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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe
Autoren: Joe Waters
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Bluetooth automatisch in die Villa, wo Tom sie auswerten, mit der Passagierliste vergleichen und im Netzwerk der Polizei, in das sie sich eingehackt hatten, überprüfen konnte.
    Und da sah Joe ihn. Er erkannte ihn sofort, dieses verschlagene Gesicht vergaß man nicht so schnell. Garcia kam als letzter durch die Kontrolle und eilte hinter Ralston her wie ein braves Hündchen. Blitzschnell drehte Joe sich um, verbarg sich

hinter einer Säule, denn dieser Mann war ganz und gar kein Schoßhund. Verdammt, das hatte gerade noch gefehlt. Bei der Aktion ging auch alles schief. Von Anfang an. Erst die Verlegung des Besprechungsortes und nun auch noch Garcia.
    Er musste untertauchen, jetzt sofort, bevor ihn der Kerl erkannte. Und er durfte keine Spuren hinterlassen. Joe hatte Garcia vor vier Jahren wegen Drogenhandels festgenommen. Mit Sicherheit hatte Garcia ihn genauso wenig vergessen wie Joe ihn. Garcia würde ihn bei Don Michele hochgehen lassen wie eine Bombe.
    Joes Tarnung war endgültig im Eimer. Er durfte nicht riskieren, dass Don Michele erfuhr, wer da beinahe ein halbes Jahr unter seinem Dach gewohnt hatte. Ohne Hast und so unauffällig wie möglich schlenderte er zum Ausgang, mischte sich unter die Passagiere und schloss sich, als er das Flughafengebäude endlich hinter sich hatte, einer Touristengruppe an, die gerade in den Shuttlebus ihres Hotels stiegen.

    ***
    „Tja, Pech, da kann man nichts machen. Was zählt ist, dass du da noch rechtzeitig rausgekommen bist."
    Aidan sah wenig überzeugt zu seinem Chef auf. Tennison, der massige Leiter des FBI-Sonderdezernats Rauschgift, saß auf der Kante seines Schreibtisches und kratzte sich den glänzenden Schädel, auf dem nicht ein Härchen zu sehen war. Seine ehemals tadellose, muskulöse Gestalt begann seit ein, zwei Jahren, ein wenig aus dem Leim zu gehen. Dennoch, Tennison war nicht zu unterschätzen. Er war einer der besten Special Agents gewesen, die das FBI je gehabt hatte, und er würde es auch jetzt noch mit dem einen oder anderen von ihnen durchaus aufnehmen können.
    „Hat denn wenigstens die Wanze Ergebnisse geliefert?" Aidan streckte sich und dehnte seine Muskeln. Er war furchtbar müde, hatte zwei volle Stunden damit ver- bracht, seine Spuren zu verwischen, hatte kurz mit Tennison telefoniert und war dann nach San Francisco in seine Wohnung gefahren, um sich zu duschen und umzuziehen.
    Und nun erstattete er seinem Boss und langjährigem Freund Bericht. Tennisons Gesicht verdüsterte sich, seine klaren, grauen Augen verrieten jedoch kaum Bedauern. „Nein, die Wanze sendet seit Stunden nichts als Vogelgezwitscher und hin und wieder Hundegebell. Ich nehme an, sie haben ihre Pläne geändert, nachdem du untergetaucht bist." Es war nun einmal, wie es war. An der Vergangenheit konnte niemand etwas ändern.
    „Verdammt. Ich hatte mir mehr versprochen. Dass aber auch dieser Garcia auftauchen musste!" Aidan knirschte mit den Zähnen. So froh er war, endlich die Rolle des Joe los zu sein, endlich dem Don nicht mehr jeden Tag in den Hintern kriechen zu müssen, nicht mehr mit ansehen zu müssen, wie Gauner und Unschuldige gleichermaßen von der ,Familie' geschädigt oder gar umgebracht wurden, so sauer war er auch, diesen letzten Fall trotz seines Einsatzes nicht gelöst zu haben.

„Naja, reg dich nicht auf, schließlich hast du jede Menge anderer Informationen geliefert. Und was immer die beiden besprochen haben mögen, eins ist ja wohl so- weit klar: Die Mafia steckt da mit drin."
    „Sieht so aus. Das Kokain stammt aus Kolumbien und Ralston hat da natürlich die besten Beziehungen. Kann gut sein, dass er und auch Don Michele damit zu tun haben." Aidan besah sich nachdenklich seine Fingernägel, die dringend einer gründlichen Maniküre bedurften. Wenn er nicht gerade undercover arbeitete, achtete er nach Möglichkeit auf sein Äußeres.
    „Aber ganz zufrieden bist du nicht?"
    Aidan grinste amüsiert. „Du kennst mich gut inzwischen."
    Tennison lächelte geschmeichelt. „Wenn nicht ich, wer denn? Schließlich bist du seit acht Jahren so gut wie mit mir und deinem Job verheiratet."
    „Das kannst du laut sagen. Könnte gar nicht sagen, wann ich zum letzten Mal jemanden in meinem Bett hatte."
    „Jemanden?", zog ihn der Resident Agent anzüglich grinsend auf. „Hey, das geht dich ja wohl nichts an. Aber mal im Ernst. Nein, die Geschichte gefällt mir ganz und gar nicht. Ist viel zu einfach."
    Tennison nickte. „Kam mir komisch vor, wie Ralston da
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