Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

begann, sich hektischer zu heben und zu senken. »Ich will nicht kämpfen«, flüsterte ich entsetzt.
    Er hob die Augenbrauen und sah mich erstaunt an. »Das wollen wir alle nicht, mein Kind, aber es ist unausweichlich.« Seine alten Augen wurden trübe . »Also, forschen Sie in sich. Sie werden etwas finden müssen, aus dem Sie Kraft schöpfen können, Hanna. Etwas, das Sie verteidigen wollen, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Etwas, das Ihnen am Herzen liegt. Nur so werden Sie lernen können, Ihre Kraft zu gebrauchen, wie Sie sie brauchen. Sie muss kommen, wenn sie gerufen wird.« Seine Hand legte sich symbolisierend auf sein Herz und er sah mich bittend an, bevor er weitersprach. »Sie wirken im Augenblick wie ein leeres Gefäß, zerfallen, als würde nichts Sie ernsthaft zusammenhalten.«
    Er hatte es auf den Punkt gebracht. So fühlte ich mich. Meine Welt war zerfallen, ich selbst war nur lose aus den Scherben zusammengesetzt und jeder Sturm könnte mich in meine Einzelteile zerlegen.
    »Wenn Sie für nichts kämpfen, kann alles Sie besiegen, mein Kind.« Seine Worte hatten eine enormes Gewicht, sie drückte n mich zu Boden und ließen den Raum scheinbar schwanken.
    Er begann, mir einige Stundenpläne zu erklären. Ich würde Unterricht bekommen, in Schwertkampf und Nahkampf, und ich würde natürlich auch lernen, wie man mit Schusswaffen umgeht. Meine Magie würde ausgiebig geschult werden und viele andere Dinge. Ich konnte mich nur schwer konzentrieren. Als es zum Thema Hochzeitszeremonie kam, rutschte ich beinahe vom Stuhl und Mister Gray entließ mich mit einer Schonfrist bis zum nächsten Morgen in mein Zimmer.
     
    Wie ein Schlafwandler tapste ich die Stufen hinauf. Ich fühlte mich taub und benommen und versuchte, klar zu denken, was mir nicht gelingen wollte. Geistig erschöpft trat ich in mein Zimmer und schloss die Tür. Immer wieder hörte ich Lennox’ Stimme fragen: Wofür kämpfst du? Sie fragte immer eindringlicher und immer lauter. Für dich würde ich kämpfen war meine Antwort. Du hast mich zusammengehalten, als meine Welt sich veränderte. Ich legte mich, auch wenn ich nicht wirklich müde war, aufs Bett und versuchte einzuschlafen. Vielleicht würde er mich in meinen Träumen finden können, oder ich ihn.
    Man erwartete von mir, dass ich ihn hinter mir ließ. Allein der Gedanke vermochte mich zu zerreißen.
    Wenn man jemanden wirklich liebt, wie kann man ihn dann einfach vergessen und hinter sich lassen? Selbst, wenn derjenige für tot erklärt werden sollte! Und kann man sich jemandem verweigern, für den man auch empfindet, der einem Trost spendet und Halt gibt in einer Welt, die aus den Fugen gerät? Der einem mehrfach das Leben gerettet hat? – Wie kann man sich aus einer Pflicht winden, die seit Jahrtausenden besteht und unausweichlich eingefordert wird? Einer Pflicht, die so elementar für ein Volk ist, dass es wahrscheinlich mit dem Tode bestraft werden könnte, würde man sich dem Gesetz verweigern?
    Ich wusste es nicht.
     

Ich danke…
     
    Meiner Mutter, Monika Clemens für ihren Zuspruch und der unerschütterlichen Geduld.
    Opa Gerd dafür, dass er Oma entbehrt und sich mit Oma zusammen viel um meine Tochter Luna-Marie gekü m mert hat, wenn ich einmal mehr einen Schreibflash hatte.
    Ich danke auch meiner süßen Luna für ihre Geduld und den Stolz auf ihre Mama.
    Mein Schatz, ich lieb dich!
    Danke an den Mann an meiner Seite, der es schafft, dass ich einen klaren Kopf behalte und jeden Tag mit einem Lächeln beende.
    Außerdem danke ich meinen Freundinnen Sabine Lieske und Silke Forster und meinem Papa Ronald Rensch für das Testlesen und der Autorin Sabine Marya, die mir mit fachmännischem Rat zur Seite stand.
    Ich danke Lynn Melerski, die meine Hanna darstellte und für die Fotos posierte und ihrer Freundin Alina Te i chert die so schön den vom Wind drangsalierten Reflektor gehalten hat, bis die Arme schmerzten.
    Danke auch an Jennifer Feldkirchner von JFGrafix für meine Autoren-Homepage und andere grafische Projekte.
    Auch Grüße an meine Kollegin und Coacherin Alexandra Balzer. Thank You!
    Zu guter Letzt, vielen Dank an Andrea Wölk und die nette Zusammenarbeit und Betreuung des Oldigor Verlags.
     
     
    Mina Kamp
    im Juli 2012
     

 
     
     
     
     
     
    Skriptberatung
    MATTHIAS KRAMM
    Freier Lektor
     
    Freischaffender Autor, Lektor und
    Dramaturg für
    • Film
    • Fernsehen
    • Neue Medien
     http://www.skriptberatung.de