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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass
Autoren: Cassandra Clare
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fiel zu Boden, während schwarzes Blut pulsierend aus den Adern schoss. Simon spürte ein schmerzhaftes Ziehen im Magen - das Blut roch bitter, giftig.
    Er konnte hören, wie die Schattenjäger sich durch den Nebel hindurch etwas zuriefen, wohingegen die Forsaken unheimlich still waren. Plötzlich lichtete sich der Nebel und Simon entdeckte Magnus, der mit weit aufgerissenen Augen vor der Wand des Instituts stand. Zwischen seinen hoch erhobenen Händen tanzten blaue Funken und in der Steinmauer schien sich eine rechteckige schwarze Öffnung aufzutun, die jedoch nicht in den Bereich dahinter führte. Stattdessen schimmerte ihre Oberfläche wie ein Spiegel, in dessen Glas ein loderndes Feuer gefangen war. »Das Portal!«, rief Magnus den Schattenjägern zu. »Geht durch das Portal!«
    In dem Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Maryse Lightwood tauchte aus dem Nebel auf, mit Max in den Armen.
    Sie hielt einen Moment inne, rief etwas über ihre Schulter, stürzte dann auf das Portal zu und hindurch … und verschwand in der Mauer. Alec folgte ihr sofort nach und zog Isabelle hinter sich her, deren blutgetränkte Peitsche über den Boden schleifte. Als er sie in Richtung des Portals zerrte, ragte plötzlich etwas aus dem Nebel hinter ihnen hoch auf - ein Forsaken, der eine Doppelklinge schwang. 
    Simon erwachte aus seiner Starre. Er sprintete vorwärts, rief Isabelles Namen, strauchelte dann und schlug so heftig auf dem Boden auf, dass es ihm den Atem geraubt hätte - wenn er denn noch Luft benötigt hätte. Benommen setzte er sich auf und drehte sich um, um nachzusehen, worüber er gestolpert war.
    Hinter ihm lag ein Leichnam. Der Leichnam einer Frau, mit aufgeschlitzter Kehle und weit aufgerissenen, totenstarren Augen. Blut sickerte durch ihre silberhellen Haare. Madeleine.
    »Simon, pass auf!« Jace’ Stimme drang zu ihm durch; Simon drehte sich wieder um und sah, dass der Schattenjäger durch den Nebel auf ihn zugerannt kam, zwei blutige Seraphklingen in den Händen. Dann schaute er auf. Der Forsaken, der Isabelle bedroht hatte, ragte nun turmhoch über ihm auf, das von Narben entstellte Gesicht zu einem hässlichen Grinsen verzerrt. Blitzschnell drehte Simon sich zur Seite, als das Doppelklingenmesser auf ihn herabfuhr, doch selbst mit seinen deutlich verbesserten Reflexen war er nicht schnell genug. Ein stechender Schmerz schoss ihm durch die Glieder und im nächsten Moment wurde alles um ihn herum schwarz.

 
     
    2
    D IE D ÄMONENTÜRME V ON A LICANTE
     
    Keine Magie dieser Welt würde es jemals schaffen, für freie Parkplätze auf den Straßen New Yorks zu sorgen, dachte Clary, als Luke und sie zum dritten Mal um den Häuserblock fuhren. Nirgendwo fand sich auch nur die kleinste Parklücke und in der halben Straße standen die Wagen bereits in zweiter Reihe. Schließlich hielt Luke vor einem Hydranten und schaltete den Pick-up seufzend in den Leerlauf. »Geh schon vor«, sagte er, »damit sie wissen, dass du da bist. Ich bring deinen Koffer gleich nach.«
    Clary nickte, zögerte aber, ehe sie nach der Türklinke griff. Vor Aufregung war ihr Magen wie zusammengeballt und nicht zum ersten Mal wünschte sie inständig, Luke könnte sie begleiten. »Ich habe immer gedacht, dass ich bei meiner ersten Reise nach Übersee wenigstens einen Pass bei mir hätte«, scherzte sie halbherzig.
    Doch Luke konnte nicht darüber lachen. »Ich weiß, dass du nervös bist«, sagte er. »Aber mach dir keine Sorgen - alles wird gut. Die Lightwoods werden sich gut um dich kümmern.«
    Das Hab ich dir mindestens eine Million Mal versichert, dachte Clary. Dann klopfte sie Luke leicht auf die Schulter und sprang aus dem Wagen. »Bis gleich.« 
    Clary folgte den brüchigen Steinplatten zum Hauptportal der Kathedrale und ließ den Verkehrslärm mit jedem Schritt weiter hinter sich. Es dauerte länger als üblich, den Zauberglanz, der über dem Institut lag, vollständig auszublenden. Clary hatte das Gefühl, als schwebte eine weitere Tarnschicht über dem alten Kirchengebäude, wie ein neuer Farbanstrich, 
    und es kostete sie sehr viel Kraft, diese Schicht vor ihrem inneren Auge zu entfernen. Doch schließlich war der Zauberglanz verschwunden und Clary konnte die Kathedrale in ihrer vollen Pracht erkennen. Die schweren Holztüren des Hauptportals schimmerten, als hätte man sie gerade frisch poliert. 
    Aber in der Luft hing eine merkwürdige Mischung aus Ozon und Brandgeruch. Stirnrunzelnd legte Clary die Hand auf den
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