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Collection Baccara Band 334

Collection Baccara Band 334

Titel: Collection Baccara Band 334
Autoren: Joan Hohl , Maureen Child , Merline Lovelace
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durch ihren Türspion.
    Sie fühlte sich wie vom Blitz getroffen. Der Anblick des Besuchers vor ihrer Tür ließ ihre Hände zittern, sodass sie kaum das Schloss öffnen konnte. Dann aber riss sie die Tür schwungvoll auf.
    „Blake!“
    Als er nun vor ihr stand mit aufgekrempelten Hemdsärmeln, das Haar durchnässt vom Regen, ergriff sie schon wieder Angst. „Ist etwas mit Molly?“
    „Nein.“
    Aber Grace spukten auf einmal Horrorszenen im Kopf herum. „Oh Gott, was ist passiert?“
    „Molly vermisst dich eben.“
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, sie ist ziemlich quengelig, seit du weg bist. Mutter meint allerdings, dass sie zahnt.“
    Allmählich begriff Grace, dass ihrer süßen Kleinen nichts Böses passiert war, sie war weder schwer krank noch gekidnappt worden. Von einer Tonnenlast befreit, atmete sie auf. „Dafür bist du nach San Antonio gekommen, um mir zu sagen, dass Molly zahnt?“
    „Ja, und außerdem hat sie ihr erstes Wort ausgesprochen.“
    Jammerschade, dass ich das nicht miterlebt habe, ging es Grace durch den Kopf. Sie bemerkte gar nicht, dass Blake etwas ungeduldig in ihre Wohnung spähte. „Darf ich hereinkommen?“
    „Oh ja, natürlich.“
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie barfuß war und ihr knappes T-Shirt kaum bis zur Taille reichte. Dazu trug sie uralte kurze Shorts, die ihren Po eng umschlossen. Schön bequem für zu Hause, aber nicht für die Straße oder Besuch geeignet.
    Schon bemerkte sie, dass Blake ihre langen Beine musterte und sein Blick dann höher wanderte. Sie verstand selbst nicht, warum ihr heiß wurde. Um sich abzulenken, brachte sie das Gespräch auf Molly. „Was hat die Kleine denn gesagt?“
    „So etwas wie ga-ga“, antwortete er mit verhaltenem Lächeln. „Aber am Ende klang es mehr wie ein Zischen.“
    Grace strahlte über das ganze Gesicht. „Du meinst, sie wollte Gace sagen? Meinen Namen?“
    „Genau, Gace wie Grace. Das R ist natürlich noch zu schwer. Aber sie hat das Wort schon mehrmals wiederholt.“
    „Huh, ich …“ Plötzlich fehlten ihr die Worte, so sehr bedauerte sie, dass sie das erste Babywort verpasst hatte.
    Blakes Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Wir möchten, dass du zurückkommst, Grace.“
    Zunächst traute sie ihren Ohren nicht und blickte Blake erschrocken an. „Wer ist ‚wir‘?“
    „Wir alle – Mutter, ich und Julie und Alex.“
    „Die beiden sind also aus den Flitterwochen zurück?“
    „Ja, sie sind gestern Abend gelandet.“
    „Und du …“ Sie hielt inne, weil sie erst einmal Luft holen musste. „Du meinst, dass ich wieder nach Oklahoma kommen soll als Mollys Nanny?“
    „Nicht als Nanny. Als meine Frau.“

4. KAPITEL
    Blake konnte gut verstehen, dass Grace perplex war. Während des Fluges nach San Antonio hatte er sich ja selbst immer wieder gesagt, dass es eigentlich verrückt war, eine Frau heiraten zu wollen, die ihm beharrlich die Wahrheit verschwieg.
    Aber noch verrückter fand er, dass er Grace so entsetzlich vermisste. Schließlich hatte sie sich ins Haus seiner Mutter eingeschlichen und Mollys Herz gestohlen. Sie hatte ihn und die ganze Familie angelogen, zumindest hatte sie nicht die volle Wahrheit gesagt. Aber trotz alldem kam Blake die Lücke, die sie hinterlassen hatte, mit jedem Tag, jeder Stunde größer vor.
    Allein dass die kleine Molly so unerwartet aufgetaucht war, hatte sein wohlgeordnetes Leben durcheinandergebracht. Aber durch die sanftmütige Blondine war seine Welt vollkommen aus den Fugen geraten. Deshalb spürte er auch jetzt eine gewisse Genugtuung, als er sah, in welches Gefühlschaos er Grace offensichtlich gestoßen hatte.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du kannst mich nicht heiraten!“
    „Warum nicht?“
    „Weil …“ Sie stotterte hilflos. „Weil …“
    Einen Moment lang hoffte Blake, dass sie ihm endlich die volle Wahrheit anvertrauen würde, aber Grace verstummte.
    „Warum setzen wir uns nicht?“ Seine Stimme klang viel selbstsicherer, als er tatsächlich war. „Bereden wir die Sache in aller Ruhe.“
    „In aller Ruhe bereden?“ Plötzlich brach sie in fast hysterisches Gelächter aus. „Ich bekomme zum ersten Mal in meinem Leben einen Heiratsantrag, und du willst die Sache in aller Ruhe bereden.“ Sie machte eine einladende Handbewegung. „Okay, komm mit ins Wohnzimmer.“
    Blake nahm auf dem beigebraunen Samtsofa Platz, das mit den Terrakottatönen der Wände und der gerahmten Fotodrucke von antiken Stätten harmonierte, während Grace
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