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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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des Arbeitsplatzes trug sie die langen blonden Haare offen und kunstvoll gelockt – mithilfe regelmäßiger Besuche in Rosas Schönheitssalon. „Das bedeutet nicht, dass ich singen kann.“
    „Dieser Doktor ist nicht Joe“, wandte Ramon ein. „Ein hohes Tier wie ein vornehmer Kinderarzt soll anderthalb Jahre als Kellner gearbeitet haben? Das glaube ich nicht.“
    Wie fast jeden Samstagvormittag hatten sich die Freunde auf der Bowlingbahn neben dem Back Door Cafe eingefunden. Der sechzehnjährige Sohn der Hartmans und die drei Mendez-Kinder, die zwischen siebzehn und einundzwanzig waren, bildeten ein eigenes Team an einer anderen Bahn. Ansonsten war das Lokal leer.
    „Wenn du nicht sicher bist, dass er es ist, was willst du dann tun?“, erkundigte sich Judy.
    „Sie wird spielen. Sie ist an der Reihe“, bemerkte Sam.
    Meg griff nach ihrer Kugel. Sie wusste nicht, was sie unternehmen sollte. Beinahe hoffte sie, dass der DNS-Test negativ ausfiel, damit sie keine Entscheidung treffen musste.
    Das Leben ohne Joe hatte sich zu einer behaglichen, wenn auch recht einsamen Routine entwickelt. Sie genoss die Treffen mit ihren Freunden zum Bowling, während Dana dann im Wohnwagen ihrer Nachbarin spielte.
    Falls Hugh sich als Joe erwies, stellte er womöglich ihre gesamte Existenz auf den Kopf. Obwohl es unwahrscheinlich war, dass er sie als seine Ehefrau anerkannte, bestand er womöglich darauf, Zeit mit Dana zu verbringen und wollte sie vielleicht sogar zu sich nehmen.
    Grimmig starrte sie auf die Bahn. Auf keinen Fall wollte sie ihre Tochter aufgeben. Heftig rollte sie die Kugel, die mit einem lauten Aufprall in der Rinne landete. Buhrufe und Pfiffe ertönten hinter ihr.
    Als die Kugel zurückkehrte, konzentrierte Meg sich und versuchte es erneut.
    Die Kugel rollte sauber mitten über die Bahn und stieß heftig gegen die Pins, die in alle Richtungen stoben. Nur wenige blieben stehen. Mehrere schwankten und fielen im letzten Moment. Lediglich zwei hielten sich aufrecht.
    „Schade, dass du dich beim ersten Wurf nicht konzentriert hast“, sagte Ramon, als sie an den Tisch zurückkehrte. „Du hättest einen Spare landen können.“
    „Sie stehen zu weit auseinander“, entgegnete sie. „Das hätte ich nie geschafft.“
    „Dein Problem ist, dass du dir nicht genug zutraust“, meinte Sam.
    „Ich mache dir einen Vorschlag“, sagte Rosa. „Komm heute Nachmittag im Salon vorbei, und ich schneide dir die Haare. Das wird hübsch aussehen und dein Selbstvertrauen stärken.“
    Seit Jahren schon versuchte Rosa, sie zu einem Haarschnitt zu überreden. Ohne ihre üppige Mähne hätte Meg sich jedoch nicht wie sie selbst gefühlt. „Nein, danke. Ich gehe heute mit Dana baden.“
    Der Eintritt ins Freibad kostete einen Dollar pro erwachsene Person und war für Kinder unter fünf Jahren frei. Somit zählte es zu den wenigen Vergnügungen, die sie sich leisten konnte.
    Judy landete einen Strike und war entzückt, ihren Mann in dieser Runde übertroffen zu haben. Danach konzentrierten sich die Spieler auf ihre Würfe, und Meg endete mit einem respektablen Punktestand.
    Sie fühlte sich besser, als sie die Bowlingbahn verließ. Das Leben in Mercy Canyon war sicher und beständig. Falls Hugh Menton sich als Joe erwies, würde er diese Stadt vielleicht nicht so wie früher zu würdigen wissen. Doch das konnte ihre Einstellung nicht ändern. Sie wusste, wohin sie gehörte.

4. KAPITEL
    Hugh fuhr in seiner Luxuslimousine über schmale gewundene Nebenstraßen. Seit er den dicht besiedelten Küstenstreifen hinter sich gelassen hatte, war er nur einer Handvoll Autos begegnet und hatte lange Zeit nur vereinzelte Häuser gesehen.
    Es war September, der Höhepunkt der Dürreperiode. Vereinzelte staubige Bäume hingen schlaff über den Canyon hinab, der von verdorrten Gräsern und Wildblumen übersät war. Die Gegend war ihm nicht vertraut. Hatte er wirklich anderthalb Jahre lang dort gelebt?
    Ein Straßenschild kündete die Ortschaft Mercy Canyon an. Doch erst als er einen Hügel erklomm, erblickte er im Tal den Ort, an dem er womöglich die verlorenen Monate verbracht hatte. Um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen, hielt er am Straßenrand an.
    Er erblickte eine Schule, eine Kirche, kleinere Industrieanlagen und zahlreiche Häuser. Am anderen Ende der Stadt befand sich ein Wohnwagenpark.
    In der Hoffnung, dass Gerüche sein Gedächtnis auffrischen könnten, öffnete er das Fenster. Heiße Luft drang in den klimatisierten Innenraum.
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