Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Sicherheit.
    »Ich werde dir helfen«, sagte sie, als die Geisterfrau sich an der Terrassentür nach ihr umdrehte und mit ihren traurigen Augen ansah. »Wir alle wollen das. Aber du musst uns irgendeinen Hinweis geben. Zumindest deinen Namen. Sag mir deinen Namen.«
    Die Geisterfrau begann zu verblassen, doch sie hob noch eine Hand an die Glasscheibe der Terrassentür. Und in den Regen geschrieben, der wie Tränen tropfte, stand da ein Wort.
    Amelia.
    Als Logan hinter ihr ins Zimmer stürzte, lief Stella rasch zu ihm hin und legte ihm die Hand auf den Mund. »Sch. Sonst weckst du sie noch auf.«
    Und dann vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust und weinte.

EPILOG
    »Amelia.« Stella zitterte trotz der trockenen Kleidung und des Kognaks, auf den Roz bestanden hatte. »Das ist ihr Name. Er stand auf der Glastür geschrieben, kurz bevor sie verschwand. Sie wollte den Kindern nichts tun. Sie war auf mich wütend und wollte die Kinder vor mir beschützen. Sie ist geisteskrank.«
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Logan, der besorgt vor ihr kauerte. »Ganz sicher?«
    Sie nickte, trank aber vorsichtshalber noch einen Schluck Kognak. »Es wird eine Weile dauern, bis ich mich von dem Schock erholt habe, aber doch, ja. Sonst ist alles okay.«
    »Ich hatte noch nie solche Angst.« Hayley blickte in Richtung des Treppenhauses. »Bist du sicher, dass alle Kinder in Sicherheit sind?«
    »Sie würde ihnen niemals wehtun«, sagte Stella und legte beruhigend die Hand auf Hayleys Arm. »Irgendetwas hat ihr das Herz gebrochen und ihren Geist zerstört. Aber Kinder sind ihre große und wahrscheinlich einzige Freude.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Mitch, der erregt auf und ab ging. »Aber ich finde das absolut faszinierend und völlig verrückt. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen
...« Er schüttelte den Kopf. »Sobald mein Buch fertig ist, werde ich mit der Erforschung Ihrer Familiengeschichte beginnen. Suchen Sie schon einmal alle Dokumente und Unterlagen zusammen, derer Sie habhaft werden können.«
    Unvermittelt blieb er stehen und starrte Roz an. »Ich fasse es nicht. Ich habe es gesehen, aber ich kann es einfach nicht begreifen. Eine ... Ich werde es, mangels besseren Wissens, eine Wesenheit nennen. Eine Wesenheit war in diesem Raum. Der Raum war abgeschirmt, quasi versiegelt.« Abwesend rieb er sich die Schulter, mit der er gegen die granitharte Luft geprallt war.
    »Freut mich, dass wir Ihnen gleich bei Ihrem ersten Besuch so eine eindrucksvolle Vorstellung bieten konnten«, sagte Roz, während sie ihm Kaffee nachschenkte.
    »Sie sind ja erstaunlich gelassen«, erwiderte er.
    »Von uns allen lebe ich schon am längsten mit ihr zusammen.«
    »Wie das?«, fragte Mitch.
    »Weil dies mein Haus ist.« Sie sah müde und blass aus, doch in ihren Augen funkelte Kampfeswillen. »Ob die Geisterfrau hier herumspukt oder nicht, dies ist und bleibt mein Haus.« Sie nahm einen Schluck Kognak. »Aber ich gebe zu, was heute Abend hier geschehen ist, hat auch mich schwer erschüttert. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Wenn ich mit der Arbeit beginne, möchte ich von allen Anwesenden erfahren, was sie gesehen haben.« Mitch warf einen Blick in die Runde. »So detailliert wie möglich.«
    »Kein Problem.«
    »Stella sollte sich jetzt besser hinlegen«, sagte Logan.
    »Nein, nein«, wehrte sie ab. »Mir geht es gut.« Sie warf einen Blick auf das Babyfon. »Ich habe das Gefühl, dass die Geschehnisse des heutigen Abends eine Veränderung bewirkt haben. In ihr. In mir. Die Träume, die blaue Dahlie, alles hängt damit zusammen.«
    »Blaue Dahlie?«, unterbrach Mitch, doch Stella schüttelte den Kopf.
    »Das werde ich Ihnen ein andermal erklären. Aber ich glaube nicht, dass ich die Träume weiterhin haben werde. Ich glaube, sie wird die Blume in Ruhe wachsen lassen, weil ich ihr etwas klar machen konnte. Und ich weiß, dass mir das nur gelungen ist, weil ich sie von Mutter zu Mutter angesprochen habe.«
    »Meine Kinder sind in diesem Haus aufgewachsen«, gab Roz zu bedenken. »Doch sie hat nie versucht, mir den Zugang zu ihnen zu verwehren.«
    »Sie haben auch nicht, als Ihre Söhne noch klein waren, beschlossen, wieder heiraten«, erwiderte Stella und beobachtete, wie Logan zusammenzuckte.
    »Hast du da nicht ein paar Zwischenschritte vergessen?« , fragte er.
    Sie lächelte erschöpft. »Wenn ja, dann waren sie wohl nicht wichtig. Zurück zur Harper-Braut: Vielleicht wurde sie von ihrem Gatten oder ihrem Liebsten im Stich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher