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Commander Tom / Commander Tom - Apocalypse Cow: Zwei Abenteuer in einem Buch (German Edition)

Commander Tom / Commander Tom - Apocalypse Cow: Zwei Abenteuer in einem Buch (German Edition)

Titel: Commander Tom / Commander Tom - Apocalypse Cow: Zwei Abenteuer in einem Buch (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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wieder durch die Einstiegsluke. Von unten hörten sie einen Mann mit dem Techniker zetern. Die Stimme war ihnen wohlbekannt. Wofram, der Steuermann. Ein hochgewachsener, schlaksiger Typ, mit schwarzer Hornbrille.
    Wofram war hochkorrekt, streng und emotional unbeholfen. Im Grunde genommen ein netter Typ, wenn man wusste, wie man mit ihm umzugehen hatte.
    Der Techniker deutete jetzt nach oben. Offensichtlich hatte sich Wofram nach dem Verbleib der Crew erkundigt. Mit vollem Namen hieß er Stefan Wofram, aber allein seinen Vornamen in den Mund zu nehmen, war so befremdlich, dass es nicht einmal Tom tat. Gemächlich traten sie den Rückweg an. Steuermann Wofram wippte indessen ungeduldig mit dem Körper vor und zurück. Kaum hatten sie den Fuß der Treppe erreicht, brach ein Schwall von Vorhaltungen auf den jungen Kollegen ein, der Gehringer und Tom in das Shuttle bekleidet hatte. Es war Ingo Himmelstedt. Seit zwei Jahren Mitglied der Besatzung, und in seiner Funktion als Steuerassistent ambitioniert und talentiert. Wofram behandelte ihn aber immer noch wie einen Praktikanten.
    „Himmelstedt! Erklären sie mir ihren Verbleib! Wir haben ausgemacht, dass wir uns um 10 Uhr vormittags vor dem Shuttle treffen würden.“
    Commander Tom blickte auf die Uhr. Es war 10.01 Uhr.
    „Aber ich bin doch hier“, rechtfertigte sich der junge Kollege.
    „Ja jetzt“, antwortete Wofram. „Eine Minute Verspätung! Wissen sie was eine Minute Verspätung ausmacht?“
    Himmelstedt wusste es. Aber Wofram wusste es besser.
    „In einer Minute können Galaxien untergehen. Zivilisationen verlöschen, ganze Welträume zerstört werden.“
    „Nun“, mischte sich jetzt Gehringer ein. „Dieselben Welträume wären wohl auch zerstört worden, wenn Himmelstedt vor einer Minute hier gewesen wäre, außerdem war Himmelstedt ja rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt.“
    Wofram zog die Augenbrauen nach oben.
    „Ja“, fuhr Gehringer fort. „Sie hatten ausgemacht ‚vor dem Shuttle‘.“ Jetzt deutete Gehringer nach oben, zu der Einstiegsluke des Himmelgefährts. „Himmelstedt war vor dem Shuttle. Sogar mehr als sie.“
    Wofram verzog wutentbrannt das Gesicht. „Das ist doch Haarspalterei“, knirschte er durch die Zähne.
    „Nicht mehr gespalten als sie“, antwortete Gehringer.
    Commander Tom konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Für gewöhnlich mischte er sich in solcherlei Streitereien nicht ein. Zwar waren sowohl Himmelstedt, als auch Wofram ihm unterstellt, aber er wollte sich in die fachbezogenen Kompetenzen der beiden Herren nicht einmischen. Nur falls es jemals dazu kommen sollte, dass Wofram seinen Lehrling Strafarbeit verrichten ließ, oder ihn sogar entlassen würde, dann würde Tom eingreifen und den jungen Kollegen unter seine eigenen Fittiche nehmen. Talent wuchs nicht auf Bäumen. Zumindest nicht auf denen, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatten.
    Sie gingen von der Raketenhalle zur Kontrollstation, wo der Start und die Transaktionen ihrer kommenden Mission geplant und überwacht wurden. Heute war dort nicht viel los. Im hinteren Bereich stand ein kleines Grüppchen und schien sich zu beraten, vorne saß Edward Langlin. Er war der Chef des Überwachungsdistrikts. Ein kleiner, untersetzter Mann, mit einem fleischigen Gesicht, und einer - wie Wofram - dicken Hornbrille. Aber in ihrem Wesen waren sie völlig verschieden. Langlin war gutmütig und schwerfällig. Ein bisschen wie ein Teddybär, dachte Tom immer. Seine Ruhe war ansteckend. Genau das, was diese Abteilung brauchte. Als sie sich ihm am heutigen Morgen näherten, schien der Mann aber fahrig und angestrengt und als sie näher kamen, sahen sie, dass ihm der Schweiß von der Stirn rann.
    „Edward. Was ist los?“, fragte Tom ernsthaft besorgt.
    Langlin sah überrascht auf. Er hatte ihr kommen gar nicht bemerkt.
    „Gibt es Probleme?“, hakte Tom nach.
    „Oh ja. Große Probleme“, bestätigte Langlin und deutete vor sich auf den Bildschirm. „Der Computer schlägt mich immer im Ping Pong . Das macht mich völlig fertig.“ Langlin hielt sich die Hand vor die Augen und begann zu weinen.
    Tom legte ihm die Hand auf die Schulter. „Nicht traurig sein, Edward. Es gibt doch Schlimmeres.“
    „Da meistert man sein Leben lang jede noch so schwierige Situation, bringt seine Jungs alle sicher aus dem All zurück, und dann muss man sich von einem Computer vorführen lassen, was für ein Nichtsnutz man doch ist. Aber nicht mit mir!“ Die traurige Jammermiene war
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