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Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Titel: Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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seine Eltern ihn ignorierten. Er sprach vage davon, von zuhause zu flüchten, wie er es nannte, aber er erzählte mir auch von Filmen, die er gesehen hatte und von einem heißen Jungen, mit dem er aber noch nicht ausgegangen war.
    Von da an schrieben wir uns etwa einmal pro Woche und ich fragte mich einige Male, ob ich damit gegen die einstweilige Verfügung verstieß. Dann dachte ich mir aber, dass in dem Schreiben nichts von einem Kontaktverbot stand und ich war mir sicher, dass sie etwas davon geschrieben hätten, wenn E-Mail und Telefon ebenfalls verboten wären.
    Irgendwann bekam ich eine E-Mail, die mich sehr überraschte. Sean schrieb mir, dass er bei einer schwulen Pflegefamilie in Florida lebte und er erzählte mir auch alles über seine Flucht dorthin. Außerdem machte er mich auf Jeffs Blog aufmerksam und empfahl mir, das Tagebuch zu lesen. Das machte ich natürlich und ich freute mich für Sean, weil er bei einer so tollen Familie untergekommen war.
    In diesem Semester hatte ich jede Menge zu tun und neben meinem Studium arbeitete ich weiterhin in Teilzeit. Ab Mitte November hatte ich einfach keine Zeit mehr für Sean und ich schaffte es nicht einmal, seine E-Mails zu lesen. Ich löschte sie aber nicht, sondern las sie später, nachdem das Semester vorbei und mein Kopf wieder frei war. In seinen Nachrichten klang er, als wäre er ziemlich glücklich. Ich schrieb ihm zurück, aber vermutlich war er sauer, weil ich nicht früher auf seine E-Mails geantwortet hatte. Denn so endete mein Kontakt mit Sean.
    Da ich ohnehin vorhatte, zum Spring Break nach Newport Beach zu fahren, dachte ich mir, dass ich ihn dort vielleicht irgendwie finden konnte. Aber diese Hoffnung wurden zerstört, als ich eines Tages die Zeitung aufschlug und die Schlagzeilen über den Mord an ihm las. In der Geschichte hieß es, dass er in New Mexico ermordet wurde und ich fragte mich, was er dort machte.
    Ein paar Tage später las ich seine Todesanzeige in der Zeitung und ich beschloss, zur Trauerfeier im Bestattungsinstitut zu fahren. Ich bat John darum, mich zu begleiten - als moralische Unterstützung sozusagen.
    Mir war ein bisschen unwohl, als ich mich Dr. Kelly vorstellte und ihr sagte, wer ich war. Ihre Reaktion war nichts von dem, was ich erwartet hatte. Um ehrlich zu sein, ich wusste gar nicht so richtig, was ich erwartet hatte. Jedenfalls bedankte sie sich dafür, dass ich gekommen war und sie zeigte auf die Leute aus Newport Beach, als ich sie nach ihnen fragte.
    »Wissen Sie, in welchem Hotel sie übernachten?«, fragte ich.
    »Im Sheraton , glaube ich«, antwortete Dr. Kelly.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Mein aufrichtiges Beileid.«
    Ich ließ sie alleine, beschloss aber gleichzeitig, dass ich diese Leute besuchen wollte.
    »Jared, das ist verdammt deprimierend«, sagte John.
    »Ja«, stimmte ich zu. »Lass uns gehen.«
    Wir gingen nach draußen und stiegen in den Wagen.
    »Warst du in ihn verliebt?«, fragte er.
    »Nee. Wenn er und ich in Verbindung geblieben wären, hätte es aber vielleicht passieren können. Aber das sind wir nicht und es ist auch nicht passiert.«
    »Ich wünschte mir, du würdest jemanden finden, Mann. Verdammt, ich wünschte, ich würde jemanden finden.«
    »Ich dachte, du und Allison hättet da etwas laufen?«
    »Ja, das hatten wir. Wir hatten Sex. Das ist alles.«
    »Sie war deine Erste, richtig?«
    »Die dritte«, korrigierte er.
    »Was?«, fragte ich erstaunt. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Ich erzähle dir eben nicht alles«, sagte er und grinste.
    »Seit wann?«
    »Okay, ich beichte. Einmal in der High School am Abend des Abschlussballs, einmal während des Spring Break in unserem Freshman -Jahr, dann Allison. Jetzt bist du dran. Mit wie vielen Kerlen hattest du Sex?«
    »Von wie vielen habe ich dir erzählt?«, fragte ich.
    »Von keinem.«
    »Damit hast du deine Antwort.«
    Er schwieg eine ganze Zeit lang, bevor er wieder etwas sagte.
    »Hast du jemals daran gedacht, mit mir Sex zu haben?«
    »John...«, begann ich, aber er unterbrach mich.
    »Ich weiß, dass du daran gedacht hast, Jared. Und weißt du was? Ich habe auch daran gedacht, mit dir Sex zu haben. Ich weiß, dass du mich liebst und ich liebe dich auch, Mann. Es könnte passieren.«
    »Fahr rechts ran«, sagte ich.
    »Hier können wir es nicht machen, du Arsch«, sagte er und wir begannen beide zu lachen.
    Allerdings hielt er tatsächlich an.
    »John, du hast recht. Ich liebe dich wirklich. Wir sind seit vier Jahren
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