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Bittersüßes 7. Jahr

Bittersüßes 7. Jahr

Titel: Bittersüßes 7. Jahr
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zurück.
    »Benimm dich! Ändern kannst du's doch nicht!«
    »Was macht Bienchen in Nizza?«
    »Summsumm.«
    »Ich erschlage dich!« keuchte Peter. »Sie soll auf Borkum sein. Wie kommt sie nach Nizza?! Allein fährt sie nicht nach Nizza! Das war gar nicht geplant.«
    »Du bist ja auch nicht in Paris.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Ach nee!«
    »Außerdem liegt Nizza in Frankreich. Ich bin also im Land geblieben. Aber von Borkum nach Nizza – das ist ein sehr verdächtiger Sprung! Da steckt ein Mann hinter! Heinz – wenn das wahr ist, es gibt einen Skandal!«
    »Ruhe! Nur Ruhe!« Kletow sah Sabine nach. Sie trippelte weiter. Plötzlich blieb sie stehen. Ein großer, überschlanker Mann, Typ Italiener, blieb bei ihr stehen und küßte ihr länger als schicklich die Hand. Er trug ein Monokel, war braungebrannt und hakte jetzt Sabine unter. »Alles da!« sagte Heinz v. Kletow dumpf. »Willst du ein Messer oder einen Revolver benutzen?«
    Peter Sacher starrte durch die Scheibe auf das ungeheuerliche Bild. Er war noch bleicher geworden. Sein Gesicht war kantig. Seine Finger zerknitterten die Speisekarte des Cafés. ›Trinken Sie L'amour, den herzhaften Likör!‹ stand darauf.
    »Wer ist das?« keuchte Peter.
    »Geh raus und frag ihn.«
    »Und sie guckt ihn an, als ob sie ihn auffressen wollte.«
    »Kannibalismus bei Frauen ist immer sexueller Natur.«
    »Er streichelt ihren Arm! Sie läßt es sich sogar gefallen.«
    »Es wird das mindeste sein, was sich Frauen gefallen lassen.«
    »Sie lacht!«
    »Soll sie weinen? Bei solch einem strammen und eleganten Kavalier.«
    Peter Sacher hieb mit beiden Fäusten auf den Tisch. Er sprang auf und stieß mit dem Kopf gegen die Scheibe. Wenn Sabine nicht weitergegangen wäre, hätte sie den Bums hören müssen. So ging er unter im Stimmengewirr und Autosummen auf der Promenade.
    »Wo gehen sie jetzt hin?«
    »Geh ihnen nach.«
    »Ich blamiere mich doch nicht! Wenn meine Frau mit fremden Männern nach Nizza fährt, soll ich den Bajazzo spielen? Ich lasse mich scheiden. Sofort! Ich rufe Ernst an! Er soll in Düsseldorf alles vorbereiten! Du bist mein Zeuge!«
    »Ich habe nichts gesehen!«
    Peter fuhr herum und packte Heinz an der Schulter. »Was? Du stehst mir nicht bei? Bei solch einem eindeutigen Fall?! Sabine bricht die Ehe und du, du …«
    »Es kann sich alles als harmlos herausstellen. Im Moment bist du nicht zurechnungsfähig! Frage sie erst, wie alles gekommen ist.«
    »Fragen? Ich sehe doch! Ein Mann, per Arm in aller Öffentlichkeit, weil sie sich in Nizza sicher fühlt, Handkuß auf der Promenade. Ich wette: Sie haben auch das gleiche Hotel!«
    »Wenn der Mann kein Idiot ist, sollte das als sicher gelten.«
    »Und da stehst du ihr noch bei? Bist du mein Freund oder ihr ehemaliger Bewerber?«
    »Beides!«
    Peter rannte an die Tür des Cafés. Er konnte Sabine noch sehen. Im Arm Ferros ging sie über die Straße. Dann bogen sie nach links ab und verschwanden im Eingang eines Hotels. Peter keuchte.
    »Sie wohnen im ›Majestic‹.«
    »Geschmackvoller Laden.« Heinz v. Kletow zahlte den Kaffee und das Stück Kuchen, das sie gegessen hatten.
    »Du mußt herausbekommen, in welchem Zimmer sie wohnt.«
    »Willst du fensterln?«
    »Ich werde Wache halten. Wenn ich hinter ihrem Fenster zwei Schatten sehe, stürme ich das Hotel.«
    »Anfänger!« Heinz v. Kletow zog Peter aus dem Café. »Eine kluge Frau löscht vorher das Licht.«
    Sie warteten noch ein wenig. Dann gingen sie über die Promenade. Ehe Heinz es verhindern konnte, hatte sich Peter losgerissen und stürmte in das Hotel. Der Portier sah ihn verblüfft an. Peter Sacher eilte bis zum Empfangschef. Er schob den Anmeldeblock weg und beugte sich über die Theke vor.
    »War das eben die bekannte Filmschauspielerin Rita Boleri?« fragte er. »Die, die gerade hereingekommen ist. Mit der Sonnenbrille und dem Kopftuch.«
    »Nein. Das war Frau Sacher.«
    »Und der Herr, das war aber Baron v. Pulten.«
    »Nein. Das war Herr Ferro aus Genua.«
    »Danke. Wie man sich irren kann. Danke.«
    Mit geballten Fäusten kam Peter aus dem Hotel heraus. Heinz v. Kletow vertrieb sich die Wartezeit mit dem Zulächeln schöner Passantinnen.
    »Aus Genua stammt er!« schrie Peter. Er war außer sich. Er zitterte am ganzen Körper. »Sie wohnen zusammen!«
    »In einem Zimmer?«
    »Das habe ich vergessen zu fragen! Ich platze!«
    »Anfänger!« sagte Heinz geringschätzig. »Warum soll Bienchen nicht mit einem Genueser Spazierengehen?«
    »Nenn
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