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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Autoren: Petra Dahmke
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Frau von Ziggedorn sein? Oder war sie seine Tochter und Lucretia seine Enkelin? Oder war Ziggedorn noch gar nicht so alt?
    „Sag mal … arbeitet dein Vater bei Ziggedorn?“
    Nun lachte Lucretia offen, und Milli wurde dabei ganz kalt ums Herz. Lucretias Lache hatte etwas Gehässiges.
    „Die Firma gehört meinem Vater … und er ist sehr beliebt in Koppelitz.“
    „Ja, hab ich auch schon gehört“, pflichtete Milli bei. „Dann kannst du mir bestimmt auch erklären, warum dein Vater überall Antennen hinbaut?“
    Lucretia starrte sie verblüfft an. „Steckst du mit Biobauer Jahn unter einer Decke?“
    „Was?“ Milli schüttelte den Kopf. „Den kenne ich nicht.“ Sie schaute zum Auto, wo sie Batori herumwerkeln sah und zeigte auf ihn. „Da ist mein Onkel, der hat mich vorhin aus Berlin abgeholt. Ich bin bisher noch niemanden außer dir begegnet.“
    Lucretia folgte aufmerksam ihren Blick. An einer der Garagen waren Batori und Dix damit beschäftigt, kleinere Kartons in einen großen Karton zu packen. Eva Ziggedorn lehnte, halb verdeckt hinter einem Stapel Autoreifen an einer Wand, die mit Graffiti besprüht war und rauchte eine Zigarette. Milli war für einen Moment irritiert - wie Lucretias Mutter dort an der Wand lehnte, so lässig und wie entspannt sie lächelte … die ganze Szene hatte etwas Groteskes und zugleich Vertrautes. Als ob sie dort schon oft gestanden hatte in ihrem schicken teuren Outfit, mitten im Gerümpel … und offenbar fühlte sie sich pudelwohl.
    Milli stieß ungewollt einen Laut der Verwunderung aus.
    „Hast du was?“, fragte Lucretia und starrte ihr ins Gesicht.
    „Was ist mit diesem Bauer?“, fragte Milli zurück.
    „Ach der! Biobauer Jahn hat einen Tick mit Antennen und geht meinem Vater damit auf die Nerven.“
    „Tut mir leid“, erklärte Milli.
    Lucretia nickte. Dann malte sie mit den Händen eine Wellenbewegung in die Luft und sagte: „So Antennen sind wichtig. Für Satelliten, für die Internationale Raumstation, für Versuche und so. Nur wegen ein bisschen Land, wo biologisch angebaut wird, kann mein Vater nicht darauf verzichten.“
    Millis Miene zeigte Zweifel. Lucretia hatte offenbar keine Ahnung.
    Batori gab ihr ein Zeichen, dass sie starten konnten. Sie sprang auf die Füße. Perfektes Timing - sie fing sowieso gerade an, sich zu langweilen und ihr Magen knurrte.
    „Vielleicht sehen wir uns nächste Woche in der Schule …“, Milli lief los, aber dann wandte sie sich noch einmal zurück und rief: „Dein Gesicht! Wie machst du das?“
    Lucretia sah sie bestürzt an.
    „Du hast so glatte reine Haut …“
    „Ach so – das!“, sie gewann sofort wieder an Fassung, „ich nehme nur biologische Cremes.“
    „Echt? Bei mir wirkt das nicht so durchschlagend. Du hast Glück.“
    Lucretia nickte und lächelte gespannt. Nachdenklich blickte sie Milli hinterher.
     
    „Komisches Mädchen - diese Lucretia Ziggedorn“, sagte Milli.
    „Ach was! Du bist Lucretia begegnet?“, fragte Batori erstaunt.
    „Ja. Kennst du sie?“
    „Eigentlich nicht.“
    „Sie dich offenbar auch nicht“, erwiderte Milli.
    „Das kann schon sein“, sagte Batori. „Und - magst du sie?“
    Milli seufzte und strich sie über die Augen. „Weiß nicht … sie ist anstrengend.“
    „So, so … und was bedeutet das?“
    „Na ja, sie ist total misstrauisch.“
    Batori schüttelte den Kopf und schmunzelte. „Vielleicht hat sie schlechte Erfahrungen gemacht. Ihr Vater ist reich und mächtig. Jemand könnte deshalb vorgeben, sie zu mögen.“
    „Nicht nur deswegen.“ Milli riss die Augen auf. „Sie sieht total gut aus ... die Jungs stehen bestimmt alle auf sie.“
    „Vermutlich macht es das auch nicht leichter“, sagte Batori sichtlich amüsiert. Dann sah er Milli an. „Und du - würdest du gern mit Lucretia befreundet sein?“
    Milli kam es vor, als hätte diese Frage eine tiefere Bedeutung; aber sie musste nicht lange überlegen. Lucretia war kalt und oberflächig betrachtet, benahm sie sich so, als kenne sie nur Wettbewerb und Konkurrenz.
    „Nein“, antwortete sie überzeugt und sah Batori hoffnungsfroh an. „Was denkst du … ob ihr mächtiger Vater meinen Vater wohl selbst entführt hat?“
    Batori hob überrascht die Augenbrauen. „Entführt? Weshalb sollte er Tom - warum sollte er deinen Vater entführen?“
    „Damit er den Satelliten, an dem er gebaut hat, für sich behalten kann, oder weil mein Vater wichtige Geheimnisse kannte.“
    Batori strich zerstreut mit zwei Fingern
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