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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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Schmuck zu ihrer Hochzeit im Jahre 1874 getragen. Nun zierten sie Königin Dorothea III., wie sie nach ihrer Krönung heißen würde.
    Die Prozession war sehr lang. Als sie den Palast verließ und Sternheim ihr mit vor Stolz geschwellter Brust in die Kutsche half, erreichten die anführenden Reiter bereits das Haupttor. Ihnen folgten zwei Kutschen mit den sechs Brautjungfern, eine Abteilung der Königlichen Kavallerie und schließlich die Brautkutsche mit der Schlusseskorte.
    Und all das erfolgte zu Ehren von Dottie Hebden aus Wenford!
    Die Fahrt zur Kathedrale sollte ihr ewig in Erinnerung bleiben. Sie wusste, dass das Volk sie akzeptierte. Aber nun, als die Mengen in den Straßen ihr zujubelten, wurde ihr erst richtig klar, wie sehr es sie ins Herz geschlossen hatte.
    Die Brautjungfern trugen Dotties meterlange Schleppe, als die Kutsche vor der riesigen Kathedrale hielt, die Platz für über zweitausend Menschen bot. Doch Dottie hatte, als sie über den roten Teppich zum Altar schritt, nur Augen für einen Mann.
    Hoch gewachsen und stolz blickte Randolph ihr entgegen. Er lächelte nicht. Seine Miene wirkte streng und verriet nichts von seinen Gedanken. Vielleicht sah er sie, oder vielleicht sah er im Geiste eine andere Frau – diejenige, die er wirklich wollte.
    Er war eine imposante Gestalt – nicht wegen seiner Position, sondern wegen seiner Person. Auch ohne Titel würde er stets Aufmerksamkeit erregen, bei Männern, aber vor allem bei Frauen. Es lag nicht nur an seiner vornehmen Haltung, seinen markanten Gesichtszügen und den dunklen, ausdrucksvollen Augen. Vielmehr verhieß sein Körper ungetrübtes Entzücken und eine angeborene Autorität.
    Die Zeremonie war lang und eindrucksvoll, aber Dottie erlebte sie wie aus weiter Ferne. Wirklich bewusst wurde ihr nur, dass Randolph schließlich vortrat. Er nahm ihre Hand, und einen Moment lang glaubte sie, ein Zittern in seinen Fingern zu spüren. Doch das bildete sie sich wohl nur ein.
    In uralten, traditionellen Floskeln nahmen sie sich gegenseitig zu Mann und Frau.
    Der Priester lächelte. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“, verkündete er dann.
    Es war der Moment, dem sie voller Unsicherheit entgegengeblickt hatte, denn sie wusste immer noch nicht, auf welche Basis sich diese Ehe gründete. Doch als Randolph den Schleier von ihrem Gesicht hob, blickte er sie warmherzig und fragend an, und sie begriff verblüfft, dass er ebenso unsicher war wie sie.
    Nur einen flüchtigen Moment lang ruhten seine Lippen sanft auf ihren. Als er jedoch den Kopf hob, tauschten sie ein inniges Lächeln, das niemand sonst bemerkte.
    Zu den freudvollen, mächtigen Klängen der Orgel schritten sie gemeinsam den Mittelgang hinab. Als sie hinaus in den Sonnenschein traten, jubelte das Volk erleichtert. Nun erst fühlte es sich sicher vor Harold.
    Der Jubel wurde ohrenbetäubend, als Dottie den Brautstrauß hoch in die Luft warf und er weit über die Menge segelte. Diese Geste geziemte sich nicht für königliche Bräute, aber sie genoss es trotzdem.
    Während der Rückfahrt zum Palast dachte sie an den bevorstehenden Empfang. So viele Ansprachen, so viel Protokoll, so viele Stunden mussten durchgestanden werden, bevor sie endlich mit Randolph allein sein konnte. Nach all den Wochen der Ausflüchte würde sie endlich herausfinden, was für ein Mensch er wirklich war. Was würde sie entdecken? Würde sie glücklich sein oder die Heirat bereuen?
    Der Empfang dehnte sich endlos aus. Schließlich kam der Moment, auf den sie sich gefreut hatte: als Randolph sie zum ersten Walzer in die Arme schloss.
    „Tut es dir leid?“, fragte er in ungebührlich ernstem Ton für einen Bräutigam.
    „Sollte es mir denn leidtun? Nur du kennst die Antwort.“
    „Vertrau mir, Dottie“, entgegnete er schroff, so, als hätte sie einen wunden Punkt berührt.
    „Ich habe noch ein Hochzeitsgeschenk für dich. Ich habe die Urkunde unterzeichnet.“
    „Welche Urkunde?“
    „Deine offizielle Ernennung zum Prinzgemahl.“ Gespannt wartete sie auf seine Reaktion. Schließlich war es das, was ihn eigentlich interessiert hatte. Doch er lächelte nur geheimnisvoll. „Randolph?“
    „Entschuldige. Ich habe gerade gedacht, wie hübsch du aussiehst.“
    „Hast du gehört, was ich gesagt habe?“
    „Ja. Danke. Wann können wir uns davonschleichen?“
    „Schon bald, denke ich.“
    Humorvolle Bemerkungen und Lachen folgten ihr, als sie sich aus dem Ballsaal zurückzogen. Ihr Gefolge, das sich bereits auf
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