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Bella Italia...: Liebe geht durch den Magen! (German Edition)

Bella Italia...: Liebe geht durch den Magen! (German Edition)

Titel: Bella Italia...: Liebe geht durch den Magen! (German Edition)
Autoren: Bonnyb
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in den ortsansässigen Restaurants. So also auch in dem noch ziemlich neuen Vier-Sterne-Hotel, in dem ich arbeitete.Geschickt hantierte ich mit Töpfen und Pfannen und hatte routiniert alle Arbeitsabläufe im Griff. Eigentlich blühte ich auf, je mehr Hektik desto besser.
Eigentlich!
Mein Beikoch Franco gehörte nicht zu den geschicktesten. Das Arbeitszeugnis des Mannes musste gefälscht sein, denn die Referenzen, die er besitzen sollte, hatte er bis jetzt noch nicht zeigen können. Dann passierte das Unglück. Franco, der mit der Betriebsamkeit überfordert schien, passte einen Moment nicht auf und das heiße Wasser, welches er abschüttete, landete über meiner Hand. Erschrocken fasste ich noch beinah in die Gasflamme des Herdes, vom dem ich gerade die Pfanne herunter genommen hatte.Jetzt brach tatsächlich Hektik aus. Mir wurde schwarz vor Augen und eh ich mich versah, lag ich lang auf dem Küchenfußboden. Wie aus weiter Ferne spürte ich starke Arme, die mir aufhalfen. Als ich wieder richtig klar im Kopf wurde, saß ich in dem kleinen Bad, die verbrannte Hand unter dem fließenden Wasserhahn. Eines der Zimmermädchen hielt Wache und redete auf Italienisch beruhigend auf mich ein.Die Hand schmerzte höllisch, aber in meinem Kopf war kein Platz für den Schmerz.
Wer sollte kochen?
Der dilettantische Beikoch?
Gerade heute, wo besonders viel Betrieb herrschte, konnte, nein durfte so etwas nicht passieren. Ich rappelte mich, immer noch unter leichtem Schock stehend, auf. Das noch sehr junge Zimmermädchen versuchte mich aufgeregt daran zu hindern, aber ich musste einfach nach dem Rechten sehen.Meine Beine wollten mir nicht ganz gehorchen und außerdem brannte der Arm, kaum, dass keine Kühlung mehr bestand, noch viel höllischer.
Als ich mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Küche zurück wankte, das Schlimmste voraus ahnend, stand mir die Überraschung sicher ins Gesicht geschrieben.
Hektisch liefen die Kellner und die zwei Lehrlinge durcheinander, Franco der Beikoch war beschäftigt und an meinen Töpfen und Pfannen hantierte ein mir wohlbekannter, hübscher Italiener. Lorenzo bemerkte mich nicht, war viel zu beschäftigt, das Essen zu bereiten. Seine Handgriffe waren koordiniert und sein Blick aufmerksam auf alle Vorgänge um ihn herum gerichtet, sogar den Beikoch korrigierte er noch nebenbei. Mir stand der Mund offen und die Schmerzen, welche die Verbrennung verursachten, waren kurz vergessen. Fasziniert beobachtete ich den hübschen jungen Mann. Er schien genau zu wissen, was er tat. Die Gewürze und Zutaten wurden in den richtigen Mengen verarbeitet.
Woher hatte Lorenzo sein fundiertes Wissen? Warum hatte er nie mit nur einem Ton erwähnt, dass er kochen konnte?
    Ich räusperte mich laut, um auf mich aufmerksam zu machen. Erschrocken und verlegen sah Lorenzo auf, wollte schon den Platz räumen.
    "Alle mal her hören. Solange meine Verletzung behandelt werden muss, hört ihr alle auf Lorenzo. Und ich will keine Widerrede!"
Ich nickte dem beschäftigten Mann zu und verschwand. Mein Weg führte mich in die Lobby, wo ich telefonisch einen Arzt rufen ließ.Italienisch verstand ich besser, als das ich es sprach und darum war ich auch nach einem guten Jahr immer noch auf Hilfe angewiesen. An einem Samstag wartete ich vergebens auf ärztlichen Beistand. Notdürftig legte das Zimmermädchen mir einen Verband an, nachdem sie ein Brandgel dick aufgetragen hatte. Das Brandgel linderte den Schmerz langsam und ich wankte zurück in die Küche. Etwas abseits zog ich einen Stuhl in die Ecke und verfolgte das Geschehen.
    Lorenzo schien sich meinen Blicken bewusst. Ab und zu trafen sich unsere Blicke, über den Rand der Töpfe und Pfannen hinweg.Verlegene Röte überzog die Wangen des Italieners und schnell konzentrierte er sich wieder auf seine Arbeit. Etwa eine Stunde herrschte noch Hochbetrieb in der Küche, kamen die Köche kaum mit den Bestellungen hinterher. Anfänglich tat sich Lorenzo schwer damit, Befehle zu erteilen. Ebenso wollten einige der älteren Köche aufbegehren.Ich erstickte mit einem strengen Blick derartiges Reaktionen im Keim und bestärkte Lorenzo somit in seinem Tun.Als wieder etwas Ruhe einkehrte, gab ich dem Schmerz auf der verbrannten Haut nach und verschwand wieder im Bad.Eine neue Schicht Salbe und ein frischer Verband mussten her.
    Gerade als ich den alten Verband abgenommen hatte, spürte ich sanfte Hände auf meinen Schultern.
"Darf ich das für dich machen?", fragte die samtweiche Stimme Lorenzos
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