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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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Idee kommen, für Doktor Morganstern zu arbeiten. Bist du jetzt glücklich?«
    »Ich bin immer glücklich.«
    Sie verdrehte die Augen. Oh Mann! Dieses Selbstbewusstsein. »Ach, übrigens«, sagte sie, »Morganstern hat es nicht ernst gemeint. Er wollte Nick und dich nur ein wenig ärgern, und das hat ja auch funktioniert. Du warst ganz aufgebracht.«
    »Der Doktor macht keine Scherze, und ich bin nie aufgebracht.«
    »Okay, aber selbst wenn er es ernst gemeint hat, würde ich nicht für ihn arbeiten wollen.«
    Er lächelte sie strahlend an, und eine flüchtige Sekunde lang vergaß sie, wie aufreizend er wirken konnte.
    »Ich habe auch nicht wirklich geglaubt, dass du interessiert wärst.«
    Verärgert fragte sie: »Warum unterhalten wir uns dann darüber? Wenn du die Antwort schon wusstest, warum hast du überhaupt gefragt?«
    »Ich wollte nur sichergehen.«
    Schweigend tanzten sie eine Weile, und gerade fing sie an, sich zu entspannen, als er alles verdarb.
    »Du wärst auch schrecklich darin.«
    »Worin?«
    »In dem Job.«
    »Woher willst du das denn wissen?«
    »Du bist einfach ein bequemes Leben gewöhnt.«
    »Was verstehst du denn unter einem bequemen Leben?«
    »Das Leben, das du führst. Du verlässt nie deine gewohnte Umgebung«, erklärte er. »Du bleibst lieber in Deckung.« Bevor sie widersprechen konnte, fuhr er fort: »Ich wette, du hast noch niemals etwas Spontanes oder Riskantes getan.«
    »Ich habe allein im vergangenen Jahr jede Menge Risiken auf mich genommen.«
    »Ja? Nenn mir ein einziges.«
    »Ich habe mein Unternehmen verkauft.«
    »Das war eine kalkulierte Entscheidung, die dir einen Riesenprofit eingebracht hat«, entgegnete er. »Was noch?«
    »Ich bin viel gelaufen. Ich wollte mich nächstes Jahr beim Marathonlauf in Boston anmelden«, sagte sie.
    »Das erfordert Disziplin. Außerdem tust du es, um fit zu bleiben«, widersprach er.
    Er blickte ihr direkt in die Augen, was ihr unangenehm war, da ihr tatsächlich keine einzige spontane Aktion einfiel. Alles, was sie tat, war wohlüberlegt und bis ins letzte Detail geplant. War ihr Leben wirklich so langweilig? War sie so langweilig?
    »Na, fällt dir nichts ein?«
    »Es ist nichts Schlimmes dabei, vorsichtig zu sein.« Na toll, sie klang wie eine Neunzigjährige.
    Er sah aus, als müsse er sich das Lachen verkneifen. »Du hast recht«, sagte er. »Schlimm ist das nicht.«
    Verlegen wechselte sie überstürzt das Thema und sprudelte den ersten Gedanken heraus, der ihr in den Sinn kam.
    »Isabel hat wirklich eine schöne Stimme, nicht wahr? Ich könnte ihr die ganze Nacht lang zuhören. Wusstest du, dass schon Künstleragenturen hinter ihr her waren, um einen Star aus ihr zu machen? Aber sie ist nicht daran interessiert. Sie ist erst im ersten Jahr auf dem College. Allerdings hat sie schon beschlossen, ihren Abschluss in Geschichte zu machen. Sie will später unterrichten. Interessant, oder? Ruhm und Reichtum bedeuten ihr nichts. Ich finde das erstaunlich, du nicht?«
    Noah lächelte sie an. Er wirkte ein wenig verwirrt, aber das war wohl kein Wunder. Sie plapperte Unsinn, aber sie konnte einfach nicht den Mund halten. Sein durchdringender Blick machte sie nervös.
    »Und wusstest du, dass Isabel in ein paar Jahren ein Landgut in Schottland erbt? Es heißt Glen MacKenna«, fuhr sie fort. »Sie hat einen merkwürdigen kleinen Mann zum Hochzeitsempfang eingeladen. Ich habe ihn eben kennengelernt. Er bewahrt alle gesammelten Informationen in Kartons in Texas auf. Er ist nämlich Professor, weißt du, und er erforscht die Ursachen einer Fehde, die angeblich seit Jahrhunderten zwischen den Buchanans und den MacKennas herrscht. Der Professor meint sogar, Dylan und Kate hätten gar nicht heiraten dürfen. Es gibt auch eine Legende über einen Schatz. Wirklich faszinierend.«
    Sie holte tief Luft.
    Noah hörte auf zu tanzen und fragte: »Mache ich dich nervös?«
    Oha.
    »Ja, wenn du mich so anstarrst. Mir wäre es lieber, du wärst wieder unhöflich und würdest an mir vorbeischauen, wenn du mit mir sprichst. Deshalb machst du das doch, oder? Um unhöflich zu sein.«
    Sein Gesicht hellte sich auf. »Das stimmt – und um dich zu irritieren.«
    »Es funktioniert. Du irritierst mich tatsächlich.«
    Hörte Isabel denn gar nicht mehr auf zu singen? Das dauerte ja ewig. Jordan lächelte den anderen tanzenden Paaren zu, aber ihr wäre es am liebsten gewesen, das Lied wäre endlich vorbei. Andererseits wäre es natürlich ungezogen, einfach wegzugehen,
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