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Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz
Autoren: Cathy McAllister
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gereist, um ein Schiff nach Amerika zu nehmen. Man hatte es für zu gefährlich gehalten, es in Aberdeen oder Inverness zu versuchen, da dort die Wahrscheinlichkeit groß war, auf englische Soldaten zu treffen.

    Das Black Stallion lag nicht gerade in der besten Gegend und Elly wurde mit eindeutig zweideutigen Kommentaren nur so überschüttet. Ihre wenig elegante Aufmachung machte die Sache noch schlimmer, da man sie wahrscheinlich für eine Schankmagd oder gar eine Hure hielt.
    Sie war froh, als das Black Stallion endlich in Sicht kam und sie beschleunigte ihre Schritte. Vor der Tür blieb sie kurz stehen und atmete tief durch, dann betrat sie den schummrigen Schankraum.
    Wie sie befürchtet hatte, war es voll und Tabakrauch vernebelte ihr die Sicht. Drei Schankmägde waren vollauf damit beschäftigt, die zahlreichen Gäste mit Getränken zu versorgen. Elly verzog entsetzt das Gesicht, als vor ihr ein Mann mit Holzbein eine der Mägde auf seinen Schoß zog und sein Gesicht in ihr üppiges Dekolleté vergrub.
    Mit Unbehagen bahnte sich Elly ihren Weg bis zum Tresen, wo ein Mann in seinen Sechzigern Gläser einschenkte, die die Mägde abholten und unter die Gäste verteilten. Als er Elly gewahrte, musterte er sie gründlich und spuckte hinter dem Tresen auf den Boden.
    „Kannst sofort anfangen! Siehst ja, dass wir noch Hilfe gebrauchen können“, sagte er schließlich.
    „Ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis vor. Ich bin nicht auf der Suche nach einer Anstellung. Ich suche einen Herrn. – Mister Gordon. Er wollte sich hier mit dem Kapitän der Sealion treffen.“
    „Ah. Hmmpf.“
    Der Wirt spuckte erneut und Elly rümpfte ihre Nase.
    „Sie sind oben“, sagte der Wirt endlich. „Zimmer drei.“
    „Vielen Dank“, antwortete Elly und wandte sich erleichtert ab.
     
     



2
     
    D er Mann lag auf dem einfachen Bett und starrte an die Decke. Wo zur Hölle blieb denn das Mädchen, das er bestellt hatte? Er hatte seinen ersten Steuermann geschickt, ihm ein Mädchen zu besorgen. Jung. Nicht zu jung. Sauber und nicht so verbraucht. Gesund natürlich, er wollte sich ja nichts einfangen.
    Er hatte in vielen Häfen Geliebte, doch hier in Thurso war er zum ersten Mal und er gedachte auch nicht, wieder hier herzukommen. Doch nach langen Wochen auf See hatte er das Bedürfnis nach einer willigen Frau, ohne große Fragen.
    Er seufzte und erhob sich vom Bett. Ruhelos ging er in der kleinen Kammer auf und ab. In ein paar Tagen würde er endlich Anker lichten und Richtung Neue Welt segeln. Dort war er immer noch am Liebsten, obwohl er auch viel Zeit in seiner Heimat Spanien verbrachte. Nachdem man ihn aber neuerdings dort suchte, war es besser, sich eine Weile dort nicht blicken zu lassen. Vielleicht machte er auch einen Abstecher in die Karibik. Er hatte einen guten Freund auf Jamaika, wo auch die schöne Lucinda auf ihn wartete. Bei dem Gedanken an die heißblütige Jamaikanerin, die zur Hälfte afrikanischer und zur Hälfte mexikanischer Abstammung war, wurde es ihm eng in den Hosen. Wo blieb nur das Mädchen. Hatte Carlos, sein erster Steuermann, etwa keine auftreiben können?
    Er öffnete die Tür, um in den dunklen Flur zu spähen. Da kam eine wahre Schönheit die Treppe hoch. Das musste sie sein. Rote Haare, eine tolle Figur und im richtigen Alter. Jetzt hatte sie die Landung erreicht und schaute sich suchend um.
    „Hier“, sagte er, auf sich aufmerksam machend.
    Das Mädchen gewahrte ihn im Dämmerlicht und kam ein paar Schritte auf ihn zu. Misstrauisch musterte sie ihn. Was hatte sie erwartet?, fragte er sich. Nun, egal. Er war sich seines Aussehens durchaus bewusst. Trotz seiner Narbe, die über seinem rechten Auge seine Stirn verunzierte, kam er im Allgemeinen beim anderen Geschlecht gut an.
    Ihm stand nicht der Sinn nach langem Geplänkel, so fasste er das Mädchen am Arm und zog sie in sein Zimmer. Ihren erschrockenen Aufschrei erstickte er mit einem feurigen Kuss.
     
     



3
     
    E lly stieg die schmale Treppe hinauf. Es war dunkel auf der Landung. Sie schaute sich um, nach Zimmer drei Ausschau haltend.
    „Hier“, ertönte plötzlich eine dunkle Stimme und sie erblickte einen Mann, der aus einem der Zimmer lugte.
    Erwartete man sie bereits? Sie ging näher heran, wollte den Mann fragen, ob das Zimmer drei war, doch plötzlich fasste er sie am Arm und zog sie in das Zimmer, die Tür hinter ihnaumen zuschlagend. Sie öffnete ihre Lippen zu einem Schrei, da verschloss der Fremde ihr prompt den Mund
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