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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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für sie war alles ihrer Position untergeordnet. Wenn wir uns morgens begegneten, musste ich mich vor ihr verbeugen. Sie war vor allem Königin und erst dann Mutter. Es war nicht ihre Schuld. Sie wurde so erzogen.“
    „Armer, kleiner Junge!“, rief Dottie mitfühlend. „Ich nehme an, dieser Hund bleibt jetzt bei dir.“
    „Brin!“, klang es im nächsten Moment durch die Bäume.
    Der Hund schnappte sich den letzten Bissen vom Teller, sprang auf den Tisch und verschwand durch das Fenster. Aus der Ferne ertönten erfreute Kinderstimmen.
    „Das war offensichtlich Brin“, bemerkte Randolph.
    Dottie nahm seine Hand und drückte sie. „Mach dir nichts daraus. Ich stamme auch aus schäbigen Verhältnissen. Reiche ich dir?“
    Er schlang einen Arm um sie. „Du reichst mir vollkommen“, versicherte er ihr.
    Am nächsten Tag fand Dottie einen Mann, der Deutsche Schäferhunde züchtete. Sie ließ drei Welpen nach Kellensee für Randolphs Inspektion bringen. Er suchte einen aus, doch sie verliebte sich in die anderen, und schließlich behielten sie alle drei.
    Tagsüber verbrachten sie glückliche Zeiten im Cottage, während sie schweigend die Tiere beobachteten. Sie spürte, dass sie sich immer näher kamen.
    „Warum wolltest du mich eigentlich nicht mit hierher nehmen?“, erkundigte sie sich eines Tages, als sie in der Abenddämmerung aus dem Fenster blickten.
    „Dem ist nicht so, Dottie.“
    „Du hast erst vorgeschlagen, hierher zu fahren, als ich Rom, Venedig und New York abgelehnt habe.“
    „Ich dachte, du wolltest lieber die Welt sehen.“
    Sie lächelte. „Gibt es denn eine bessere Welt als die hier?“
    Er lächelte ebenfalls. „Nein.“
    „Wir werden oft wieder herkommen, oder?“
    „Diese Entscheidung liegt bei Ihnen, Eure Majestät“, neckte er.
    „Nein. Du bist offiziell Prinzgemahl. Dazu hast du übrigens nie etwas gesagt.“
    „Es war an unserem Hochzeitstag. Wie konnte ich da an etwas anderes als an dich denken? Es hat mich etwas gekränkt, dass meine Braut beim Tanz mit mir Staatsangelegenheiten im Kopf hatte. Aber im Ernst, ich bin dir sehr dankbar. Allerdings sind mir solche Dinge nicht mehr so wichtig.“
    „Warte nur, bis wir nach Hause kommen. Ich trete die ganze Arbeit wieder an dich ab. Du führst das Land viel besser, als ich es je könnte.“
    „Doch nicht etwa, weil ich ein Mann bin?“, wandte er schockiert ein. „Enttäusch mich nicht.“
    „Nein, du Idiot.“ Sie lachte. „Weil du jahrelang darauf vorbereitet wurdest und viel mehr über dieses Land weißt als ich. Übrigens werde ich studieren. Ich muss die Geschichte von Ellurien kennenlernen, und die von all den anderen Ländern auch.“ Sie seufzte.
    „Da hast du dir aber einiges vorgenommen.“
    „Allerdings. Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? Ich muss noch so viel lernen, und während ich das tue, musst du dich um alles kümmern. Ich bin bisher mit einem Lächeln und Nettigkeiten zurechtgekommen, aber das reicht in Zukunft nicht.“
    „Was für eine weise Frau du doch bist“, murmelte er zärtlich.
    „Aber glaub ja nicht, dass alles nur nach deinem Kopf gehen wird.“
    „Auf die Idee wäre ich nie gekommen.“
    „Ich will trotzdem noch vor den Wahlen das Parlament reformieren. Dafür überlasse ich dir andere Dinge.“
    „Du willst doch nur den langweiligen Kram bei mir abladen und die interessanten Sachen allein durchfechten. Aber das kommt gar nicht infrage. Wir werden als Team fungieren. Ehrlich gesagt, war ich nie gut in Nettigkeiten.“
    „Aber du wirst immer besser.“
    „Nur, wenn du da bist. Und wie ich hörte, wirst du immer besser im Sprachen. Deine Lehrer sagen, dass du Talent hast. Dein Deutsch ist ausgezeichnet, dein Französisch nicht viel schlechter.“ Ein Schalk, den er bisher an sich nicht gekannt hatte, ließ ihn hinzufügen: „Eines Tages lernst du vielleicht sogar gutes Englisch.“
    Sie boxte ihn sanft. „Das wirst du mir büßen, warte nur ab.“
    „Muss ich unbedingt warten?“, flüsterte er ihr frech ins Ohr.
    Sein Atem kitzelte sie und sandte ein Prickeln über ihren Rücken. „Randolph, ich versuche, ernst zu sein.“
    „Ich auch. Sehr ernst.“ Aufreizend ließ er die Lippen über ihren Hals wandern.
    „Es ist wichtig.“
    Er stand auf und zog sie mit sich zum Bett. „Was könnte wichtiger sein als das?“
    „Aber es geht um dringende Staatsangelegenheiten.“
    „Zum Teufel mit dringenden Staatsangelegenheiten!“
    Der Herbst war ins Land gezogen, doch nach einer
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