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Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung

Titel: Blood Romance 03 - Bittersuesse Erinnerung
Autoren: Alice Moon
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auf die gegenüberliegende Seite des Geländes zuzusteuern und es dann zu verlassen.
    May atmete erleichtert auf. Sie blieb sicherheitshalber noch eine Zeit lang in ihrem Versteck, bevor sie sich endlich, mit immer noch rasendem Puls, hervorwagte und sich auf den Weg zurück zum Wohnheim machte. Diese seltsamen Vorkommnisse verwirrten sie zu sehr und sie brauchte erst einmal Zeit, um sich zu sortieren. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich außer ihr noch andere für den Steinbruch interessierten. Immerhin wusste sie jetzt, dass es tatsächlich Jonathan gewesen war, der vorhin mit seinem Auto davongefahren war. Anscheinend hatte er hier ein Mädchen treffen wollen, aber aus irgendeinem Grund hatte er die Verabredung platzen lassen oder nicht lange genug auf sie gewartet.
    Wer konnte die Fremde gewesen sein? Sarahs Stimme hätte May auf jeden Fall erkannt und sonst fiel ihr niemand ein, der sich freiwillig um Mitternacht im Wald herumtrieb. May rieb sich müde die Augen. Es brachte nichts, weiter herumzurätseln. Auf diese Weise würde sie zu keinem Ergebnis kommen. Sie musste abwarten und versuchen, Jonathan irgendwelche Informationen zu entlocken. Außerdem sollte ja morgen Sarahs offizielles Treffen mit Dustin stattfinden. Spätestens dann würde sie hoffentlich seine Fährte aufnehmen und einen Schritt weiterkommen.
    »Ich verspreche dir, nicht aufzugeben«, flüsterte May und streichelte liebevoll den Stein in ihrer Manteltasche. »Du kennst mich, du weißt, was ich für dich empfinde. Und diese Gefühle werden sich nicht ändern, solange ich lebe und mein Herz schlägt. Es schlägt für dich. Du kannst dich auf mich verlassen, Simon.«
    Sarah blinzelte. Schummriges Licht drang durch ihre halb geöffneten Lider und kitzelte ihre Augen. Trotzdem gelang es ihr einfach nicht, die Augen ganz zu öffnen. Ihre Lider fühlten sich an wie aus Blei und der Schlaf hing noch immer schwer an ihrem Körper und wollte sich nicht abschütteln lassen. Am liebsten hätte sich Sarah wieder von ihm zudecken und einlullen lassen. Am liebsten hätte sie ewig geschlafen. Sie war so müde, so schrecklich müde ...
    »Sarah, Sarah, bist du wach?«
    Jemand rief nach ihr und hinderte sie daran, erneut in die Dunkelheit einzutauchen.
    »Sarah, kannst du mich hören?«
    »Ja, ich ... Dustin? Bist du das?« Sarah richtete sich benommen auf und rieb sich die Augen, bevor sie es endlich schaffte, sie zu öffnen. »Was machst du hier? Wo ... wo sind wir? Was ist passiert?« Verwirrt blickte sie sich um. Ihr Kopf fühlte sich dumpf an und ihre Glieder schmerzten, als wäre sie gestürzt. Gestürzt ... Blitzhaft tauchten Bilder vor ihr auf - Wald, Dickicht, dunkle Tiefe, Blut...
    Dustin ergriff Sarahs Hand. Wir sind in Sicherheit, Sarah, hab keine Angst. Das hier ist der Westkeller des Wohnheimes. Du hast im Wald nach mir gesucht, weißt du nicht mehr? Ich war in dieser Grube gefangen und du hast mir dein ... dein Blut gegeben, weil ich so geschwächt war.«
    Langsam, Stück für Stück, kehrte Sarahs Erinnerung zurück. Der Streit mit May, Dustins Brief, ihre Angst, zu spät zu kommen, wenn sie bis zu ihrer Verabredung wartete ... Ihr Herz harte sie zu Dustin geführt, es hatte plötzlich gewusst, wo er sich befand, und hatte ihr zugeraunt, was sie tun musste. Die Grube ... Sie war gesprungen und Dustin hatte ihr Blut getrunken, Schluck für Schluck. Sarah hatte sich nicht gewehrt, sie hatte ihm vertraut, obwohl sie Angst gehabt hatte - Todesangst. Und dann hatte sie anscheinend das Bewusstsein verloren, nachdem sie ...
    Sarahs Augen schnellten zu Dustin. »Wo ist May? Hat sie ... hat sie dir etwas angetan?« Sarah hatte den Eindruck, dass ihre Worte zeitversetzt aus ihrem Mund kamen, und sie klangen so dumpf, als wären ihre Ohren in Watte gepackt.
    »Nein, Sarah, May war gar nicht dort. Nur Jonathan. Er ist dir mit seinem Auto bis zum Steinbruch gefolgt und hat so zu der Grube gefunden. Das war ... unser Glück. Er hat uns befreit und hierhergebracht.«
    »Jonathan?« Beim Klang seines Namens wurde Sarah schlagartig mulmig. Es war so viel zwischen ihnen beiden geschehen, sie waren sich so nahe gekommen, zu nahe. Sie hatte ihn abgewiesen, obwohl sie sich nach seinen Berührungen gesehnt hatte, und seither hatte sie ihm gegenüber ein seltsames Gefühl. Jonathan hatte anscheinend noch einmal mit ihr reden wollen, aber Sarah hatte ihr Treffen per SMS abgesagt. Sie hatte ihn nicht sehen wollen. Dass Jonathan ihr zum Steinbruch gefolgt war,
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