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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem
Autoren: Elliott Hall
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einem Lautsprecher auf einem Transporter plärrte. »Strange, wir können die Sache unter uns klären. Ich möchte einfach nur die Liste haben; geben Sie mir die, und Sie und Ihre Freunde sind frei zu gehen.«
    »Hält der uns für blöd?«, fragte Benny.
    »Wohl schon.« Auf den Monitoren war nur der schwarze |436| Transporter zu sehen. »Stonebridge konnte keine echten Fisher-Leute mitbringen: Die hätten von der Liste erfahren und Glass Bericht erstattet. Er muss seine eigenen Leute nehmen, Mitarbeiter, von denen er glaubt, dass sie den Mund halten werden. Sieht so aus, als würden all seine Freunde auf der Welt in diesen Transporter da passen.«
    »Er hat garantiert irgendwo einen Scharfschützen postiert«, sagte Benny. »Vielleicht auch mehr als einen. Haben Sie in dieser Bude hier irgendwelche Waffen?«
    Cassandra führte uns in einen kleinen Raum, der vom Hauptkeller abging. Er war einmal die Waschküche gewesen, nach dem Waschtrockner zu schließen, der in der Ecke verstaubte. An der Wand gegenüber befand sich ein Gewehrständer. Zwei Schrotflinten, ein großkalibriges Gewehr mit Zielfernrohr und eine Maschinenpistole, die mit meiner identisch war, warteten auf geübte Hände. Sieben Faustfeuerwaffen verschiedener Machart füllten ein kleineres Gestell und zwei Kisten – die eine mit Granaten, die andere mit blassen C 4-Stangen gefüllt – standen auf dem Boden.
    »Heilige Scheiße«, sagte Benny, womit er für uns beide sprach.
    »In Virginia kann man fast alles kaufen«, meinte Cassandra, »außer einem Drink am Sonntag.«
    Benny nahm die andere Maschinenpistole, während ich mir die Taschen mit Munition vollstopfte.
    »Und wie sieht der Plan aus?«, fragte er.
    »Ich werde mit ihm reden.«
    »Wir sind also genauso dumm, wie er es von uns glaubt?«
    »Ich brauche Stonebridge lebendig, Benny. Ich habe ihm ein oder zwei Fragen zu stellen. Ich gehe allein nach draußen. Wie gut können Sie mit diesem Gewehr umgehen?«, fragte ich Cassandra.
    »Besser, als Sie es verdienen.«
    »Dann suchen Sie sich eine gute Stellung und geben Sie |437| mir Deckung. Benny, du zielst auf den Transporter. Falls etwas schiefläuft – und das wird es wahrscheinlich   –, schieß die Karre kaputt. Das verschafft euch beiden vielleicht die Chance zur Flucht.«
    »Der Fluchtwagen steht hinten, gepackt und startklar«, sagte Cassandra. Sie warf Benny die Schlüssel zu. »Viel Glück«, sagte sie zu mir und verschwand mit dem Gewehr durch die Hintertür. Benny folgte ihr.
    Ich vergewisserte mich, dass meine Ausrüstung in Ordnung war. Die Sache fühlte sich ziemlich wie eine Mission im Iran an. Das bedeutete, dass es schlecht laufen würde, aber diesmal war mir das eigentlich egal; solange Benny und Cassandra davonkamen, war alles, was sonst noch geschah, für mich in Ordnung. Ich überprüfte meinen Hut im Flurspiegel. Er sah gut aus.
    Benny erwartete mich draußen; eine frische Zigarette brannte in seiner Hand. Ich hatte mich schon gefragt, wie ich die sentimentale Abschiedsszene vermeiden sollte.
    »Was denn?«, fragte er. »Du möchtest allein sterben?«
    Der Himmel war blau, die Sonne strahlend und endlich hatten auch ein oder zwei Vögel den Weg hierhergefunden. Wir gingen mitten auf der Straße auf meinen alten Kollegen zu.
    Stonebridge und seine Bande hatten sich um das Fahrzeug herum aufgestellt. Es waren dieselben Männer, die ich bei Kirovs Beerdigung gesehen hatte: Sie hatten heute größere Waffen, aber was das Gehirn betraf, war eine vergleichbare Aufrüstung unterblieben. Ich hatte genug Erfahrung mit Leuten von diesem Schlag, um zu wissen, dass sie ihr Leben damit zubrachten, sich selbst etwas Gutes zu tun. Ich bezweifelte, dass sie schon lange genug stubenrein waren, dass sich das geändert hatte.
    Das Haus links von mir sah aus wie die anderen, abgesehen von einer niedrigen Steinmauer, die das Grundstück |438| einfasste; sie war weiß gestrichen gewesen, bevor die Natur ihren Lauf genommen hatte. Es war die einzige Mauer, die ich in der ganzen Siedlung gesehen hatte, was sie gewiss zum brandheißen Thema der letzten Hauseigentümervereinsversammlung gemacht hatte. Die Häuser an den anderen Straßenecken wirkten so still wie der ganze Rest. Falls Stonebridges Unterstützung sich dort versteckt hielt, machte sie ihre Sache gut.
    Stonebridge sagte nicht sofort etwas, und so blieb ich ebenfalls stumm. Vielleicht hielt er nach Hinweisen auf weitere Komplizen Ausschau, aber wahrscheinlicher war, dass er seinen Sieg
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