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Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)

Titel: Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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zum Abschied. Allerdings war es in der Woche vor dem Ende des Semesters, also sah ich ihn danach nie wieder.
    Mein drittes Jahr am College begann mit einem weiteren Praktikum, allerdings an einem anderen Ort. Danach war ich zu sehr mit meinem Studium beschäftigt, um mich nach einem Partner umzusehen. Ich hatte noch immer die gleichen Freunde, aber so etwas wie Liebe und Romantik gab es nicht in meinem Leben - von Sex ganz zu schweigen.
    Ich lernte Sean in einem Café kennen, in dem ich in Teilzeit arbeitete. Er war ein gutaussehender, junger Mann und um ehrlich zu sein, hielt ich ihn für einen College -Studenten. Wir unterhielten uns oft und ab und zu spielten wir auch zusammen Schach. Ich mochte ihn wirklich sehr. Irgendwann fragte er mich, ob ich schwul war und ich log ihn natürlich nicht an. Er sagte mir, dass er ebenfalls schwul war.
    »Wir sollten mal miteinander ausgehen«, schlug ich eines Tages vor.
    »Würdest du das wollen?«, fragte er.
    »Klar. Warum gehen wir nicht heute Abend zusammen ins Kino? Ich habe in dreißig Minuten Feierabend. Wir können unterwegs eine Kleinigkeit essen und uns anschließend einen Film ansehen.«
    »Cool.«
    Er hatte keinen Wagen, aber das war auf dem Campus nicht ungewöhnlich. Die Anzahl der Parkplätze war begrenzt und ich nutzte meinen Wagen auch nicht besonders oft - weder auf dem Campus noch um zur Arbeit zu kommen.
    Unser erstes Date verlief ziemlich gut. Sean fragte, ob ich ihm mein Apartment zeigen würde, aber ich wusste, dass John, der noch immer mein Mitbewohner war, ein Date hatte. Ich wusste nicht, was für Pläne er für diesen Abend hatte, also hielt ich es für keine gute Idee, Sean mitzubringen.
    Während des Monats, den Sean und ich miteinander ausgingen, verbrachten wir ein paar Abende in meinem Apartment, um einen Film zusammen anzusehen. John war bei diesen Gelegenheiten meistens nicht zuhause. Sean und ich küssten uns und machten auch ein bisschen rum. Einmal hatte er sogar einen Orgasmus. Es war alles meine Schuld und nichts, das ich beabsichtigt hatte. In der Hitze unseres Kusses hatte ich unbewusst meine Hand auf seinen Oberschenkel gelegt und das reichte aus, um ihn zum Höhepunkt zu bringen. Ich entschuldigte mich bei Sean, aber er sagte, dass es ihm gefallen hatte. Er wollte am liebsten sofort mit mir ins Bett gehen, aber ich war noch nicht bereit für diesen Schritt.
    Kurz darauf machte ich vermutlich den größten Fehler meines Lebens, als ich mich von John überreden ließ, mit ihm in einen Club zu gehen. Es war der vierte Juli und John hatte es vorgeschlagen, als Sean bei uns im Apartment war. Er flehte mich an, ihn mitkommen zu lassen. Es kam mir nie auch nur eine Sekunde lang in den Sinn, dass Sean erst fünfzehn sein könnte.
    Offensichtlich schien es auch am Einlass in den Club niemanden in den Sinn gekommen zu sein, denn keiner fragte Sean nach einem Ausweis - im Gegensatz zur Polizei.
    Die Razzia verlief nicht so, wie ich mir eine Polizeidurchsuchung vorgestellt hatte. Ein paar Cops kamen in den Club und verlangten, die Ausweise einiger Gäste zu sehen. Es gab allerdings weder lautes Geschrei, Pfiffe oder fliegende Schlagstöcke. Sie baten die Leute, von denen sie etwas wissen wollten, höflich um den Ausweis, dann stellten sie ein paar Fragen.
    Als Sean nach seinem Ausweis gefragt wurde, konnte er keinen vorzeigen. Deshalb nahmen sie ihn mit nach draußen zum Einsatzwagen. Ich fragte einen der Cops, ob Sean verhaftet war, aber der sagte, dass Sean lediglich auf die Wache mitgenommen wird, um von dort aus seine Eltern anzurufen, damit sie ihn abholten. Er war nicht verhaftet.
    Das verpasste dem Abend dennoch einen ordentlichen Dämpfer, aber es war ohnehin schon ziemlich spät. Also fuhren John und ich nach Hause.
    Zwei Tage später erhielt ich eine einstweilige Verfügung, die mir verbot, mich Sean auf weniger als dreißig Meter zu nähern. Ich hatte kein Problem damit, mich daran zu halten. Ich mochte Sean, aber ich mochte ihn nicht so sehr, dass ich juristische Probleme in Kauf nehmen würde, um ihn zu sehen.
    Ein paar Tage lang sah ich Sean auch nicht, aber dann tauchte er immer wieder in dem Café auf, in dem ich arbeitete. Wenn das der Fall war, bat ich jemand anderen darum, ihn zu bedienen und verzog mich ims Hinterzimmer, um dort einige Sachen zu erledigen.
    Ich hatte einen E-Mail-Account an der Universität und Sean schrieb mir in diesem Sommer ein paar Mal. Ich erfuhr, dass es ihm zuhause nicht besonders gut ging und dass
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