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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Ohren klang
seine Stimme erschöpft.
    »Ich kann gar nicht glauben, was ich da gerade mit eigenen Augen
gesehen habe.« Hart lachte hämisch. »Mein Bruder mit der blütenweißen Weste hat
jemand angegriffen. Mein tugendhafter Bruder, der Polizist!«, frohlockte er.
    »Ich muss einen Mörder verhaften und habe keine Zeit für irgendwelche
Spielchen.«
    Harts
Lächeln verschwand. »Anthony war es also gar nicht?«
    »Nein.«
Bragg trat auf einen Beamten zu und gab den Befehl, ein Dutzend Beamte für
eine Razzia zusammenzustellen. Dann wandte er sich seinem Halbbruder verärgert
zu. »Warum bist du hier? Was willst du?«
    Hart betrachtete ihn forschend und erkannte,
dass mit ihm nicht zu spaßen war. »Ich will, dass du Francesca in Ruhe lässt.«
    Bragg erstarrte, und die bevorstehende
Verhaftung war vergessen. »Du bist derjenige, der sie in Ruhe lassen sollte,
Calder«, erwiderte er kühl. »Aber ich glaube, das habe ich ja bereits zum
Ausdruck gebracht.«
    Hart stieß ein unfrohes Lachen aus. »Aber ich bin nicht derjenige,
der verheiratet ist und der sie getäuscht hat. Und ich bin auch nicht
derjenige, der ihr das Herz gebrochen hat.«
    Leider hatte er damit Recht. »Und seit wann nennst du sie
Francesca?«
    Hart lächelte. »Wir sind Freunde.«
    »Du hast sie doch gerade erst kennen gelernt!« Bragg spürte, dass
er schon wieder kurz davor stand, in die Luft zu gehen. Er schien sich an diesem Tag einfach nicht beherrschen zu können.
»Und du weißt doch überhaupt nicht, wie es ist, eine Dame zur Freundin zu
haben.«
    »Nun, bisher mag das zugetroffen haben. Aber Francesca ist mir
irgendwie ans Herz gewachsen, und was da geschehen ist, gefällt mir absolut
nicht.«
    »Wage es ja nicht, dich zwischen mich und Francesca zu stellen!
«, sagte Bragg mit einem drohenden Unterton.
    Hart schenkte ihm ein kaltes Lächeln. »Mein lieber Bruder, es gibt
doch gar kein 'du und Francesca', und das wird es auch niemals geben. Sie ist
jung und wird einmal eine gute Partie machen, und du bist verheiratet und ein
viel zu ehrenwerter Mann, um ihr die Zukunft zu ruinieren. Welch eine Schande!
Sie wird schon über dich hinwegkommen und sich in einen anderen verlieben. So
ist das im Leben nun einmal.« Nun war jeglicher Spott aus seiner Stimme
verschwunden.
    »Was genau willst du damit sagen?«, fragte Bragg ungläubig.
Beabsichtigte sein amoralischer Bruder etwa, sich mit Francesca zu vergnügen?
Wollte er ihr etwa den Hof machen?
    Es hätte Bragg nicht verwundert, Calder war schließlich hinter
jedem Rock her.
    »Ich will damit sagen, dass du das einzig
Ehrenwerte tun und aus ihrem Leben verschwinden solltest, bis ihre Wunden geheilt
sind. Und später könntest du vielleicht so etwas wie ein mehr oder weniger
guter Bekannter werden.«
    Bragg starrte vor sich hin. »Damit du in ihr Leben treten
kannst!«, stieß er schließlich hervor.
    »Wie eifersüchtig du doch bist!«, erwiderte Hart lachend. »Ich
habe nicht einen einzigen ehrenwerten Knochen im Leib und nicht die geringste
Absicht, in den Hafen der Ehe einzulaufen – Francesca wird eine Freundin
bleiben, das ist alles. Jetzt sag bloß, dass du Angst hast, ich könnte ihr den
Hof machen?« Die Vorstellung schien ihn zu amüsieren.
    »Du bist doch bestimmt nicht den ganzen Weg hierher gekommen, um
mich zu bitten, Francesca in Ruhe zu lassen«, sagte Bragg. »Das zu glauben
fällt mir allerdings sehr schwer.« Hart betrachtete ihn forschend. »Ehrlich
gesagt, vermag ich es auch kaum zu glauben, aber ich war ihr etwas schuldig,
und jetzt bin ich mit ihr quitt.«
    Bragg wusste nicht, was er davon halten sollte. »So etwas zu tun
ist eigentlich nicht deine Art, mein Freund, und jetzt muss ich mich wieder um
meine Arbeit kümmern.« Er schritt davon. »Es ist an der Zeit, Bill Randall
aufs Präsidium zu bitten.«
    »Lass sie nicht
entkommen!«, schrie Mary mit schriller Stimme.
    Francesca durchquerte das Esszimmer und
stürzte in die hell erleuchtete Küche. Sie hörte, wie Randall fluchte und die Verfolgung
aufnahm. Das Dienstmädchen, das ihr früher am Abend die Tür geöffnet hatte,
trocknete gerade Teller ab und stellte sie in einen Schrank. »Hilfe! Rufen Sie
die Polizei! Die beiden haben ihren Vater ermordet!«, schrie Francesca dem verblüfften
Mädchen zu, als sie an ihr vorbeistürmte.
    In diesem Moment betrat Bill Randall mit seiner Schwester auf den
Fersen die Küche. »Hier geht's nirgendwo raus, Miss Cahill!«, rief er.
    Doch es gab eine Hintertür, auf die
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