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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll
Autoren: U. Voss
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denn ich bin auf dem Weg zu Senator Michael. Dort helfe ich immer aus, wenn er Bedarf für mehr Personal hat. Denn er erwartet Gäste. Und für uns Waldowner ist es eine Ehre, für die Allthaner zu arbeiten“.
    Robert sah den Fremden an. Dieser war ein Mensch, aber weder Asiat, Weißer noch Farbiger. Auch kein Indio oder Indianer, obwohl seine Haut dunkelrot war. Ein Mensch einer anderen Rasse mit den gemütlichen Gesichtsformen eines Teddybären.
    „Wohnst du hier in der Nähe“, fragte er.
    „Ja, nur 30 km von hier entfernt. Ich will mal weiter, sonst komme ich noch zu spät .“
     

Die Abstimmung
     
    Senator Michael war nicht in seiner Villa hoch oben auf der Landzunge. Er nahm an einer Konferenz im Senat von Allthania teil, die von Senatorin Donata einberufen worden war. Nun saßen 9 Senatoren in einem mit duftenden Blumen geschmückten Konferenzsaal des sternenförmigen Senatgebäudes. Bequeme Ledersessel standen um einen Konferenztisch herum. An zwei Wänden boten große Panoramafenster einen freien unverstellten Blick auf den blau-weiß schimmernden Gipfel des Xantende. Eine Wand war ausgefüllt durch einen Videoschirm. An der vierten Wand stand neben der Eingangstür jeweils ein Schrank, der eine mit Getränken und Gläsern, der andere mit elektronischen Geräten.
    Anwesend waren neben Michael die Senatoren Leonardo, Arturi, Donato, Grant, Hermes, Shiman, Senissa und Jaipin. Aristo selber war nicht persönlich anwesend, sondern nahm per Videokonferenz teil, wie meistens. Er zog die Ruhe seines Wein- und Pferdegutes dem Stadtleben vor.
    Alle unterhielten sich locker über die bevorstehenden Fußball-Universitätsmeisterschaften. Jeder von den Anwesenden hatte seine eigene Meinung über den zukünftigen Meister. Das Gespräch verstummte, als der Bildschirm aufleuchtete und Senator Aristos freundliches Gesicht sie grüßte.
    „Aristo ist da, es kann losgehen“, sagte Senatorin Donata und ging zu ihrem Sessel. Alle folgten ihrem Beispiel. Nachdem alle saßen, erhob sich Donata wieder und hielt eine Ansprache.
    „Liebe Senatoren. Wir sind vollzählig. Aristo ist nun auch zugeschaltet. Damit eröffne ich die Konferenz. Es geht um die Situation vor Malda. Ich nehme mal an, dass ihr alle das euch von mir zusammengestellte und zugesandte Material sorgfältig studiert habt. Wie ihr wisst, betreibt König Hesatas eine exzessive Rüstungsindustrie. Umweltschutz und Gewässerschutz kann oder will er sich nicht leisten. Vermutlich trifft beides zu. Die Situation hat sich zugespitzt. Die Industrieanlagen in Malda verschmutzen die Flüsse und diese schleppen die giftigen Abfälle ins Meer. Seit langem befürchten wir eine Gefährdung der in Küstennähe liegenden Koralleninseln und Atolle. Und jetzt ist es passiert. Die Korallenfundamente des Smaragd-Atolls vor Maldas Küste sind schon so stark verseucht, dass Hochdekan Shimanvaa eine Umsiedlung beschließen musste. Sämtliche Bewohner des Smaragd-Atolls haben bereits ihre Heimat verlassen und sind unterwegs nach Gerranien, wo sie solange leben werden, bis ihr Heimat-Atoll wieder bewohnbar ist. Liebe Kollegen, wir sind hier, weil wir etwas unternehmen müssen. Wir können nicht zulassen, dass die Malda die Küstengewässer verseuchen, so dass die Koralleninseln in ihrer Substanz gefährdet werden.“
    Sie machte eine Pause, um zu beobachten, wie alle reagierten. Die Reaktion stellte sie zufrieden. Denn das allgemeine Gemurmel deutete Zustimmung an.
    Senatorin Donata war schlank, mittelgroß, hielt sich sehr gerade und war elegant gekleidet. Eine tief ausgeschnittene gelbe mit Ornamenten verzierte Seidenbluse zeigte ihre fraulichen Kurven. Am Hals trug sie eine zweifache weiße Perlenkette, an dem linken Armgelenk ebenfalls, während sie am rechten Armgelenk das mit Edelsteinen besetzte Sencom trug. Die leichte hüftlange Sommerjacke hatte sie über die Sessellehne gelegt. Ihr volles schwarzes Haar war streng nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem Knoten geflochten, wodurch ihr perfekt geformtes Gesicht strenger aussah, als wenn sie die Haare offen trug. Sie war ungeschminkt und dennoch seit 600 Jahre immer noch eine Schönheit. Niemand sah ihr das Alter an. Sechshundert Jahre waren spurlos an Körper, Figur und Haut vorüber gegangen.
     
    „Ich bitte um Vorschläge, was wir unternehmen könnten?“
    Hermes sagte: „Wir müssen anfangen, die Malda umzuerziehen. Sie müssen endlich zum Umdenken gezwungen werden. Allein die Tatsache, dass sie immer noch und
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