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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde
Autoren: Simon Scarrow
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Becher und wiederholte den Trinkspruch. Er trank einen Schluck und machte ein anerkennendes Geräusch. »Das also hat dieser geizige Drecksack Spurius uns vorenthalten .«
    »Dann seid ihr also nicht gut verpflegt worden ?« , fragte Narcissus. »Spurius hatte Anweisung, es euch angenehm zu machen .«
    »Er hat sein Bestes getan « , erklärte Cato. Wenn man dem Gastwirt Glauben schenken konnte, hatte man ihm zwei Gäste zwei Monate lang aufgenötigt, ohne ihn dafür zu entschädigen. Wenn Narcissus Spurius’ Tochter zudem als Druckmittel benutzte, um den Wirt nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, wollte Cato die Probleme des Mannes nicht noch vergrößern. »Wir haben ein sauberes Zimmer und regelmäßige Mahlzeiten bekommen. Spurius hat dir gut gedient .«
    »Das nehme ich an .« Narcissus betrachtete Macros überraschte Miene und zog eine Augenbraue hoch. »Wenngleich du anderer Meinung zu sein scheinst .«
    »Wir sind Soldaten « , antwortete Macro. »Wir sind Schlimmeres gewöhnt .«
    »So ist es. Und jetzt ist für euch die Zeit gekommen, Rom ein weiteres Mal zu dienen .« Narcissus trank einen kleinen Schluck Wein und leckte sich die Lippen. »Falerner. Spurius versucht wohl, Eindruck zu schinden !«
    »Vermutlich hast du es eilig, rasch zum Palast zurückzukehren « , sagte Cato. »Am besten kommen wir gleich zum Geschäft .«
    »Wie rücksichtvoll von dir, junger Cato « , erwiderte Narcissus mit eisiger Stimme. Er knallte den Becher auf den Tisch. »Nun gut. Du erinnerst dich an unsere letzte Begegnung ?«
    »Auf Capreae, ja .«
    »Ich hatte eine neue Bedrohung erwähnt, die von den Liberatoren ausgeht. Dieser Abschaum wird nicht ruhen, bis der Kaiser gestürzt ist. Natürlich behaupten sie, im Interesse des Senats und des römischen Volkes zu handeln, aber in Wirklichkeit wollen sie Rom in das finstere Zeitalter von Tyrannen wie Marius und Sulla zurückkatapultieren. Der Senat wäre von widerstreitenden Fraktionen zerrissen. Wenige Monate nach Claudius’ Sturz würden wir mitten in einem Bürgerkrieg stecken .« Narcissus hielt kurz inne. »Der Senat hatte seinen Nutzen in einer Zeit, als Rom noch kein Weltreich erobert hatte. Jetzt kann nur eine oberste Autorität die notwendige Ordnung gewährleisten. Tatsache ist, dass man den Senatoren die Sicherheit Roms nicht anvertrauen kann .«
    Cato lachte trocken. »Aber dir schon, nehme ich an .«
    Narcissus schwieg einen Moment, und seine Nasenflügel blähten sich vor Verachtung. Dann nickte er. »Ja. Ich und die, die mir dienen, sind alles, was zwischen der Ordnung und dem blutigen Chaos steht .«
    »Das mag so sein « , räumte Cato ein. »Aber Tatsache ist, dass die Ordnung, die du zu schützen behauptest, gelegentlich beinahe ebenso blutig ist .«
    »Ordnung hat ihren Preis. Glaubst du wirklich, man könnte Frieden und Wohlstand wahren, ohne ein Mindestmaß an Blut zu vergießen? Gerade ihr als Soldaten müsst das wissen. Aber eines wisst ihr nicht, nämlich dass die Kriege, die ihr für Rom ausfechtet, nicht enden, wenn die Schlachten vorüber sind. Weit weg von der Grenze liegt ein weiteres Schlachtfeld, und dort tobt eine nie endende Auseinandersetzung, der Kampf um Ordnung. Das ist der Krieg, den ich führe. Meine Gegner sind keine brüllenden Barbaren, sondern glattzüngiges Gesindel, das in den dunklen Winkeln lauert und nach persönlicher Macht auf Kosten des Gemeinwohls strebt. Auch wenn sie ihren gemeinen Ehrgeiz in das Gewand der Prinzipientreue kleiden, gibt es, das könnt ihr mir glauben, nichts Schlechtes, was diese Leute nicht gutheißen würden, um ihre Ziele zu erreichen. Deshalb braucht mich Rom, und deshalb braucht es euch. Männer wie wir sind Roms einzige Hoffnung, wenn es überleben will .« Narcissus hielt inne, schenkte sich Wein nach und leckte sich die Lippen.
    »Merkwürdig « , meinte Cato. »Wenn andere Menschen im eigenen Interesse handeln, nennst du sie böse. Wenn wir das tun, sind wir Patrioten .«
    »Das liegt daran, dass wir für eine gerechte Sache kämpfen. Sie nicht .«
    »Eine Frage des Blickwinkels .«
    »Ehre unsere Feinde nicht mit deinen philosophischen Abstraktionen, Cato. Frage dich einfach, in welchem Rom du lieber leben würdest. In unserem oder in ihrem ?«
    Macro schnalzte mit der Zunge. »Da hat er wohl recht .«
    »Na also !« Narcissus strahlte. »Selbst Centurio Macro versteht meine Argumente .«
    Macro runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue hoch. »Selbst Centurio Macro … Vielen Dank auch
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