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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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im Schilde? Wollte er etwa Tia holen und bei sich behalten? War er so verzückt von der Idee, Vater zu sein, dass er das Sorgerecht haben wollte?
    Sobald er das Gebüsch passiert hatte, zog sie sich hastig an und stellte fest, dass ihr Pullover fehlte. Offensichtlich hatte sie ihn unterwegs verloren. Sie wickelte sich erneut in die Decke und lief zurück zu Neills Bungalow, doch von dem Pullover war keine Spur zu sehen.
    Also zog sie die Decke fester um sich und machte sich eiligst auf den Weg zu den Ofstetlers. Neill hatte bereits einen beträchtlichen Vorsprung. Als sie die letzte Kurve vor dem Verwalterhaus erreichte, ertönte ein lautes Brummen. Sie musste beiseitespringen, um einem alten roten Motorrad mit Beiwagen auszuweichen.
    Der Fahrer war Neill. Der Beiwagen war leer. „Steig ein“, befahl er schroff.
    „Nein.“
    „Wir müssen reden.“
    „Ich will nicht reden.“ Sie erblickte ihren blauen Pullover auf dem Sitz des Beiwagens und wollte danach greifen. Es erwies sich als Fehler, denn sie nahm unwillkürlich die Hand, mit der sie sich bedeckt gehalten hatte. Die Decke fiel prompt zu Boden, und Bianca stand im BH da.
    „Ich hasse es, auf Erpressung zurückzugreifen“, sagte Neill und wedelte mit ihrem Pullover. „Aber du kannst den hier haben, wenn du mit mir fährst.“
    „Ist das dein Motorrad?“
    „Nein. Es gehört Mom. Sie hat mir erlaubt, es zu benutzen.“
    Es war kalt ohne den Pullover, den er knapp außerhalb ihrer Reichweite hielt. Das entschlossene Funkeln seiner Augen verriet ihr, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm zu argumentieren. Also hob sie die Decke auf und stieg in den Beiwagen, der angenehm nach altem Leder roch.
    Er setzte sich eine Schutzbrille und einen dieser altmodischen Motorradhelme aus Leder auf. Sie schlüpfte in den Pullover und schloss die Knöpfe bis zum Hals, um ihm zu zeigen, dass sie unnahbar war.
    Er warf ihr eine Schutzbrille und einen Helm zu. „Setz das bitte auf.“
    Sie zögerte nur flüchtig, bevor sie gehorchte und die Haare unter den Helm stopfte. „Wohin fahren wir?“
    „Irgendwohin, wo wir in Ruhe reden können“, erwiderte er, und dann holperten sie über die Brücke und an einigen Hochzeitsgästen vorbei, die sie mit offenen Mündern anstarrten.
    „Ich glaube nicht, dass sie uns erkannt haben. Wegen der Brillen und der Helme!“, rief er.
    Das Tor war bereits geöffnet für einen Mercedes, der das Anwesen gerade verließ. Neill fuhr hindurch, bog auf die zweispurige Straße ein und gab kräftig Gas.
    Ängstlich klammerte Bianca sich an die Seitenwände. „Hier herrscht Geschwindigkeitsbegrenzung, falls du es übersehen haben solltest.“
    „Ja und?“
    Sie duckte sich tiefer und schloss die Augen. Als ihr Dieselgeruch in die Nase stieg, öffnete sie die Augen wieder und sah einen Truck vor ihnen. „Den überholst du nicht!“
    „Wart’s ab“, erwiderte er gelassen und fuhr in einem weiten Bogen an dem Truck vorbei.
    „Wohin fahren wir denn nun?“, wollte sie wissen.
    „Weg von diesem Irrsinn.“
    „Du veranstaltest selbst Irrsinn, und ich will nicht dabei sein. Du wirst uns beide umbringen. Tia braucht wenigstens ein Elternteil, und das will ich sein.“
    „Keine Sorge! Wir fahren an einen stillen Ort, an dem nichts passiert.“
    „Du meinst, an dem keine Bellamys sind?“
    „Genau.“
    Bianca sank auf ihrem Sitz zurück und gestand sich ein, dass Neill zwar zügig, aber nicht leichtsinnig fuhr. Die Straße lag nun verlassen da, und sie entfernten sich immer weiter von der Stadt. Ein Halbmond tauchte die Umgebung in einen sanften Schein. Eine Mondscheinfahrt mit Neill hatte sie sich schon immer gewünscht, aber auf einem alten Motorrad mit Beiwagen? Sie begann zu kichern.
    Neill blickte sie an. „Stimmt was nicht?“
    Sie lachte laut auf. Gar nichts stimmte, und dennoch erschien es ihr irgendwie richtig. Doch das konnte sie nicht erklären.
    „Bianca?“
    Plötzlich sah sie vor der nächsten Kurve einen großen Lieferwagen auftauchen, der viel zu langsam fuhr. „Vorsicht!“, schrie sie.
    Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, auszuweichen und das Gefährt zu überholen. Sie drehte sich um und sah, dass der Wagen abrupt bremste, von der Straße schlingerte und in den schmalen Graben holperte. Dicht vor einem Baum auf der anderen Böschung kam er zum Stehen. Ein kleiner, drahtiger Mann sprang heraus.
    Neill nahm Gas weg, drehte um und fuhr zurück. Sobald er anhielt, sprang Bianca aus dem Beiwagen. Es schien zu schneien, was ihr
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