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Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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Neuanstrich.« Wir stecken alle voller Tatendrang und reden aufgeregt durcheinander, als Doros Handy klingelt.
   »Sag bloß, dass Kai dich noch immer belästigt«, platzt es aus mir heraus. Sie verneint.
   »Das Thema hat sich erledigt. Er lässt mich jetzt in Ruhe.«
   »Dann hast du eben tatsächlich deinen Bruder weggedrückt? Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, lache ich und applaudiere laut. Doro schenkt mir einen missbilligenden Blick. Ich reiße mich am Riemen und nehme mir fest vor, künftig keine Witze mehr über diese innige Geschwisterliebe zu machen. Während Jerome und Mimi sich den Aushub ansehen und Alain unsere Sachen aus dem Auto lädt, räume ich mit ihr den Tisch ab und erledige den Abwasch. Sie mault noch immer mit mir und ich bitte sie förmlich um Entschuldigung.
   »Wie kommst du eigentlich auf die blöde Idee, ich würde mit meinem Bruder telefonieren? Ist die Vorstellung für sich so abwegig, dass auch ich einen Verehrer haben könnte?«
   »Wer ist es denn? Kenne ich ihn?«
   »Ach, leck mich doch!«, schreit sie mich an und verlässt die Küche mit den Worten: »Ich werde jetzt meinen Bruder anrufen! Soll ich ihn von dir grüßen?«

Alain und ich haben uns auf ein gedecktes Weiß als Farbe für die Wände geeinigt. Während er mit seinem Wagen zum Baumarkt fährt, machen Doro und ich uns auf den Weg zur Gärtnerei. Sie ist nicht mehr beleidigt und ruft mich zu ihrem Wagen. Nach zehn Minuten fahren wir auf den Parkplatz des Gartencenters. Ich könnte schon alle Blumen und Sträucher, die vor dem Eingang angeboten werden in meinen Einkaufswagen stellen, aber Doro zieht mich weg.
   »Mit System einkaufen! Also was steht auf deinem Zettel?«
   »Kräuter und Blumenerde. Und was brauchst du?«
   »Vernünftige Gartengeräte. Spaten, Harke, Schaufel. Louises Sachen sind doch noch aus der Steinzeit.« Wir trennen uns und treffen uns nach einer halben Stunde vor ihrem Wagen wieder.
   »Oh, Thai Basilikum, Lavendel und Zitronen Thymian. Stand das auf deiner Liste?« Wir laden zehn Säcke Blumenerde ein und ich nehme den kleinen Wagenheber von der Ladefläche und gebe ihn Doro in die Hand.
   »Das ist kein Wagenheber. Das ist ein Bolzenschussgerät oder auch Schlachtschussapparat genannt.«
   »Was hast du denn damit vor?«, frage ich entgeistert.
   »Nichts! Ich habe ihn nach bestandener Gesellenprüfung von meinem verstorbenen Vater bekommen. Es ist nur ein Erinnerungsstück, das ich nicht zurücklassen wollte.«
    Während Jerome baggert, Alain streicht, Doro gräbt und Mimi kocht, kümmere ich mich um den Austausch der Erde im Hochbeet. Die neue Erde ist nicht von bester Qualität, stelle ich fest und Doro rät mir, ein wenig Mutterboden und Dünger einzuarbeiten. Sie wirft mir ihren Autoschlüssel zu und sagt, dass ich mir den weißen Eimer holen soll, der hinter dem Fahrersitz steht. Der zehn Liter fassende Plastikbehälter trägt die Aufschrift »Knochenmehl« auf dem Deckel und ich frage schockiert nach, ob das richtig ist.
   »Das ist ein organischer Dünger mit einem hohen Anteil an Phosphor und Kalzium. Du wirst dich wundern, wie die Pflanzen danach sprießen und gedeihen.«
   »Und das sind wirklich gemahlene Knochen?«
   »Das sind mir die Richtigen. Fleisch essen, sich aber vor Knochenmehl ekeln!« Ich stelle mich nicht mädchenhaft an und mische das braune Pulver gleichmäßig unter die Blumenerde. Es riecht fürchterlich und ich mache eine Pause und gehe zu Alain hinauf. Er hat bereits eine Wand fertig gestrichen und ich belohne meinen fleißigen Maler mit Küssen auf seinen Hals und Mund.
   »Du muffelst, Lea.«
   »Das hast du aber vornehm ausgedrückt«, lache ich und wasche mir im Bad den bestialischen Gestank von den Händen. Mimi ruft, dass es in zwanzig Minuten Essen gibt und ich gehe zu ihr in die Küche und frage, was ich helfen kann. Ich decke den Tisch auf der Terrasse, was zur Folge hat, dass sich alle über ekelhaften Geruch im Garten beklagen. Ich schiebe die Schuld auf Doro und ihre Empfehlung zur Bodenverbesserung.
   »Es waren bestimmt die Knochen von einem Stinktier«, lacht sie und Mimi setzt lautstark mit ein.

Am Abend trinken wir auf das fertige Kräuterbeet. Nach dem Angießen hat sich der Geruch ein wenig verzogen, obwohl Alain der Meinung ist, wir hätten uns mittlerweile daran gewöhnt. Beim Boule Spielen belege ich den dritten Rang und werde mit einem anerkennenden Klaps auf
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