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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi
Autoren: Jon Land
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Ihre Helfer.«
    »Ebenfalls nein. Ihre Limousine wird Sie dort erwarten, wie geplant.«
    Dodd grinste süffisant. »Unter diesen Umständen nehme ich an, daß Sie ein Geschäft mit mir abschließen wollen, im Namen des …«
    »Wieder falsch. Sie scheinen heute einen schlechten Tag zu haben, Mr. Dodd.«
    »Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich, Mr. McCracken?«
    »Auf der Seite all derer, die bereit sind, sich gegen Menschen wie Sie zu wehren.«
    »Menschen wie mich! Ich sollte Sie darauf hinweisen, daß Sie sich problemlos unter meinesgleichen einreihen ließen. Schließlich wollen wir beide doch nur das Beste für unser Land.«
    »Ich glaube, ich will wesentlich mehr. Zum Beispiel sicherstellen, daß die Selbstbestimmung erhalten bleibt. Das Land soll seinen Kurs selbst festlegen, Mr. Dodd. Es steht einzelnen Menschen oder Gruppen nicht zu, allen anderen ihre Vorstellungen über die Zukunft aufzudrängen. Ich habe Samstag nacht die Folgen einer solchen Politik erlebt, und ich kenne sie auch von früher. Viele Menschen sind hier völlig sinnlos gestorben, und noch viel mehr wurden verletzt. Und alle haben Angst.«
    »Genau das ist es ja! Sie haben nichts verstanden.«
    »Und Sie verstehen schon seit langem nichts mehr. Ein Land ist kein Geschäftsunternehmen, keine simple Versorgungseinrichtung. Es ist ein lebendes und atmendes Wesen. Wir wachsen, und wir verändern uns. Wäre der Tag Delphi erfolgreich gewesen, würde es kein Wachstum und keine Veränderung mehr geben. Es würde nur Vorschriften geben, die auf Ihren Diagnosen beruhen und kritiklos befolgt werden müßten. Tut mir leid, Mr. Dodd. Das Land mag im Augenblick durchaus sehr krank sein, aber es kann die Art von Medizin, die Sie ihm verschreiben wollen, nicht brauchen.«
    Dodd schob sich zum kleinen Aussichtsfenster hinüber, bevor er antwortete.
    »Für einen einfachen Killer können Sie sehr gut reden. Ich freue mich schon darauf, nach der Landung Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Wie ich schon sagte, ich werde nicht dort sein.«
    »Sie lassen mich laufen?«
    »Das habe ich damit nicht gesagt.«
    »Ach, dem Land soll eine peinliche Vorführung erspart werden, stimmt's?« Dodd grinste und faßte neue Hoffnung. »Natürlich, ich hätte eher daran denken sollen.« Erneut hatte die Schwäche der Regierung ihm in die Hände gespielt. »Erwarten Sie nicht, Ihnen zu versprechen, daß ich es nicht wieder versuchen werde«, fügte er trotzig hinzu.
    »Erwarten Sie nicht, daß ich Ihnen irgend etwas verspreche!«
    »Nein.«
    »Wir werden uns irgendwann begegnen, Mr. McCracken.«
    »Nein, Mr. Dodd, das glaube ich nicht.«
    McCracken besuchte gerade Kristen Kurcell im Krankenhaus, als der Spaceshuttle Atlantis mit Samuel Jackson Dodd an Bord landete und nur von der üblichen Wachtruppe erwartet wurde. Erstaunt, aber dennoch vorsichtig bestieg Dodd seine Limousine und wurde weggebracht. Er wußte, daß McCracken es auf ihn abgesehen hatte, und wollte darauf vorbereitet sein.
    Die Kugel, die Kristen in Arlo Cleeses Lieferwagen getroffen hatte, hatte ihr Bein schwer verletzt. Am frühen Sonntag morgen war sie operiert worden, und sie hatte gerade ihre erste Therapiestunde absolviert, als Blaine am Mittwoch nachmittag zu Besuch kam. Die Schmerzen waren grausam gewesen, und die kleinste Bewegung hatte ihr plötzlich große Mühe gemacht.
    »Ich habe mir schon immer einen eigenen Trainer gewünscht«, sagte sie zu Blaine. Die Falten, die die Schmerzen während der Therapie in ihr Gesicht gegraben hatten, waren immer noch sichtbar. »Du bist nicht zufällig frei, oder?«
    Er setzte sich neben ihr aufs Bett und nahm ihre Hand. »Das kommt auf den Preis an.«
    »Immerhin bist du ein Profi. Samstag nacht war doch nur eine Routineübung für dich.«
    »Solche Aktionen sind niemals Routine. Manche sind nur einfach etwas schwieriger als andere.«
    »Und diese?«
    »Rangiert eindeutig unter den drei schwierigsten.« Blaine rutschte näher an Kristen heran und strich ihr übers Haar. »Aber vielleicht wird die nächste noch eine Weile auf sich warten lassen, zumindest so lange, bis ich dir geholfen habe, dein Bein wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Das Geld wird ein Problem sein. Ich bin im Augenblick arbeitslos, falls du das vergessen hast.«
    »Ich habe jetzt gute Freunde in Washington. Ich will mal sehen, was ich für dich tun kann.«
    »Stelle ich mir komisch vor.«
    »Freunde zu haben?«
    »Zumindest in Washington. Hast du vor, hierzubleiben?«
    »Kommt drauf an wie man
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