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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke
Autoren: Klaus Dembrowski
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auseinandersetzt, nur bedingt der Fall. Die ITEF versteht sich als eine offene, internationale Vereinigung von Anwendern, Technikern, Netzbetreibern und Herstellern, weswegen Letztere ihre eigenen Vorstellungen betreffs SIP relativ leicht durchsetzen können.
    SIP ist trotz der möglichen Kompatibilitätsprobleme die häufigste VoIP-Implementierung im geschäftlichen und professionellen Bereich. Den Mängeln in der SIP-Interoperabilität versucht das SIP-Forum ( www.sipforum.org ) entgegenzuwirken, das mit SIPconnect eine eigene Empfehlung erarbeitet hat.
    7.11.3 Anschluss und Verbindungen
    Der Anschluss eines VoIP-Telefons kann direkt an ein LAN erfolgen, das per xDSL mit dem Internet verbunden ist. Prinzipiell ist es möglich, dass keine Internetverbindung für die VoIP-Telefonie hergestellt wird, sodass die VoIP-Telefone dann nur untereinander im LAN miteinander kommunizieren können. Anrufe nach »draußen« erfolgen in dem Fall über eine Telefonzentrale, die eine Verbindung mit dem klassischen Telefonnetz herstellt.
    Wie es bei Netzwerk-Clients üblich ist, wird auch bei einem VoIP-Telefon eine im LAN gültige IP-Adresse und Subnet-Maske zur Einstellung verlangt, wenn kein DHCP zum Einsatz kommt. Für die Einwahl (in das Internet) ist die Adresse eines Providers anzugeben, der in diesem Zusammenhang oftmals als Registrar bezeichnet wird.
    Im Privatbereich kann eine VoIP-Verbindung recht einfach mit einem Router hergestellt werden, etwa mit einer FRITZ!Box (7270) der Firma AVM. Das bestehende Telefon (analog, ISDN, DECT) ist hierfür lediglich an den Router anzuschließen, der ohnehin per ADSL oder VDSL mit dem Internet verbunden ist.

    Abbildung 7.21: VoIP-Installationen für die private Nutzung und kleine Büros sowie für Unternehmen
    Um über VoIP entsprechende Verbindungen mit konventionellen Telefonen und Mobiles herstellen zu können, bieten verschiedene Provider im Internet entsprechende Dienste, inklusive realer Telefonnummern, an. Dabei wird für jedes VoIP-Gerät ein eigener Account benötigt, wenn keine »vermittelnde« Telefonanlage (s. o.) zum Einsatz kommt. Bei einer durchgängigen IP-Lösung, wo es diese Telefonanlage nicht gibt, wird stattdessen eine Technik mit der Bezeichnung SIP Trunk eingesetzt, die es ermöglicht, dass nur mit einem einzigen Zugangs-Account viele Rufnummern verwaltet werden können.
    Für VoIP sind demnach verschiedenste Implementierungen möglich, um IP-Telefonie zu betreiben und internetbasiert Sprache und Video für Gespräche oder Konferenzen weltweit übertragen zu können. Die passenden Telefonanlagen und Endgeräte können auch in (bestehende) IT-Infrastrukturen auf Servern und Computern mit den notwendigen Router- und Gateway- sowie Client-Funktionen integriert werden. Von Microsoft wird hierfür Lync -Server angeboten, der die Basis für entsprechende Audio-/Video- und VoIP-Funktionalitäten über eine einheitliche Oberfläche auf dem Server und für unterschiedlichste stationäre und mobile Endgeräte bietet.
    Als Open-Source-Lösung ist Asterisk zu nennen. Diese freie Software bietet die Funktionen einer Telefonanlage mit VoIP und unterschiedlichen Protokollen, wobei das zu verwendende spezielle Protokoll InterAsterisk eXchange (IAX) ebenfalls unter Open Source fällt. Neben der freien Software werden Asterisk-basierte Endgeräte und Telefonanlagen
    angeboten, sodass sich diese VoIP-Lösung sowohl für die private als auch die geschäftliche Nutzung eignet und sich mit der passenden Software auch flexibel an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt.
    7.11.4 Skype
    Eine völlig andere Umsetzung als H.323, SIP oder Asterisk bietet die Firma Skype an. Hierfür ist lediglich die kostenlose Software auf einem PC zu installieren, an den noch ein Headset für die Kommunikation und optional eine Web-Kamera anzuschließen ist. Für andere Plattformen wie Tablets und Smartphones (iOS, Android) ist die passende Skype-Software ebenfalls verfügbar. Skype funktioniert ausschließlich über das Internet und verwendet dabei ein herstellereigenes Protokoll, welches keinem Standard entspricht und auch nicht öffentlich dokumentiert ist.

    Abbildung 7.22: Skype ist auch für Smartphones verfügbar, sodass per WLAN kostenlose Gespräche geführt werden können.
    Skye arbeitet nach dem Peer-to-Peer-Prinzip (FastTrack), wie es die beiden Gründer der Firma (Niklas Zennström, Janus Fiis) bereits mit der Filesharing-Software/Tauschbörse Kazaa praktiziert haben. Dabei gibt es keinen
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