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Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

Titel: Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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Conni Anna die Kamera ab. Fassungslos schüttelt sie den Kopf. In ihrem Hals steckt ein dicker Kloß.
    »Ich auch nicht«, flüstert sie mit rauer Stimme.
    Sie starrt das Bild auf dem Monitor an.
    Paul scheint direkt zurückzustarren.
    Paul, ihr ältester Freund!
    Das kann nicht sein!
    In Connis Kopf hämmert es, ihre Hände zittern. Alles wirbelt durcheinander. Immer noch starrt sie auf den Bildschirm und kann nicht aufhören, den Kopf zu schütteln.
    »Paul«, flüstert sie und fängt an zu weinen. »Das kann doch nicht sein! Ich dachte, er ist mein bester Freund!«
    »Was willst du denn jetzt machen?«, fragt Anna vorsichtig.
    »Ich weiß nicht«, schnieft Conni. Sie versucht, einen klaren Gedanken zu fassen, aber es will ihr nicht gelingen. »Ich muss nachdenken. Kannst du mir die Kamera bis heute Nachmittag ausleihen?«
    »Ja, klar«, sagt Anna. »Mein Vater kommt erst abends nach Hause. Bis dahin kannst du sie haben.« Sie wirft Conni einen prüfenden Blick zu. »Aber was hast du vor?«
    »Keine Ahnung.« Conni seufzt. »Ich zeig ihm das Video, was sonst? Habt ihr eine bessere Idee?«
    »Nein«, antwortet Anna traurig. »Die Beweise sind eindeutig. Da hilft kein Leugnen.«
    »Ihr dürft aber niemandem etwas davon erzählen«, sagt Conni eindringlich. »Das müsst ihr mir schwören!«
    »Wir sagen nichts«, sagt Billi. »Kein Sterbenswörtchen.«
    Anna und Dina nicken.
    Bedrückt verabschieden sich die Freundinnen voneinander.
    Conni wischt die Tränen ab. Mit zitternden Händen befestigt sie den Sattel notdürftig auf dem Gepäckträger. Dann schiebt sie ihr Rad im Schneckentempo nach Hause.
    In ihr herrscht ein heilloses Durcheinander. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet! Wenn es ein Fremder gewesen wäre, der ihr Fahrrad manipuliert hätte – es wäre schon schlimm genug gewesen. Aber Paul? Ausgerechnet Paul?
     
    Conni beeilt sich mit dem Mittagessen und verschwindet in ihrem Zimmer. Immer und immer wieder spult sie das Video ab und schüttelt dabei ungläubig den Kopf.
    Warum hat Paul das nur getan?
    Die Antwort darauf, das weiß Conni, kann nur Paul selbst geben.
    Wie ein Tiger im Zoo läuft sie in ihrem kleinen Zimmer auf und ab. Ihr Blick fällt auf die Kristallkugel. Sie nimmt sie in die Hand und versucht sich zu beruhigen. Sie braucht gute Nerven, um Paul entgegenzutreten.
    Als sie wenig später hinuntergeht, sieht sie Jakob mit Pauls Schwester Marie in der Sandkiste sitzen. Die beiden sind vollkommen in ihr Spiel vertieft.
    Gut, denkt Conni, dann nerven die Zwerge wenigstens nicht, wenn ich mit Paul spreche.
    Mama sitzt an ihrem Schreibtisch und schreibt einen Brief.
    »Ich geh mal kurz rüber zu Paul«, sagt Conni zu ihr. Sie kann ein Aufschluchzen nur mühsam unterdrücken. »Wegen Mathe.«
    Ihre Mutter schaut nicht auf. »Ja, ist gut, Schätzchen.«
    Mit klopfendem Herzen geht Conni die paar Schritte zum Haus der Familie Hauser. Sie und Paul wohnen schon ewig nebeneinander. In der Grundschule waren sie die besten Freunde, sind jeden Tag zusammen zur Schule gegangen – und jetzt das!
    Frau Sandulescu steht am Gartenzaun und winkt ihr fröhlich zu. Aber Conni achtet kaum auf die Nachbarin. Sie seufzt. Als sie auf die Klingel drückt, hofft sie fast, dass Paul nicht zu Hause ist. Aber dann reißt er höchstpersönlich die Tür auf. Überrascht starrt er sie an.
    »Hast du mal Zeit?«, fragt Conni.
    Paul fährt sich durchs Haar. »Äh, ja, klar. Komm rein.« Er tritt einen Schritt zurück. Conni schlüpft an ihm vorbei.
    »Gibt’s was Besonderes?«, erkundigt sich Paul.
    Conni bemerkt seinen unsicheren Blick. Irgendwie kann er ihr nicht in die Augen sehen. Oder bildet sie sich das nur ein?
    Conni holt die kleine Kamera hervor. »Ich will dir was zeigen.«
    »Okay.« Paul bleibt stehen. Er lehnt sich gegen die Wand und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Können wir nicht in dein Zimmer gehen?«, fragt Conni unsicher. »Es ist echt wichtig!«
    Paul knurrt etwas Unverständliches, aber dann geht er voraus und öffnet die Tür zu seinem Zimmer.
    Conni muss unwillkürlich grinsen, als sie die Unordnung sieht. Das müsste Mama mal sehen!
    Paul fegt ein paar Klamotten vom Bett und setzt sich mit mürrischem Gesicht. »Was ist denn los? Ich bin mit Mark und den anderen verabredet. Also, komm zur Sache!«
    Conni zieht sich den Schreibtischstuhl heran. Mit fahrigen Fingern klappt sie den Monitor der Kamera auf. »Hier«, sagt sie leise. Ihre Stimme zittert. Sie hält Paul die Kamera hin und drückt
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