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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag
Autoren: Alex Kava
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oben zu Maggie. Verdammt! Der Projektmanager erwischte ihn dabei und folgte sofort seinem Blick. Aber Maggie stand nicht mehr dort.
    Die Lippen des Typen bewegten sich. Er sprach durch Patricks Headset mit den anderen. Was, zum Teufel, erzählte er ihnen? Er war ziemlich schnell verschwunden gewesen. So schnell, dass Patrick bezweifelte, ob ihn überhaupt jemand gesehen hatte. Würden sie wissen, nach wem sie suchen mussten? Würden sie diesen Scheißkerl erkennen?
    Patrick blickte sich wieder um. Der Projektmanager sah immer noch zur oberen Etage hoch und suchte nach Maggie. Im selben Moment entdeckte Patrick sie. Sie kam die Rolltreppe herunter und plauderte lachend mit der Frau, die neben ihr stand. Der Projektmanager wandte Patrick in diesem Augenblick den Rücken zu. Diese ein, zwei Sekunden nutzte Patrick, um auf ihn zu zeigen. Er hob die freie Hand und deutete mit dem Finger auf den Mann. Dann fuhr er sich schnell mit der Hand durchs Haar, gerade als der Projektmanager sich wieder umdrehte.
    Hatte Maggie das gesehen? Oder irgendjemand von den anderen? Vielleicht war es längst zu spät, denn der Typ machte sich jetzt auf den Weg zum Ausgang. Schließlich musste er ja nicht in der Nähe der Bombe bleiben, um sie zu zünden.
    Dafür hatte er ja seine Fernbedienung.

79. KAPITEL
    Maggie versuchte, sich ihre Panik nicht anmerken zu lassen. Es fühlte sich an, als würde ihr jemand die Kehle zudrücken. Sie musste sich zwingen, gleichmäßig zu atmen und nicht loszurennen. Nur unauffällig die Augen bewegen, nicht den Kopf drehen. Ruhig bleiben. Sich ungezwungen geben. Keine nervösen Bewegungen, nicht hektisch umdrehen.
    Sie versuchte herauszufinden, wen Patrick ansah. Keiner der Männer in seiner Nähe sah aus wie die Person auf dem Phantombild. Der einzige Typ mit dunklerem Teint hatte kurzes gebleichtes Haar, trug Kakihosen und ein marineblaues Jackett.
    Sie ging auf die Rolltreppe zu.
    „Ich habe eine Fernbedienung“, kam die Stimme wieder durch ihren Kopfhörer. „Sie haben keine andere Wahl, als mich unbehelligt gehen zu lassen.“
    Niemand antwortete ihm. Es herrschte Schweigen. Jetzt konnten sie sich nicht mehr miteinander verständigen, ihr Kommunikationssystem war nutzlos geworden.
    Maggie stellte sich auf die Rolltreppe nach unten und fragte die Frau neben sich, ob sie schöne Ferien gehabt hätte. Zum Glück begann ihre Nachbarin sofort begeistert von ihrer Reise zu erzählen. Maggie lachte ein paarmal und sah dabei über ihre Schulter hinweg unauffällig zu Patrick hinüber.
    Er sah schrecklich aus. Gerade blickte er in ihre Richtung, aber sie war sich nicht sicher, ob er sie bemerkt hatte. Dann hob er plötzlich die Hand. Er deutete hektisch mit dem Finger in eine Richtung und fuhr sich dann durchs Haar. Offensichtlich hatte er sie auf jemanden aufmerksam machen wollen, hatte ihr ein Signal gegeben. Er hatte ihr den Projektmanager gezeigt.
    Maggie verließ die Rolltreppe und wandte sich in Patricks Richtung. Sie war jetzt nahe genug, um seinen Blick aufzufangen. Er sah nicht zu ihr, sondern erneut in die Richtung, in die er vorher gezeigt hatte.
    Bei dem Projektmanager musste es sich um den Mann im marineblauen Jackett und den Kakihosen handeln. Er war auf dem Weg zum Ausgang, konnte Patrick von seiner Position aus aber noch immer im Blick behalten.
    „Sie werden mich gehen lassen“, sagte er, und diesmal konnte Maggie sehen, wie er seine Lippen bewegte. Er hatte sie immer noch nicht ausfindig gemacht, sah sich inzwischen aber nicht mehr nach allen Seiten um.
    Kunze befand sich am nächsten bei Patrick. Er und die Frau vom Reinigungspersonal hatten sich unauffällig in seine Richtung bewegt. Es sah nicht so aus, als hätte er den Projektmanager erkannt. Maggie blickte zum Geländer nach oben, doch Wurth befand sich außer Sichtweite. War sie die Einzige?
    Wieder sah sie zu Patrick zurück, und diesmal trafen sich ihre Blicke. Er deutete wieder kurz in die Richtung, wo sich der Projektmanager befand. Dann versuchte er ihr etwas mit stummen Lippenbewegungen zu sagen. Er schien sie aufzufordern, dem Mann zu folgen. Ihn nicht entwischen zu lassen. Doch wie konnte sie Patrick hier an eine Kofferbombe gefesselt zurücklassen?
    Der Projektmanager hatte inzwischen schon fast den Vordereingang erreicht und wollte offensichtlich die Halle verlassen. Was sollte ihn daran hindern, die Bombe zu zünden, sobald er sich in sicherem Abstand befand? Sie musste ihn aufhalten.
    Maggie winkte Kunze zu, dass er sich
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