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Collection Baccara Band 0315

Collection Baccara Band 0315

Titel: Collection Baccara Band 0315
Autoren: Dianne Castell Christine Rimmer Kristi Gold
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einsame Nächte.
    „Mom hat mir erzählt, dass du auf einem Gestüt in der Nähe Reitunterricht genommen hast. Du hättest mich anrufen können. Ich hätte dir auch gerne Reitstunden gegeben.“
    „Auf keinen Fall, Toby. Erstens habe ich keine Zeit, immer nach Wyoming zu fahren. Und zweitens verstehen wir beide uns nur gut, wenn du nicht versuchst, mir zu sagen, was ich tun soll. Drittens hast du alle Hände voll zu tun mit deinem Kind.“ Sie blickte sich nach ihrem Neffen um. „Wo ist Dylan überhaupt?“
    „Die Haushälterin bringt ihn ins Bett. Er ist nicht gern unter so vielen Menschen.“
    „Macht er Fortschritte mit dem Sprechen?“
    „Er spricht immer noch nicht. Wir müssen viel Geduld haben. Aber manchmal frage ich mich, ob ich alles richtig mache.“
    Imogenes Herz flog ihrem Bruder zu, der sich allein um seinen dreijährigen musikalisch hochbegabten Jungen kümmerte, der nicht mehr sprach, seit seine Mutter die Familie verlassen hatte. „Du bist ein toller Vater, Toby. Dylan kann froh sein, dass er dich hat.“
    „Ich gebe mir Mühe, aber viele meinen, er braucht eine Mutter.“
    „ Seine Mutter braucht er nicht, oder zumindest scheint sie ihn nicht zu brauchen. Schließlich war sie diejenige, die ihn verlassen hat.“
    Toby sah zur Tanzfläche, ohne etwas zu sagen. Imogene vermutete, dass er nicht über seine Frau sprechen wollte, die nur am gesellschaftlichen Aufstieg interessiert war und mit einem Farmer nichts anfangen konnte. Nachdem Sheila die Familie verlassen hatte, hatte sie etwas mit einem Playboy an der Riviera angefangen. Was Imogene und den Rest der Familie betraf, so waren sie froh, Sheila los zu sein. Doch sie machte sich Sorgen, dass Toby nicht darüber hinwegkommen würde. So wie Raf.
    Raf. Wie oft hatte sie heute schon an ihn gedacht. Viel zu oft.
    Nach einem kurzen Schweigen fragte Toby: „Was quält dich, Genie.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Die Atmosphäre hier geht mir auf die Nerven, glaube ich. Und da ich Uncle Abraham schon seit einer halben Stunde nicht mehr gesehen habe, glaube ich, dass es ihm genauso geht. Dabei sollte er derjenige sein, der sich unter die Leute mischt, um Wähler zu gewinnen.“
    Toby blickte über die Schulter. „Ich weiß, was du meinst. Die vielen glücklichen Paare um uns herum.“
    Imogene stand auf. „Ich glaube, ich brauche etwas frische Luft. Kommst du mit?“
    Toby fuhr sich durch die dunklen Haare. „Ich bleibe hier noch etwas sitzen. Vielleicht kann ich Mom und Dad zwischen zwei Tänzen abfangen.“
    „Viel Glück.“
    Statt nach draußen, lief Imogene die Treppe hinauf zu den Schlafräumen. Sie betrat eines der vielen Badezimmer, um ihren Lippenstift zu erneuern und ihre Gemütsruhe wiederzuerlangen. Als sie in den Spiegel starrte, schossen ihr wieder Bilder von Raf durch den Kopf. Raf, wie er sie vor der Spiegelwand liebte. Raf, der sie zwei Nächte zuvor bis zum Morgengrauen in den Armen gehalten hatte. Raf, der von der Veranda aus hinter ihr her schaute.
    Tränen traten ihr in die Augen. Sie ließ sie über ihre Wangen fließen, schalt sich dann aber für ihre Schwäche. Raf würde bald ein vergangener Teil ihres Lebens sein, eine schöne – nein, wundervolle – Erinnerung, die sie immer im Herzen behalten würde.
    Nachdem sie ihr Make-up ausgebessert hatte, straffte Imogene die Schultern. Sie würde nicht in Selbstmitleid zerfließen. Sie würde nach unten gehen und so tun, als amüsierte sie sich. Vielleicht könnte sie sogar einmal mit ihrem Vater tanzen, falls er sich von ihrer Mom loseisen konnte.
    Auf dem Weg durch den Flur hörte sie plötzlich Stimmen und Gelächter. Die Stimme ihres Onkels, um genau zu sein, und die einer Frau. Neugierig schlich sie zu der Suite ihres Onkels. Sie erhaschte nur einen flüchtigen Blick, bevor sie geschockt zurückwich. Sie hatte genug gesehen. Abraham Danforth, Kandidat für das Amt des Senators, besprach keine Wahlkampfstrategie mit seiner Wahlkampfmanagerin, Nicola Granville. Im Gegenteil, ihre Unterhaltung war sogar verstummt, weil sie sich küssten. Sehr leidenschaftlich küssten.
    Imogene drückte sich gegen die Wand, als sie ihren Onkel sagen hörte: „Endlich mit dir allein, Nicola. Auch wenn es nur kurz ist.“
    Selbst nachdem die Schlafzimmertür geschlossen worden war, rührte Imogene sich noch nicht. Sie versuchte noch zu verdauen, was sie gerade erlebt hatte. Offensichtlich hatte Uncle Abe sich nicht nur auf die Wahlkampagne konzentriert. Und wenn jemand herausfand,
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