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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love
Autoren: Tanya T. Heinrich
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und besah sich den Schaden etwas näher. Das scharfkantige Metallteil hatte direkt seinen Raumanzug und seine Uniform durchdrungen. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn ihn der Splitter am Hals getroffen hätte. Dann hätte niemand mehr Rebecca retten können, er selbst wäre nicht mehr zu retten gewesen.

    Mit einem schweren Seufzer lehnte er sich auf seinem Platz zurück und wartete, bis ihn die Crew sicher angedockt hatte.

    Die Galileo war im selben Hangar untergebracht worden und während Eric mit weichen Knien, er hatte wohl mehr Blut auf seinen Cockpitkonsolen verteilt, als er gedacht hatte, aus seinem Jäger geklettert war und auf einer Kiste saß, um die Erstversorgung über sich ergehen zu lassen, konnte er den Schaden an dem vermeintlichen Frachter begutachten. Die Hülle wies einige Einschläge auf, schwarze Spuren zeigten die zahlreichen Streifschüsse. Aber alles in allem hatte die Crew wohl Glück gehabt, keiner der Treffer war bedrohlich für die wichtigen Systeme des Frachters gewesen. So betrachtet war die Mission von Erics Staffel ja fast ein Erfolg gewesen. Abgesehen von den Todesopfern in ihren eigenen Reihen.

    Genau in diesem Moment wurde die Luke des Frachters geöffnet und zwei bullige Soldaten in roter Uniform sprangen heraus. Sicherheitspersonal? Was suchten die auf einem Frachter für Metalle? Die Staffelpiloten der Lightnings blickten Eric fragend an. Er versuchte die Schulter hochzuziehen, was ihm einen scharfen Verweis des Sanitäters einbrachte. Nein, auch Eric wusste nicht, was es damit auf sich hatte. Auch wenn er der Commander der besten Staffel der Erdallianz war, hieß das noch lange nicht, dass ihn das Oberkommando an ihren strategischen Planungen teilhaben ließ.

    Dann bemerkte Eric den Mann, der nach dem Sicherheitspersonal auf das Hangardeck sprang und sah seine Vermutungen bestätigt. Der Frachter hatte wirklich keinerlei Erze transportiert, dies war alles nur Tarnung gewesen. Die Fracht indes war ungleich wertvoller gewesen. Wertvoll genug, dass man darüber Piloten wie Tim und Rebecca opferte.

    »Observer, sind Sie wohlauf?«

    Natürlich, daher das dritte Mediteam, das bis jetzt ungeduldig neben der Galileo gewartet hatte. Die Ärzte eilten sofort zu ihm hinüber.

    Der Observer hob seine Hand. »Mir geht es gut.«

    Seine Stimme klang ruhig, unbeteiligt, völlig emotionslos. Die Tatsache, dass er womöglich noch Minuten zuvor als Kanonenfutter für die Strifes hätte enden, oder sie ihn hätten entführen können, schien keinerlei Eindruck auf ihn zu machen. Vielleicht machte ihn das nur um so furchterregender. Sämtliche Crewmitglieder, die sich auf dem Hangardeck befanden, hielten in ihrer Arbeit inne und blickten den jungen Mann in seiner Uniform ehrfurchtsvoll an. Man sah den Observer nicht oft außerhalb des Kommandodecks, zu dem nur die höheren Offiziere Zugang hatten. Schon gar nicht hielt er sich in den Niederungen des Hangars auf. Viele hatten ihn noch nie zu Gesicht bekommen, sah man einmal von Subraumübertragungen ab. Die Lightnings hatten ihn schon etliche Male eskortieren müssen, aber nichtsdestotrotz schnappten auch Erics Piloten allesamt nach Luft, als er sich in Bewegung setzte und direkt in ihre Richtung gelaufen kam. Für einen Moment war das Geräusch seiner Stiefel auf dem Stahlboden alles, was man in der großen Hangarhalle vernahm. Dann wurden die Arbeiten an den Raumjägern und der Galileo wieder fortgesetzt und auch Eric wimmelte den Sanitäter ab, um nach Rebecca zu sehen. Man hatte sie bereits auf eine Bahre gelegt und an die Maschinen angeschlossen.

    »Sie wird durchkommen«, meinte einer der Ärzte und sein Blick schweifte sogleich zu Erics Arm, der zwar versorgt war, aber der Verband färbte sich bereits schon wieder rot. »Nur akuter Sauerstoffmangel und ein zweifach gebrochener Arm, nichts, was wir nicht wieder in Ordnung kriegen. Und Sie kommen auch gleich mit!«

    »Einen Moment«, die kühle Stimme ließ sie alle erstarren und Eric konnte nicht umhin krampfhaft zu schlucken, als er sich umwandte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Sein Mund wurde trocken und mit einem Mal wurde er sich seines Blutverlusts nur allzu deutlich bewusst. Oder vielleicht war es auch nur der kalte, berechnende Ausdruck in diesen eisblauen Augen, in die er nun blickte. Von Angesicht zu Angesicht mit einem Observer, da konnte einem schon mulmig zumute werden. Der Mann war in etwa so groß wie Eric, aber um einiges schlanker gebaut. Kein Körper der
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