Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
du voran?« fragte Han die Pilotin Salculd in holperigem Selonianisch. Salculd verstand kein Basic.
    »Alles in Ordnung, ehrenwerter Solo«, erwiderte Salculd. »Zumindest so lange, bis das nächste Subsystem durchbrennt.«
    »Wundervoll«, murmelte Han vor sich hin. »Auch bei dir alles in Ordnung, Dracmus?« fragte er auf selonianisch.
    »Alles, alles ist in bester Ordnung, bis wir abstürzen und sterben«, gab Dracmus zurück.
    »Ich bin froh, daß wir uns einig sind«, knurrte Han.
    »Es ist gut, so vorausschauend zu sein«, kommentierte Salculd. »Ich wollte das Schiff doch tatsächlich auf reguläre Weise landen. Jetzt weiß ich wenigstens, daß ich versagen werde und wir abstürzen. Es ist überaus tröstlich.«
    »Das reicht, Pilotin Salculd«, fauchte Dracmus. »Konzentriere dich auf deine Pflichten.«
    »Ja, ehrenwerte Dracmus«, beeilte sich Salculd in äußerst zerknirschtem Tonfall zu versichern.
    Salculd war eine recht erfahrene Pilotin und kannte ihr Schiff zumindest ausreichend, wenn auch nicht so gut, wie es sich Han gewünscht hätte. Dracmus andererseits war für den Umgang mit Menschen ausgebildet, und das auch nur unvollkommen. In Sachen Raumfahrt jedoch hatte sie keine Erfahrung, keine Kenntnisse und kein Talent. Trotzdem kommandierte sie das Schiff – sie entschied nicht nur über das Flugziel, sondern mischte sich auch in jedes Detail der Steuerung ein.
    Salculd konnte – oder wollte – ihr nicht widersprechen. Dracmus war ranghöher oder älter oder was auch immer als Salculd, und das genügte, soweit es die Selonianer betraf. Sie schien auch nicht die Tatsache zu stören, daß Dracmus von der Raumfahrt kaum etwas verstand, ebensowenig die Tatsache, daß sie beim Angriff auf Selonia wiederholt Befehle gegeben hatte, die, die Leistungsfähigkeit des Schiffes überstiegen, was sie mehrmals in Todesgefahr gebracht hatte.
    Salculd mochte vielleicht ein vorlautes Mundwerk haben und ein respektloses Auftreten, aber sie befolgte jeden von Dracmus Befehlen – ganz gleich, wie absurd sie waren – mit alarmierender Geschwindigkeit. Man brauchte einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
    Han ließ sich im Kontrollsitz neben Salculd nieder. Er hatte sein Bestes getan, um die Polsterung seiner menschlichen Gestalt anzupassen, aber der Sitz würde nie bequem sein. Han lehnte sich zurück und blickte nach oben.
    Der Blick durch die transparente Spitze des Kegelschiffs war atemberaubend. Der Planet Selonia hing groß und hell am Himmel und füllte das mittlere Drittel des Blickfelds aus. Selonia hatte kleinere Ozeane als Corellia, und die Landmasse war in Tausende von mittelgroßen Inseln zerbrochen, die mehr oder weniger regelmäßig über das Antlitz des Planeten verteilt waren.
    Statt aus zwei oder drei großen Ozeanen und vier oder fünf kontinentalen Landmassen zu bestehen, war Selonias Oberfläche ein Flickenteppich aus Wasser und Land. Hunderte von Meeren und Buchten, Meeresarmen, Meerengen und Sandbänken trennten die Inseln. Han erinnerte sich, irgendwo einmal gelesen zu haben, daß auf ganz Selonia kein Punkt an Land weiter als hundertfünfzig Kilometer vom offenen Wasser entfernt war und kein Punkt auf dem Wasser mehr als zweihundert Kilometer von der nächsten Küste.
    Aber außer dem spektakulären Planeten gab es noch mehr zu sehen. Mara Jades Privatschiff, die Jadefeuer, hing einen oder zwei Kilometer entfernt im Weltraum und verdeckte mit ihrem Bug ein Stück von der Äquatorregion des Planeten. Sie war ein langes, schmales, stromlinienförmiges Schiff, dessen Hülle mit einem rotgoldenen Flammenmuster bemalt war. Das Schiff sah schnell, schnittig, stark, wendig aus – und Han wußte, daß all diese Eindrücke zutrafen. Er wünschte – nicht zum ersten Mal – an Bord zu sein, und das nicht nur, weil die Feuer ein besseres Schiff war. Leia und Mara Jade befanden sich an Bord der Feuer.
    Nachdem es Dracmus geschafft hatte, fast alle Systeme des Kegelschiffs zu ruinieren, hatte die Feuer sie gerettet und Han mit den Ersatzteilen versorgt, die er brauchte, um das Schiff zu reparieren. Jetzt bereitete sich die Feuer darauf vor, das Kegelschiff zu einem sicheren Landeplatz zu dirigieren.
    Han gefiel es nicht, daß sich Leia auf dem einen Schiff befand, während er auf dem anderen war, aber die Aufteilung hatte einen guten Grund. Mara hatte sich noch nicht vollständig von ihrer Beinverletzung erholt; sie brauchte jemand, der sich um sie kümmerte, und sie brauchte eine Kopilotin, zumindest
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher