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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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mir ja so
leid, Francesca.«
    »Geben Sie sich nicht die Schuld. Es war meine eigene Entscheidung,
fortzugehen«, erwiderte sie, ohne den wahren Grund
für ihr Weglaufen zu erwähnen. Sie blickte wieder zu Leigh Anne hinüber, von
der trotz ihrer unbewegten Miene ein Strahlen auszugehen schien. »Wie geht es
Ihrer Frau?« Noch immer fiel es ihr furchtbar schwer, diese beiden Worte
auszusprechen, die ihr Leben zerstört hatten – Ihre Frau.
    Er erstarrte. »Es hat sich nichts geändert«, stieß er hervor.
»Unsere Vereinbarung, uns nach sechs Monaten des Zusammenlebens scheiden zu
lassen, gilt nach wie vor.«
    Francesca verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln. Die
Gewissheit, dass es dazu nicht kommen würde, brach ihr das Herz. Leigh Anne
hatte Bragg vor vier Jahren verlassen und war nach Europa gegangen. Erst
kürzlich war sie zurückgekehrt, um erneut ihren Platz an seiner Seite einzufordern.
Francesca zweifelte nicht daran, dass Leigh Anne den Kampf um ihre Ehe gewinnen
würde. Wann immer das Gespräch auf sie kam, reagierte Bragg unverhältnismäßig
wütend – ein sicheres Zeichen dafür, dass er durchaus noch leidenschaftliche
Gefühle für seine Frau hegte.
    Als Francesca ihn kennenlernte, hatte sie
nicht gewusst, dass er verheiratet war, und sich Hals über Kopf in ihn verliebt.
    Unvermittelt sagte er mit gesenkter Stimme: »Ich habe Sie
vermisst.«
    Ein Lächeln breitete sich auf Francescas Gesicht aus, denn er war
ihr bester Freund, und sie hatte ihn ebenfalls vermisst – doch im nächsten
Moment erblickte sie Calder Hart und ihr Lächeln erstarb. Das Herz schlug ihr
bis zum Hals, und sie vermochte den Blick nicht mehr von ihm abzuwenden.
    Er stand auf der anderen Seite der Halle mit einer Gruppe von fünf
Leuten zusammen, hatte ihr den Rücken zugekehrt, und eine vollbusige Blondine
hing an seinem Arm.
    Er war derart in das Gespräch mit der Blondine und seinen Freunden
vertieft, dass er sie gar nicht bemerkte.
    Sie begann zu zittern, als sei es im Raum urplötzlich kälter
geworden. Er hatte sie keines Blickes gewürdigt – und dabei trug sie doch ihr
extravagantes rotes Kleid. Übelkeit stieg in ihr auf. Er konnte sie nicht mehr
leiden, fand sie nicht mehr interessant oder verführerisch. Er liebte eine
andere – hegte nicht länger den Wunsch, sie zu heiraten.
    »Was ist denn?«, erkundigte sich Bragg mit
scharfer Stimme, doch Francesca vermochte den Blick nicht von Hart und der
Blondine mit den üppigen Kurven zu lösen. Bragg drehte sich halb um und verzog
das Gesicht. »Also sind Sie seinen Verführungskünsten doch noch erlegen«, sagte
er bitter.
    Im ersten Moment brachte Francesca kein Wort heraus. Endlich
widersprach sie: »Nein, natürlich nicht!« Was ja in gewisser Weise der Wahrheit
entsprach. Der schlimmste Schürzenjäger der Stadt hatte sich ihr gegenüber
immer ehrenhaft verhalten. Er hatte ihr sogar überaus deutlich gemacht, dass
er erst in der Hochzeitsnacht mit ihr schlafen würde, so sehr sie sich auch
wünschen mochte, sie könne ihn von diesem Entschluss abbringen.
    Aber dazu würde es nun nicht mehr kommen. Es
würde keine Hochzeitsnacht geben, dessen war sie sich ganz sicher.
    »Ich meinte emotional«, sagte Bragg kurz angebunden. »Meine Güte,
Sie sind ja ganz durcheinander!«
    Sie wandte sich ihm mit einem matten Lächeln zu. »Ich bin nicht
durcheinander«, log sie. Der Ring in ihrer Tasche schien sich durch den Samt
und die Perlen in ihre Hand zu brennen. »Es ist alles in Ordnung.« Sie
schluckte schwer und kämpfte den Drang nieder, die Damentoilette aufzusuchen,
um sich zu übergeben. Dann setzte sie steif hinzu: »Ihre Frau steht ganz allein
da.«
    Bragg drehte sich um und stellte fest, dass sich die Gruppe um
Leigh Anne tatsächlich aufgelöst hatte. Wie sie da stand, so zierlich und
engelhaft, war sie die schönste Frau im ganzen Raum. Er wandte sich wieder
Francesca zu. »Ich mache mir Sorgen um Sie. Zuerst verschwinden Sie sang- und
klanglos, und jetzt diese Reaktion auf Hart.«
    »Es besteht kein Grund, sich Sorgen um mich zu machen«, beteuerte
sie. Ihr Blick war unwillkürlich wieder zu Hart hinübergewandert. Er nickte
gerade zu etwas, das jemand gesagt hatte. Die Blondine, die um die dreißig sein
mochte, lachte ihn an. Hart hatte noch immer kein einziges Mal in Francescas
Richtung geschaut.
    Er hatte sie gar nicht bemerkt.
    Weil er sich nichts aus ihr machte. Dann war es wohl aus zwischen
ihnen.
    Bragg packte ihr Handgelenk. »Ich werde mir immer
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