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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur
Autoren: J.R. Ward
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neben dem Notausgang, und Z war nicht überrascht, Vishous und Butch dort zu entdecken, jeder mit einem Cognacschwenker vor sich. Phurys Martiniglas war unbewacht.
    Die beiden Brüder wirkten nicht begeistert, ihn hier zu sehen. Nein … sie schienen eher bei seinem Anblick zu resignieren, als hätten sie darauf gehofft, man nähme ihnen eine Last ab, und er hätte ihnen stattdessen jeweils einen Motorblock zugeworfen.
    »Wo ist er?« Z deutete mit dem Kopf auf den Martini seines Zwillingsbruders.
    »Besorgt sich hinten Dope-Nachschub«, sagte Butch. »Ihm ist das Rauchkraut ausgegangen.«
    Z setzte sich links von ihm an den Tisch und lehnte sich zurück, um dem Lichtkegel auf dem schimmernden Tisch zu entgehen. Um sich herum erkannte er die Gesichter bedeutungsloser Fremder. Die VIP-Ecke wurde von einem harten Kern von Stammgästen besucht, doch keiner der Großverdiener hier suchte gern Kontakt jenseits seines engeren Kreises. Im gesamten Club herrschte der Grundsatz »keine Fragen, keine Antworten«, was ein Grund für die Brüder war, hierherzukommen. Obwohl der Eigentümer des Zero Sum ein Vampir war, mussten sie ihre wahre Identität unter Verschluss halten.
    Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hatte die
Bruderschaft der Black Dagger innerhalb ihrer eigenen Rasse zunehmend ein Geheimnis um ihre Organisation gemacht. Es gab natürlich Gerüchte, und die Zivilbevölkerung kannte einige Namen, aber keine Einzelheiten drangen an die Öffentlichkeit. Das Täuschungsmanöver war begonnen worden, nachdem die Vampirgesellschaft vor etwa einhundert Jahren zu zerfallen begann und tragischerweise das Vertrauen zum Hauptproblem innerhalb der Spezies geworden war. Inzwischen gab es allerdings noch weitere Gründe. Die Lesser folterten Zivilisten, um an Informationen über die Bruderschaft zu kommen, weswegen es unerlässlich war, die Tarnung aufrechtzuerhalten.
    Das alles hatte dazu geführt, dass die wenigen Vampire, die diesen Laden frequentierten, sich nicht sicher sein konnten, ob die großen Kerle in den Lederklamotten, dem beeindruckenden Alkoholkonsum und den vielen Dollars tatsächlich Mitglieder der Black Dagger waren. Und glücklicherweise verboten es ihre Sitten, und nicht zuletzt die Mienen der Brüder, Fragen zu stellen.
    Ungeduldig rutschte Zsadist auf dem Stuhl herum. Er hasste den Club; wirklich. Hasste es, so viele Körper um sich herum zu spüren. Hasste den Lärm. Die Gerüche.
    Tuschelnd näherte sich ein Dreiergespann menschlicher Frauen dem Tisch der Brüder. Die drei arbeiteten heute Nacht, wenn auch das, was sie servierten, nicht in ein Glas passte. Das waren die typischen Edelnutten: teure Haarverlängerungen, noch teurere Silikonbrüste und Kleider aus der Sprühdose. Eine Menge dieser wandelnden Lustbarkeiten trieben sich im Club herum, besonders in der VIP-Lounge. Der Reverend, dem das Zero Sum gehörte, und der es auch selbst betrieb, glaubte an
Produktvielfalt als Geschäftsstrategie, weswegen er ihre Körper ebenso anbot wie den Alkohol und die Drogen. Zudem betätigte sich der Vampir auch als Geldverleiher, beschäftigte einige Buchmacher und hielt noch jede andere erdenkliche Dienstleistung für seine überwiegend menschliche Kundschaft bereit.
    Die drei Prostituierten lächelten und plauderten und boten sich an. Doch keine von ihnen war, wonach Z suchte, und auch Butch hatte kein Interesse. Zwei Minuten später spazierten sie zum nächsten Tisch.
    Z war verdammt hungrig, doch es gab eine Sache, die für ihn nicht verhandelbar war, wenn es darum ging, sich zu nähren.
    »Hey, ihr Süßen«, sagte eine andere Frau. »Möchte einer von euch ein bisschen Gesellschaft?«
    Er blickte auf. Das Gesicht dieser Frau war so hart wie ihr Körper. Schwarze Lederklamottten. Glasige Augen. Kurzes Haar.
    Absolut perfekt.
    Z legte seine Hand in die Lichtpfütze auf dem Tisch, hob zwei Finger und klopfte dann zweimal mit den Knöcheln auf den Stein. Butch und V fingen an, auf ihren Sitzen herumzurutschen; ihre Anspannung ärgerte ihn.
    Die Frau lächelte. »Also gut.«
    Zsadist beugte sich nach vorn und erhob sich zu seiner vollen Größe, sodass sein Gesicht vom Scheinwerfer erhellt wurde. Der Blick der Hure erstarrte, und sie machte einen Schritt rückwärts.
    Genau in diesem Moment kam Phury durch eine Tür zu ihrer Linken. Seine spektakuläre Haarmähne fing Lichtblitze auf und warf sie zurück. Ihm auf den Fersen folgte ein gemeingefährlich aussehender Vampir mit einem Irokesenschnitt: der
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