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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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war, wenn es, wie auch die Liebe, ohne Verpflichtungen akzeptiert wurde.
    Dylan blickte lächelnd zu ihr auf. Er kuschelte sich auf der Klavierbank an sie, und sie ließen sich von dem Klang der süßen Melodien einfangen und forttragen von den Problemen, die sich in der Ferne zusammenbrauten.
    Toby stand in der Tür und wischte die schmutzigen Hände an seinen abgewetzten Jeans ab. In stummer Ehrfurcht bewunderte er den Anblick von Heather, die sich über das Klavier beugte. Ihr verführerischer Nacken regte seine Fantasie an. Das sanfte Licht der Nachmittagssonne fiel in den Raum, fing sich in ihrem blonden Haar und umgab ihren Kopf mit einem Lichtkranz. Als wäre es ein Heiligenschein.
    Bei dem Anblick seines Sohnes, der sich an seine wunderbare Nanny kuschelte, wünschte er, er hätte das Talent, dieses Bild für die Nachwelt auf der Leinwand festzuhalten.
    Leider war Toby aber kein Kunstmaler. Auch hatte er nicht das musikalische Talent seines Sohnes. Er konnte nicht einmal einen Ton halten. Sein künstlerisches Geschick lag im Umgang mit den Pferden, was ihm offensichtlich in die Wiege gelegt worden war.
    Und er schätzte sich sehr glücklich, dass er Eltern hatte, die eine Fähigkeit unterstützten, die andere Menschen nur als vorübergehende Laune eines Jungen betrachteten. Dass er damit seinen Lebensunterhalt verdienen konnte, brachte ihm große Befriedigung – und den widerwilligen Respekt seiner Nachbarn ein.
    Toby hatte sich nicht nur unter den skeptischen Einheimischen einen Namen gemacht, sondern war auch bei den Züchtern bekannt für sein sanftes Pferdetraining ohne Peitsche. Er behauptete nicht von sich, ein Pferdeflüsterer zu sein. Dennoch war jeder, der ihn beobachtete, sofort beeindruckt, wie gut er selbst mit den widerspenstigsten Pferden mithilfe von besänftigenden Berührungen und leisen, ins Ohr geflüsterten Worten kommunizierte.
    In seinem ganzen Leben hatte er keinen so einfühlsamen Menschen erlebt wie Heather, die im Moment seinen Sohn dazu brachte, dem Klavier mit seinen kleinen Fingern Töne zu entlocken. Als das Lied zu Ende war, schlug das Metronom auf dem Flügel weiter in dem Tempo, in dem auch das Blut in Tobys Adern pochte.
    Er hatte seine Scheidung mit der stoischen Selbstdisziplin überstanden, die sein Ideal eines starken Mannes charakterisierte. Ist es möglich, dachte er, dass ich den Rest meines Lebens nicht allein verbringen und die tiefen Gefühle verbergen muss, zu denen ich fähig bin? Würden die Worte Ich liebe dich jemals so leicht über seine Lippen kommen, wie sein Herz sie sagte?
    Wo ihm und seinem Sohn die Worte fehlten, schien die Musik die Macht zu haben, Wunden zu heilen. Er hatte irgendwo gelesen, dass Musik Menschen mit kognitiven Behinderungen erreichen konnte. Selbst Schlaganfallpatienten, die nicht sprechen konnte, waren manchmal in der Lage, den Text bekannter Lieder zu singen.
    Da Toby Probleme hatte, seine Gefühle zu zeigen, fürchtete er, alles zu ruinieren, wenn er in das Lied seines Herzens einstimmte. Hier als stummer Beobachter zu stehen und ein Glücksgefühl zu erleben, das ihm bisher fremd gewesen war, weckte in ihm den Wunsch, Heather zu bitten, seine Frau zu werden.
    Er fragte sich, ob für sie die Ehe gleichbedeutend war mit der Aufgabe ihrer Träume. Heather hatte ihm nur wenige Dinge aus ihrer Vergangenheit anvertraut, und Toby fragte nicht neugierig nach. Dennoch musste man kein Genie sein, um zu erkennen, dass sie tief verletzt worden war und einer Beziehung ganz allgemein skeptisch gegenüberstand.
    Toby hatte das Gefühl, dass sie einen Fuß über die Schwelle seines Hauses gesetzt hatte, der andere aber draußen stand, damit sie, wenn nötig, die Flucht ergreifen konnte. Auf keinen Fall wollte er sie verjagen.
    Dylan litt bereits unter dem Verlust seiner Mutter. Er durfte jetzt nicht auch noch die einzige andere Frau verlieren, der er vertraute und die er liebte. Und auch Toby brauchte Heather inzwischen wie die Luft zum Atmen. Er wusste nicht genau, wann er sich in sie verliebt hatte. Er wusste nur, dass er schwer verliebt war. Allein, sie zu beobachten, weckte eine Besitzgier in ihm, die beängstigend war. Und wenn sie ihm schon Angst machte, wie würde sie dann erst empfinden?
    Toby wusste nicht, wie Heather dazu stand, auf Dauer die Pflichten einer Mutter zu übernehmen. Oder ihre eigenen Träume aufzugeben. Jedes Mal, wenn er daran dachte, ihr einen Heiratsantrag zu machen, klangen ihm Sheilas spöttische Worte in den
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