« Er trat einen Schritt vor und rief:
    »Bwydyth, alter Freund. Wir sind nicht Eure Feinde. Kommt, erfreut Euch des Friedens auf Burg Erorn. Warum sollten wir uns befehden? Auch wir kennen diese schrecklichen Wutanfälle. Gerade deshalb müssen wir uns darüber unterhalten, um ihre Ursache zu finden und auch ein Mittel dagegen.«
    Aber Bwydyth marschierte weiter schweigend hügelan, und seine Männer mit bleichen grimmigen Gesichtern hinter ihm. Ihre Umhänge flatterten im aufkommenden Wind. Der Stahl ihrer Schwerter glänzte nicht, sondern schien so grau wie die ganze Landschaft.
    »Bwydyth!« rief Rhalina von hinter Jhary und Corum. »Laßt Euch nicht von dieser Krankheit beherrschen. Kämpft nicht gegen Corum. Er ist Euer Freund. Er war es, der Euch half, in Eure Heimat zurückzukehren.«
    Bwydyth blieb stehen. Seine Männer hielten an. Zornig funkelte Bwydyth Corum an. »Ist das ein nicht weiterer Grund, Euch zu hassen?«
    »Ein weiterer Grund? Wieso haßt Ihr mich, Bwydyth?«
    »Wieso? Eures entsetzlichen Aussehens wegen. Ihr seid mißgestalten. Eures Bündnisses mit den Dämonen wegen. Ebenso der Wahl Eurer Freunde wegen und Eurer Frauen. Und wegen Eurer Feigheit.«
    »Feigheit, hah!« knurrte Jhary und griff nach seinem Schwert.
    Corum hielt
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