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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn
Autoren: Tina Caspari
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nicht überrascht, im bunten Schneegraben noch den grünen VW des Polizisten Bodo vorzufinden. Er hatte es so eilig gehabt, an die Unfallstelle zu kommen, daß er alle Vorsicht vergaß und sein Auto wie auf Engelsflügeln zu den bedauernswerten Kollegen hinuntergesegelt ist.
    Zottel, Sternchen und Bongo, die drei, die gewohnt waren, auch im Geschirr zu gehen, brauchten all ihre Kräfte, um die Unglücklichen aus den Schneebergen zu befreien. Und die Autobesitzer, die sich zum Teil bis in die nächste Werkstatt schleppen lassen mußten, zeigten sich dankbar für die rasche Hilfe und waren im Trinkgeldgeben äußerst großzügig.
    Bille, Bettina und Florian betrachteten andächtig die zahlreichen Fünfmarkstücke in ihren Händen.
    „Nicht schlecht für den Anfang“, seufzte Florian glücklich. „Morgen stellen wir uns wieder da hin .“

Zottel ist verschwunden

    Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, daß Bille und ihre Freunde mit ihrem einen PS die mit fünfzig und mehr PS steckengebliebenen Autofahrer wieder flottmachen mußten. In Wedenbruck und Umgebung sprach es sich bald herum, daß die jungen Reiter mit ihren Ponys schnell zur Stelle waren, wenn Motorkraft in den hohen Schneeverwehungen nichts mehr ausrichten konnte.
    Es war klar, daß die anderen Kinder im Dorf die Ponybesitzer glühend beneideten. Abgesehen vom Ruhm schien dieser fliegende Hilfstrupp eine Quelle steigenden Wohlstands zu werden. Weder Bille noch die anderen sprachen über die Trinkgelder, die sie bei solchen Gelegenheiten einnahmen. Oft war es auch nur eine Tafel Schokolade für jeden gewesen. Aber die Phantasie der anderen schlug Purzelbäume.
    „Hundert Mark! Im Ernst!“ sagte Ellis Bruder Jens zu seinen Freunden. „Ich hab’s selbst gesehen!“
    Was er gesehen hatte, war ein Stück Papier, genauer gesagt eine Visitenkarte, die ein älteres Ehepaar Bille in die Hand gedrückt hatte mit den Worten: „Wenn du mal nach Köln kommst, freuen wir uns über deinen Besuch.“
    Fortan nahm ein Pferd oder ein Pony den ersten Platz auf sämtlichen Geburtstags-Wunschzetteln des Dorfes ein.
    Die Schule hatte wieder begonnen und die Hilfseinsätze wurden selten. Nicht nur, weil die Freunde jetzt weniger Zeit hatten, sondern weil alle Straßen geräumt waren und kaum noch Rutschgefahr bestand.

    In der Zwischenzeit war auch Herr Tiedjen von seiner Turnierreise zurückgekommen und hatte den Unterricht wieder aufgenommen. Bille sollte in diesem Sommer zum erstenmal auf kleineren Turnieren starten und arbeitete verbissener denn je.
    Und noch jemand war in den Groß- Willmsdorfer Pferdestall zurückgekehrt: der alte Petersen, der die Hauptverantwortung für Herrn Tiedjens Pferde trug. Als er eines Abends in Wedenbruck aus dem Zug stieg, warteten Bille und Karlchen mit dem Ponywagen auf ihn. Bille hatte einen Strauß Schneeglöckchen mitgebracht.
    „Herr Petersen! Wie schön, daß Sie wieder da sind! Wir haben Sie sehr vermißt — und die Pferde natürlich auch! Aber wir haben uns prima um alles gekümmert, Hubert war zufrieden mit uns“, sprudelte Bille hervor. „Wie geht es Ihnen? Sind Sie wieder ganz gesund? Wie war’s auf der Kur?“
    „Auf der Kur? Ach, langweilig Kind, elend langweilig! Kein Pferdeschwanz weit und breit, nicht mal ein Hauch von Stallgeruch. Aber gut geht’s mir, die alten Knochen werden es wohl wieder eine Weile tun.“
    Bille wickelte den alten Mann in eine Decke und half ihm in den Wagen.
    „Schön, wieder zu Hause zu sein“, seufzte er. „Hab euch vermißt , euch beide. Nun werdet ihr erst mal eine Weile Urlaub vom Stall haben, Hubert und ich schaffen die Arbeit auch allein. Und ihr könnt euch mehr um die Schule kümmern.“
    „Ach, das ist doch nicht nötig“, sagte Karlchen, als hätte man ihm ein Höflichkeitsgeschenk gemacht.
    Petersen sah ihn schmunzelnd von der Seite an.
    „Na, das weiß ich ja nich , mein Jung, ob das bei dir nicht verdammt nötig ist!“

    Der alte Petersen schien sich wirklich gut erholt zu haben, denn er beteiligte sich nun häufiger an der Ausbildung der jungen Reiter. Seit ihm sein Rheuma nicht mehr erlaubte, selbst in den Sattel zu steigen, um Herrn Tiedjens Pferde zu bewegen, hatte er angefangen, sich um Billes Unterricht zu kümmern. Dann hatte Bille ihn gebeten, Bettina ebenfalls zu unterrichten, und schließlich nahm er auch die drei Henrich-Jungen in seine Mannschaft auf. Und er fand mehr und mehr Spaß an der Rolle des Reitlehrers.
    Allerdings war Petersen ein wesentlich
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