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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe
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die Lippen. »Kümmere dich nicht um das, was ich sage. Los jetzt!«
    Sie ließ das Plaid fallen, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, und rannte an der Mauer entlang, als Kyle brüllte: »Ihr habt Gewehre, aber ich habe eine Pistole. Wer von euch hier als Erster hereinkommt, ist ein toter Mann.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie bewaffnet sind, sonst wären wir schon längst drin. Aber wir können abwarten und wir schießen besser. Also beten Sie schon mal, Maxwell.«
    »Da es eine lange Warterei wird, könnten Sie eigentlich meine Neugierde befriedigen. Was, zum Teufel, habe ich getan, dass Sie mich umbringen wollen?«
    »Sie kamen nach China.«
    Während die Worte in den Ruinen widerhallten, blickte Troth zur Türöffnung hinauf, die sich zwei Stockwerke über ihr in der Mauer befand. Es würde schwierig sein, hinaufzuklettern, aber der Mörtel, der die Steine miteinander verband, war mit der Zeit lockerer geworden und gab den Fingern und Zehen eines Menschen Halt, der leicht, beweglich und verzweifelt war. Vorsichtig begann sie hinaufzuklettern.
    Nach einer längeren Pause schrie Kyle: »Ich habe mir das Hirn zermartert, aber nichts gefunden, das Sie beleidigt haben könnte. Wir kennen uns kaum. Wenn ich Sie um Ihre Ehre gebracht haben sollte, möchte ich mich in aller Form entschuldigen oder die Angelegenheit in einem Duell klären.«
    Logan lachte bellend auf. »Ehrensachen sind etwas für euch Hochwohlgeborene, nicht für unsereinen. Ich bin ein Kaufmann von niederer Geburt. Das, was ich will, nehme ich direkt in Angriff, ohne mit dem Tod alberne Spielchen zu treiben.«
    Troth war an der Schwelle der Tür angelangt und zog sich daran hoch. Sie hielt den Atem an, als sie den nächsten Schritt bedachte. Das angrenzende Gebäude war kleiner und niedriger als der Turm und besaß keine Eingangsöffnungen zu ebener Erde. Das Günstigste wäre, hinüber und dann hinauf bis zur rückwärtigen Mauer des Gebäudes zu klettern. Von da aus war es nur noch ein kurzes Stück, das sie überwinden musste, um auf die Mauer des nächsten, etwas höheren Gebäudes zu klettern.
    Sie holte tief Luft und schwang sich über die Türschwelle, das Gesicht fest an den kalten feuchten Stein gepresst. Auch wenn ihre Nerven sie zu äußerster Schnelligkeit antrieben, vergewisserte sie sich, dass der nächste Halt für Hände und Füße sicher war, bevor sie den alten aufgab. Wenn man sich wie eine Spinne an der Wand bewegte, durfte man nichts übereilen.
    Wieder ließ Kyle eine Weile verstreichen, dann antwortete er: »Mir meine Geburt übel zu nehmen, lasse ich als Grund nicht gelten, vor allem, da ich selbst mit Handelsgeschäften zu tun habe. Können Sie ehrlich sagen, ich hätte es Ihnen oder einem anderen kantonesischen Händler gegenüber an Respekt fehlen lassen?«
    »Das vielleicht nicht«, räumte Logan widerwillig ein. »Aber Sie würden Ihre aristokratischen Hände nicht mit Opium beschmutzen und das ist das Rückgrat des Handels mit China. Wenn Sie Ihren Sitz im Oberhaus haben, werden Sie in der Position sein, unsere Handelsgeschäfte zu beeinträchtigen, ja vielleicht sogar zu blockieren. Zu schade, dass es mir nicht gelungen ist, Sie in der Niederlassung zu töten.«
    Troth fröstelte. Logan war also der Fan-qui, der die Mörder für den Überfall auf Kyle gedungen hatte! Mochten die Dämonen seine Leber fressen, und zwar bald!
    »Sie überschätzen meinen potenziellen Einfluss im Parlament erheblich.«
    »Die Tatsache, dass Sie in Kanton gewesen sind und Ihre persönlichen Erfahrungen im China-Handel gemacht haben, wird das Zünglein an der Waage zu Ihren Gunsten entscheiden«, entgegnete Logan hasserfüllt. »Und Ihre dämlichen Lords werden Ihre Einwände glauben. Etliche Kaufleute in Kanton hielten es nicht für abwegig, dass Sie sich durchsetzen könnten. Sie sind verdammt überzeugend.«
    Arme und Beine zitterten vor Anstrengung, als Troth den obersten Rand der Mauer erreicht hatte und sich hinaufzog. Dann beging sie den Fehler, an der steil abfallenden Mauer hinunterzusehen, bis zu den felsigen Klippen tief unten. Wenn sie abstürzte ...
    Sie schloss die Augen, als ihr schwindlig wurde. Tapfer sagte sie sich, dass sich unter ihr zwischen Mauer und Fels ein hervorspringender Erdrand befand, der sie wie eine Plattform auffangen würde, wenn sie fiel. Die Chance, den Sturz lebend zu überstehen, war immer noch besser, als tot tief unten auf den Felsen aufzuschlagen. Aber dazu bestand kein Grund. Die Mauern dieser alten
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