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Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman

Titel: Beim Naechsten klappt s bestimmt - Roman
Autoren: Federica Bosco
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nicht, ob du Katzen magst. Mich persönlich stören sie nicht, obwohl ich ein bisschen allergisch auf sie reagiere. Aber diese ist so eine ohne Fell, Devon Rex heißen die, glaube ich. Sie sind nicht schön anzusehen, haben aber den Vorteil, nicht zu haaren. Na, sieh selbst.
    Falls du ein Auto hast, musst du es donnerstags von der anderen Straßenseite wegfahren.
    Was auch immer passiert, verständige nie meine Mutter, selbst wenn das Haus brennt, ich erfahre es lieber von der Polizei als von ihr. Ruf meinen Bruder Tyler an, er ist ein bisschen wirr im Kopf, aber ein guter Junge, seine Nummer hängt am Kühlschrank.
    Das Licht im Kühlschrank geht manchmal nicht an, du errätst inzwischen sicher, warum …
    Noch etwas: Das Haus Nummer 66 in dieser Straße war das von Carrie Bradshaw, weshalb sich alle davor fotografieren lassen wollen, und es wird manchmal ein wenig laut, wenn der Reisebus hält, der die Sex-and-the-City-Tour macht. Dem armen Kerl, der im Büro von Mr. Big arbeitet, ergeht es allerdings noch viel schlimmer, denn er muss jedes Mal ein Schild mit der Aufschrift »Ich liebe dich, Carrie« hochhalten, wenn die Fans dort vorbeikommen!
    Es gibt eine Menge ausgezeichneter kleiner Lokale in der Gegend. Aber die wirst du wahrscheinlich schon kennen. Deshalb rate ich dir jetzt nicht extra, Cupcakes bei
der Magnolia Bakery zu kaufen (einmal bin ich dort Ben Stiller begegnet) oder Pizza bei Arturo’s.
    So, jetzt habe ich mich genug über die Einzelheiten ausgelassen. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich per E-Mail oder Skype erreichen.
    Liebe Grüße
    Peter
    Jetzt bleibt mir also nur noch, die vier Schlösser aufzuschließen und reinzugehen. Die Wohnung ist klein, aber gemütlich und hell. Es gibt zwei riesig hohe Fenster, die auf die Straße hinausgehen und graue Samtvorhänge haben, unter denen die verfluchten Kakteen thronen (es sind neun an der Zahl, und ich hasse sie schon jetzt).
    Das abgetretene, staubige Parkett sieht aus wie das einer Tanzschule.
    Vor den Fenstern steht ein riesiges, violettes Sofa, auf dem ich mich ausweinen und meinen Schmerz mit Eiscreme betäuben werde. Und zwar bei dem Versuch, mit den drei Fernbedienungen zurechtzukommen.
    In einer Ecke zwischen zwei Bücherregalen gibt es einen schwarzen Ledersessel, den ich verbrennen werde, weil er genauso aussieht wie der von Edgar, meinem Exfreund.
    Der Tisch ist mit Büchern, Zeitschriften und Zeitungen übersät, und in fast allen geht es ums Kochen.
    Merkwürdig, denn die Küche ist winzig und kein bisschen praktisch. Der Herd hat nur zwei Kochstellen, und es gibt keine richtige Arbeitsfläche. Nur die unvermeidliche Mikrowelle, einen Wasserkocher und einen kleinen Kühlschrank, in dem zwei Zitronen und ein Bier übrig geblieben sind.

    In den Regalen eine weitere Reihe von Kochbüchern sowie alte Keksdosen aus Blech aus den Fünfzigern, Pastagläser, Milchkaffeeschalen, bunte Teller, Trinkgläser in allen Formen und ein Besteck mit Horngriffen.
    Mit Horngriffen?
    Eine eiserne Treppe führt auf den Hängeboden, wo sich ein Doppelbett und ein gewaltiger Kleiderschrank (leider voll von Sachen) befinden.
    Das Bad habe ich noch nicht gesehen, aber ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.
    Ich bin hungrig und müde und weiß, dass ich vor Aufregung und Jetlag nicht werde schlafen können.
    Denen von Vanity Fair habe ich gesagt, dass ich erst morgen ankommen werde, damit ich einen Tag Zeit habe, um mich auszuruhen und einen fiktiven Lebenslauf zu schreiben.
    Wieder einmal frage ich mich, warum die mich bloß wollen.
    Das Bad ist tatsächlich ekelhaft. Wie alle Bäder in Manhattan ist es mit Mosaikkacheln gefliest, die vor dem Börsencrash von 1929 einmal weiß waren und schon abfallen, wenn man nur hinsieht; das Wasser im Klo steigt bis zur halben Schüsselhöhe an, daneben steht die Notfall-Saugglocke, es gibt einen winzigen Spiegel und eine Dusche ohne Vorhang wie in einem Ausbildungslager für Rekruten.
    Die widerliche Frotteematte mit Fransen wird das gleiche Ende nehmen wie der Sessel.
    Das Bad ist unbeschreiblich dreckig. Es wäre sicher weniger aufwändig, es mit Carraramarmor neu zu fliesen, als es zu putzen.
    Welch ein Widerspruch: Dieses hochzivilisierte Land,
in dem bar bezahlt wird, die Heizung kostenlos zur Verfügung steht, gesonderte Bereiche für Hunde und Nichtraucher existieren und Starbucks erfunden wurde, versagt vor einem lebensnotwendigen Utensil wie dem WC?
    Ich packe aus und werfe mich aufs Sofa.
    Irgendwo habe ich
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